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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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ankündigte. Nur dass den Eceni zuvor gesagt worden war, dass sie nun zunächst einmal so tun sollten, als ob das Signal ihnen Angst mache. Eine kleine schauspielerische Leistung, die jedoch jeder der Krieger überzeugend darzubieten vermochte.
    Ohne den Befehl dazu erhalten zu haben und wie von allein, lösten die beiden Kampfparteien sich langsam voneinander und gaben den schmalen Streifen grünen Marschbodens wieder frei, den sie zu ihrem Schlachtfeld erkoren hatten.
    Schon sehr bald während des Gefechts hatten die Krieger begriffen, dass sie, wenn ihnen an ihrem Leben noch etwas lag, sich besser nicht mit den kleinen Verbänden von Legionaren anlegten, die in geschlossener Formation und mit fest ineinander verkeilten Schilden gegen die Eceni vorrückten. Und die Legionare wiederum hatten erkannt, dass sie besser nicht den Marschpfad verließen und sich auf keinen Fall in den Wald abdrängen lassen durften, da dies einem Selbstmord gleichkäme. Denn sobald sie die ersten Reihen der Bäume durchschritten hatten, konnten sie ihre Schilde nicht mehr zusammenhalten, und ohne diesen schützenden Wall vor ihren Körpern wurden sie nur allzu leicht Opfer von Speer und Schlinge.
    Rasch war der schmale Streifen grasbewachsenen Bodens, der zwischen dem Wald und dem Pfad verlief, zum eigentlichen Kampffeld geworden, eine Art Niemandsland, in dem weder die Legionare noch die Krieger so recht Fuß fassen konnten. Und allein, weil dieser Grünstreifen nun einmal da war, war er damit zugleich zum zentralen Punkt in den Kampfhandlungen geworden. Der Grünstreifen war jenes schmale Gebiet, von dessen Besitz beide Parteien sich letztendlich den Sieg versprachen und auf dem nun die hitzigsten Gefechte ausgetragen wurden.
    Kaum aber, dass das Horn erschallt war, hatten die Kämpfenden sich wieder von dem Streifen Grasland zurückgezogen, und nun lag das schmale Schlachtfeld still und verlassen da. Frieden schien sich über das Land zu legen, langsam und Stück für Stück. Männer und Frauen, die gerade eben noch den eigenen Tod vor Augen gesehen hatten, wagten es, wieder einmal tief durchzuatmen und an eine Zeit jenseits des Überlebenskampfs zu denken.
    Währenddessen zerstoben unter der heißen Nachmittagssonne schließlich auch die letzten Nebelschwaden. Lichtspeere fielen im schrägen Winkel sowohl auf die Toten als auch auf die Sterbenden und jene wenigen, die noch immer mitten auf dem Schlachtfeld standen und nun einige hastige Schlucke aus den durch die Reihen gereichten Wasserschläuchen nahmen und dabei misstrauisch ihre Gegner beäugten. Hinter den Kämpfern lag das Marschland. Unschuldig wie ein neuer Tag erstreckte sich die grüngraue Weite bis an den Horizont, flach und ohne jede Bodenerhebung, bis auf einige vereinzelte Schilfinseln und Büschel aus Bleichmoos. Feinste, feuchte Düfte würzten die Luft, erschienen angesichts des Blutbads auf dem Grünstreifen nur noch köstlicher als jemals zuvor.
    Verborgen unter den schützenden Zweigen einer knospenden Birke stand Breaca und zählte die Übriggebliebenen. Soweit sie die beiden Kriegsparteien von ihrer Position aus überblicken konnte, schienen unter den Lebenden mehr Krieger als Legionare zu sein, wohingegen die Masse der Toten mehr Legionare als Krieger aufwies.
    Sie war überaus froh über den vorläufigen Ausgang der Schlacht, und auch das Aufkeimen des Kampfgeistes, das bei einigen kleinen Grüppchen der zuvor noch völlig unerprobten Krieger zu erkennen war, erfüllte sie mit tiefer Dankbarkeit. Der Mangel an Leidenschaft in ihrem eigenen Inneren jedoch machte ihr Angst, ließ ihr Herz schwer werden, betäubte es regelrecht. Zwar hatte auch sie in dieser Schlacht rasch und häufig genug getötet, um jenen jungen Kriegern, die sich um sie geschart hatten, ein Vorbild zu sein, doch die Leere in Breacas Seele war mindestens ebenso weit wie der Horizont im Osten, und unaufhörlich schien ein kalter Wind durch sie hindurchzuhauchen. Immer wieder drehte Breaca das Heft ihrer Waffe in ihrer Hand herum und lauschte mit schmerzlicher Verzweiflung auf den Gesang der Klinge. Doch der schien auf ewig verstummt.
    »Nur wenige werden erkennen, was fehlt. Und noch weniger werden wissen, weshalb.«
    Die Stimme ertönte unmittelbar hinter Breacas linker Schulter. Einige Zweige erzitterten, wurden auseinandergedrückt, und dann kam Cygfa zum Vorschein und trat neben die Bodicea. Hell schimmerte ihr blondes Haar, in das sie eine stattliche Anzahl von Federn geknotet hatte, zum

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