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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vergeblich, und den Verbandskasten mit dem Stimulantspray konnte sie nicht finden.
    Die Alarmsysteme schrillten in ungeahnter Intensität, und sie merkte, daß die Zeit knapp wurde. Sie konnte unmöglich Moksoons ganze Kartons zu ihrem Schlitten bringen, aber Sie selbst hatte vier, die wertvoller waren als seine gesamte Ladung. Es mußte doch irgend etwas in den Gilderegeln über Rettung und Bergung geben. Sie hatte zwei Gutscheine bekommen, weil sie Carrik begleitet hatte, also fiel es ihr wahrscheinlich in der ganzen Aufregung einfach nicht ein. Vom Sturm gebeutelt, stürmte sie zu ihrem eigenen Schlitten, warf sich den Schneider über die Schulter und schnappte sich zwei Kartons. Die Warnsysteme in Moksoons Schlitten waren um mehrere ohrenbetäubende Dezibel auf den Ultraschallbereich zu geklettert, aber es gab keine Möglichkeit, den Lärm zu dämpfen, bis sie gestartet war.
    Sie stolperte zurück zu ihrem Schlitten, an dem der Sturm jetzt schon heftig rüttelte. Killashandra überlegte, ob sie das Schiff irgendwie sichern konnte, damit es nicht über den Abgrund hin-untergeschleudert wurde, doch dann entschied sie sich dagegen, weil sie nur Zeit verschwendet hätte.
    Sie griff sich die restlichen Kartons und war froh über das Gewicht, das ihre Füße am Boden hielt. Sie schnappte nach Luft, als sie endlich die Tür von Moksoons Schlitten hinter sich schloß.
    Er lag immer noch regungslos auf der Couch. Sie befestigte ihre vier Kartons und verstaute ihren Schneider sicher zwischen seinen leeren Behältern. Dann schnallte sie Moksoon an der Couch fest und nahm ihren Platz an der Konsole ein.
    Alle Schlitten hatten ähnliche Kontrollarmaturen, allerdings waren diese hier ziemlich abgenutzt und sahen schlimm aus.
    Es war ein gefährliches Unterfangen, in einem heftigen Sturm aus einem so eingeschlossenem Gebiet wie Moksoons Claim aufzusteigen. Sie hatte Mühe, den Schlitten in der Vertikalen zu halten und ebenso viel Mühe, höherzukommen, um den Kamm hinter sich zu bringen, dann überließ sie das Boot dem Wind und riß das Steuer so hart sie konnte nach Westen.
    Die vom Machsturm verursachten Dissonanzen waren in der Luft noch schlimmer, und sie griff nach Moksoons Schutzmüt-ze. Sie war zwar steif, verstaubt und zu klein, aber sie hielt den schlimmsten Lärm ab. Killashandra hatte sie nicht einen Augenblick zu früh aufgesetzt, denn der Schlitten benahm sich wie ein wildgewordenes Tier, sprang hoch, tauchte wieder hinunter und brach seitlich aus. Sie lernte den Wert des Simulatorunterrichts früher zu schätzen, als ihr lieb war.
    Es war gut, daß sie Moksoon festgeschnallt hatte, denn noch bevor sie ganz über die Milekeys waren, kam er wieder zu Be-wußtsein und begann zu toben. Der Lärm, den er und der Sturm verursachten, zerrte trotz Ohrenschützer reichlich an Killashandras Nerven.
    Moksoon wurde wieder bewußtlos, nachdem er seinen Kopf gegen die Metallwand des Schlittens geschlagen hatte, und so verlief die letzte Stunde bis zum Gildekomplex verhältnismäßig ruhig, so daß sich ihre überreizten Nerven entspannen konnten.
    Sie hatte allen Grund, stolz zu sein, als sie Moksoons krängenden Schlitten über die Windschutzschirme des Komplexes manövrierte und ihn ziemlich dicht bei den Gestellen landete.
    Sie winkte nach einem Arzt, und als sie die herbeieilenden Männer zu Moksoon wies, griff sie einer der Hangarleute am Arm und deutete heftig auf den Hangaraufseher. Die Information, daß Lanzecki sie erwartete, wurde durch die Tatsache verstärkt, daß die gleiche Mitteilung gebieterisch auf dem grünen Display aufblinkte.
    Die Frachtleute hatten den Lagerraum des Schlittens geöffnet, jetzt kam Bewegung in Killashandra. Sie schnappte sich ihren wertvollen Schneider und zeigte auf die vier Kartons mit ihren schwarzen Kristallen.
    »Enthor!« rief sie den Frachtarbeitern donnernd entgegen.
    »Bringt die hier sofort zu Enthor!«
    Trotz ihres verbindlichen Grinsens und Nickens war sie nicht sicher, ob die Leute begriffen hatten, wie dringend es war. Sie folgte ihnen, doch auf halbem Weg holte sie jemand ein und zerrte sie zornig am Arm.
    »Sie sollen sich bei Lanzecki melden«, brüllte der Hangaraufseher und zog sie aus der Lagerhalle fort. »Sie hätten ja wenigstens den neuen Schlitten retten können!«
    Sie riß sich los, ließ den über ihre Unverschämtheit sprachlosen Mann einfach stehen und lief hinter den Kartons her. Dann sah sie, wie der erste Entlader seine Last gerade auf das Regal

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