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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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uns zum Beispiel, mit Gegengeräuschen das zeitweilige Ohrensausen zu lindern, das von der Turbulenz verursacht wird. Wir versuchen wirklich, zu helfen.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Schwacher Trost, werden Sie vielleicht denken, aber alle Dinge sind relativ. Lesen Sie nur mal die frühe Geschichte der Gilde und die Aussagen der Mitglieder. Oh, Liebe, ich glaube, jetzt verdrücke ich mich besser.« Killashandra drehte sich um, als Antona hastig aufstand. Leute kamen aus den Lifts herein-geströmt. »Ich werde mich durch den Hinterausgang verziehen.
    Sie essen brav zu Ende!« Sie zeigte bestimmend auf die übrigen Teller und zog sich dann in einen schwacher beleuchteten Teil des Gemeinschaftsraums zurück.
    Killashandra aß ihre Milsistengel auf und betrachtete den letzten Teller mit nußbedeckten Würfeln. Die Leute standen Schlange vor den Verpflegungsapparaten, und die ersten luden sich gerade große Tabletts voll. Sie war also nicht die einzige, die Hunger hatte.
    »Hier ist sie!« Rimbols erfreuter Ausruf schreckte sie auf. Sie fuhr in ihrem Stuhl herum und entdeckte den Scarti-nen. Dicht hinter ihm folgten Mistra, Jezerey, Borton und Celee. »Ich habe euch doch gesagt, daß ich sie vorhin bei der Vorführung gesehen habe. Du hast doch nicht etwa Hunger gehabt?« Seine Augen blitzten schalkhaft, als er sich daran machte, die leeren Teller zu zählen.
    »Du mußt ja eine ganze Menge Kristalle geschnitten haben, daß du dir das leisten kannst«, bemerkte Jezerey. Ihr Blick war unfreundlich.
    »Das war Antonas Order. Da ich keine Rekonvaleszenzzeit hatte wie ihr, muß ich jetzt für zwei essen.«
    »Ja, aber du bist schon in den Ketten gewesen, während wir hier festsitzen«, konterte Jezerey fast ungehalten. Borton schüttelte ihren Arm.
    »Hör auf damit, Jez. Du weißt genau, daß Killa das nicht extra getan hat, um dich zu ärgern.« Borton sah Killashandra bittend an.
    »Ja, du bist draußen in den Ketten gewesen«, mischte sich Mistra mit ihrer weichen Stimme an, »und ich wäre dankbar, Killashandra, wenn du uns erzählen würdest, was tatsächlich passiert, wenn man schneidet. Ich habe das bestimmte Ge-fühl, daß man uns zwar eine ganze Menge, aber nicht alles erzählt.«
    »Räumen wir hier erst mal auf« - Rimbol schob die Teller und Platten zusammen - »und irgend jemand holt Bier. Dann kann uns Killashandra ihre Geschäftsgeheimnisse verraten.«
    Killashandra war nicht gerade in Beichtlaune, aber angesichts der stummen Bitte in Mistras braunen Augen, des wachsamen Interesses in Rimbols und Bortons starrem, verständnislosen Ausdruck konnte sie als ihre Klassenkameradin schlecht nein sagen, und wenn Lanzecki noch so viel über Selbsterhaltung predigte. Jezerey würde den Platz einnehmen, der ihr zukam, das war sicher. Bei Rimbol, Mistra und Borton war das etwas anderes.
    Celee kehrte mit Bechern und Krügen zurück. »Wo Singen ja nun doch nicht mein Beruf ist, kann ich ja ruhig Schuttle spielen und euch mit etwas zu essen versorgen, was?« meinte er gutmütig. Er zwinkerte Killashandra zu, um zu unterstreichen, wie gleichgültig ihm das Resultat seiner Adaptation war.
    Sie gaben ihm ihre Bestellungen, und nachdem sich Borton beschwert hatte, daß er sich beim Tragen garantiert einen Bruch heben würde und verschwunden war, setzten sich die anderen um den Tisch herum und sahen Killashandra erwartungsvoll an.
    »Das meiste von dem, was passiert, wißt ihr schon«, begann Killashandra, die nicht wußte, wie genau sie das Phänomen beschreiben sollte.
    »Theorie ist eine Sache. Wo unterscheidet sie sich von der Praxis?« fragte Mistra freundlich.
    »Sie sagt zwar nicht viel, aber sie kommt direkt zur Sache«, bemerkte Rimbol und hob die Augen in komischem Entsetzen.
    Killashandra sah Mistra mit einem dankbaren Lächeln an.
    »Diese Flüge im Sturmsimulator - also, die Wirklichkeit kann schlimmer sein. Trotz all der Praxis, die ich durch das Neustimmen mißklingender Kristalle hatte, habe ich nicht gleichmäßig geschnitten. Ich nehme an, daß die Hände mit der Zeit stärker werden, aber seid nicht überrascht, wenn euer erster Block aussieht wie ein Reptilrücken.« Sie wurde mit einem Kichern von Rimbol belohnt, der als lustige Einlage in einer übertriebenen Pose seinen Rumpf schlängelte. »Ihr wißt, daß ihr von einem erfahrenen Sänger in die Ketten begleitet werden müßt? Also, denkt dabei immer an eines: er oder sie wird wahrscheinlich von einem Augenblick auf den anderen vergessen, daß ihr

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