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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Mobiliar dazubestellen sollen.
    »Ich habe schon angefangen.« Sie deutete auf die Suppe. »Ich dachte mir, daß du bestimmt nichts dagegen haben würdest.« Sie reichte ihm eine dampfende Tasse.
    »Ich auch nicht.« Er lächelte, und die angespannten Linien um Augen und Mund glätteten sich.
    »Ich habe heute Morgen mit Antona schon etwas gegessen, nachdem ich es vor Hunger bei der Sturmvorführung nicht mehr aushalten konnte«, sagte sie, als er sich setzte und die Beine ausstreckte.
    »Und dabei hat Sie dir bestimmt erklärt, daß wir alle im Augenblick eine ganze Menge essen.«
    »Sie hat auch nicht gerade wenig gegessen.«
    Lanzecki lachte. »Keine Sorge. Während Passover wirst du dafür überhaupt keinen Hunger haben.«
    »Aber dann bin ich doch gar nicht hier.«
    »Der Instinkt funktioniert unabhängig von deinem physischen Aufenthaltsort. Vor allem, muß ich dir leider sagen, wenn die Transition erst so kurze Zeit her ist, wie bei dir.«
    »Hauptsache, ich futtere nicht so wie jetzt, wenn ich die Kristalle installiere.« Einige Planeten, besonders neue wie das Trundimoux-System mit einem begrenzten Nahrungsmittelangebot, würden einen so gesunden Appetit möglicherweise als ungehö-
    rig ansehen.
    »Nein, wahrscheinlich wirst du die ganze Zeit verschlafen.«
    Er trank seine Suppe aus und schien mehr daran interessiert, was er als nächstes nehmen sollte. »Morgen wird dich Trag mit dem Installierungsvorgang vertraut machen. Die Trundimoux haben noch einmal Kontakt mit uns aufgenommen und uns die Positionen angegeben, wo die fünf Kristalle installiert werden sollen. Ich habe mir sagen lassen, daß die einen sie liebenswürdig Trundies nennen, während die Eingeweihten sie als Moux bezeichnen.«
    »Die was?« Killashandra mußte lachen, denn sie konnte sich nicht vorstellen, einen der beiden Spitznamen zu benützen.
    »Zwei Kristalle werden auf mobilen Ministationen installiert.
    Trundimoux hat drei Asteroidengürtel. Deshalb können sie sich schwarze Kristalle leisten.« Lanzecki brummte verächtlich. »Sie besitzen Vermögen an Erz, das durch den Raum fliegt und nur darauf wartet, daß sie zugreifen. Der dritte Kristall soll auf dem einzigen bewohnbaren Planeten und jeweils einer auf den beiden großen Satelliten der Gas-und Eisplaneten eingebaut werden.
    Der Abbaubetrieb von Trundimoux ist aufgrund der fehlenden Realzeit-Kommunikationen ernsthaft gehemmt worden, also haben sie einen halben Gürtel verpfändet, und ich nehme an, daß sie diese Hypothek in kurzer Zeit schon beglichen haben werden.
    Ursprünglich wurde in dem System nur Asteroidenerz abgebaut, das mit riesigen Transportern zum nächsten Verarbeitungssystem gebracht wurde — ich glaube, es war Balisdel. Die Balisdelianer wollten immer mehr, die Minenarbeiter von Trundimoux rebel-lierten und besiedelten den günstigeren Planeten und einen der äußeren Monde. In weniger als fünfundsiebzig Jahren sind sie zu einem florierenden Konzern geworden.«
    »Der genug Geld für ein Schwarzquarz-Kommunikationssystem hat.«
    »Sie hatten schon eine Verbindung mit Balisdel und zwei anderen Systemen, aber das hier soll ihre eigene interne Verbindung werden. Ein Yarra-Bier?« Lanzecki stand auf, um die Bestellung einzutippen.
    Killashandra lachte. »Wer hat eigentlich Yarra-Bier getrunken, bevor Rimbol herkam? Außer dir, meine ich.«
    »Ich habe es auch nicht als erster entdeckt. Yarra-Bier kann so leicht zu einer Sucht werden wie alles hier.«
    Lanzecki wirkte an diesem Abend irgendwie bedrückt, fand Killashandra. Müdigkeit war es nicht, denn er bewegte sich so leicht wie immer für einen Mann seiner Statur.
    »Ich hatte vergessen, wie angenehm der Geschmack ist«, fuhr er fort, als er mit einem Krug und zwei Bechern zurückkam.
    »Wird Passover diesmal wirklich so schlimm werden?« wollte sie wissen.
    Lanzecki nahm einen tiefen Zug, bevor er antwortete, aber seine Augen zwinkerten, und sein Mund entspannte sich.
    »Wir rechnen immer mit dem Schlimmsten und werden ge-wöhnlich nicht enttäuscht. Jede neue Passover-Konfiguration stellt deshalb eine unwiderstehliche Herausforderung dar, es sind Kräfte, die gleich sind und sich doch verändern, so unberechenbar wie solche Naturphänomene einmal sind.«
    Killashandra war überrascht über seine unerwarteten philo-sophischen Gedanken und überlegte, ob sie sich vielleicht geirrt hatte, was seine Stimmung betraf.
    »Dir macht das tatsächlich Spaß!«
    »Hmmm. Nein — >Spaß machen< ist nicht der richtige

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