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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nahm den neuen Becher und trank langsam einen Schluck. Killashandra fragte sich, wie der Mann nach einem schalen Bier Heimweh bekommen konnte. »Aber es war ja meine eigene Entscheidung, und wir Yarraner machen das beste aus allem, und alles vom Besten.«
    Unerwartet ertönte der schrille Summer, der den Wachwechsel ankündigte, durch den Raum, und Killashandra nutzte die Gelegenheit, sich zurückzuziehen.
    Tac, denn sie hatte gesehen, wie Tic mit der wachhabenden Mannschaft die Messe verlassen hatte, führte Killashandra durch den Irrgarten von Kajütstreppen zurück zu ihrer Kabine. Nachdem sie aus ihrem Kaftan geschlüpft war, fragte sie sich, wie sie das hier sechs Tage lang aushalten sollte. Und wie sollte sie ihren Symbionten mit diesem Zeug, das hier als Essen serviert wurde, stärken? Sie dachte noch, daß schales Yarra-Bier eine einschläferndere Wirkung hatte als das normale, als sie auch schon eingeschlafen war.
    Am nächsten Morgen fiel ihr plötzlich ein, daß Pendel, wenn er schon Yarra-Bier in seinem Privatvorrat hatte, dort auch vielleicht noch andere gute Dinge hatte, also bat sie Tic, die jetzt Dienst hatte, sie zum Büro des Frachtaufsehers zu bringen. Sie fühlte die Kristalle, als sie an einer verschlossenen und verriegel-ten Luke vorbeikam und mußte über die überflüssigen Vorsichtsmaßnahmen grinsen. Wer sollte im Raum schon Kristalle stehlen? Oder hatten die Trundies Angst, die Kristalle könnten den Unvorsichtigen bestricken? Sie erlebte eine neue Überraschung, als Tic, nachdem sie kurz an die Tür geklopft hatte, sie einfach aufzog und eintrat. Wahrscheinlich hatten Yarraner nichts gegen gelegentliche Eingriffe in ihre Intimsphäre. Pendel war aufge-standen und begrüßte sie herzlich in seiner Kabine, die kaum größer war als ihre eigene. Alle drei mußten dicht nebeneinander stehen, wenn sie neben den Kojentisch passen wollten. Auf der Ablage entdeckte Killashandra allerdings einen Korb mit Obst und einen halbvollen Becher Yarra-Bier.
    »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?« fragte Pendel, während er Tic mit einem Lächeln bedeutete, hinauszugehen und die Tür hinter ihr schloß.
    Killashandra gab ihm die Liste mit Antonas Speiseplan-vorschlag und erklärte ihm ihr Dilemma.
    »Ah ja, ich kann Ihnen das und noch mehr besorgen. Was die da essen« — er winkte mit der Hand in die generelle Richtung der Kontrollsektion mittschiffs - »mag ja gut genug sein, wenn man nichts Besseres gewöhnt ist. Aber Sie, Gildemitglied ...«
    »Killashandra, bitte ...«
    »Ja? Also, danke, Killashandra. Sie sind an das Beste ge-wöhnt, das die Galaxis zu bieten hat ...«
    »Solange ich das bekommen kann, was ich nach meinem Speiseplan haben muß« - Killashandra deutete auf Antonas Liste — »bin ich zufrieden.« Unwillkürlich fiel ihr Blick sehnsüchtig auf den Obstkorb.
    »Haben Sie heute morgen noch nichts gegessen?« Bestürzt drückte Pendel ihr den Korb in die Hand, eilte zur Tür, riß sie auf und brüllte Tic zu, die draußen wartete: »Frühstück, und zwar sofort. Aber ein anständiges.« Er warf einen Blick auf die Liste.
    »Rationen dreiundzwanzig und achtundvierzig und eine zweite Ration Obst.«
    Erschrecken darüber, einen solchen Befehl weitergeben zu müssen, kämpfte mit Furcht auf Tics Gesicht.
    »Los, Mädchen. Hopp, hopp! Ich habe Ihnen den Befehl gegeben«, versicherte ihr Pendel.
    »Und ich habe ihn unterstützt!« setzte Killashandra energisch hinzu. Dann biß sie in eine rote Frucht, um das nagende Hungergefühl zu besänftigen, Pendel schloß die Tür und lächelte in einer fast freudigen Erwartung. »Natürlich werden wir in ein paar Sekunden Chasurt hier haben ...« Der Frachtaufseher rieb sich die Hände. »Es sind nämlich seine Rationen. Er ist der Arzt«, fügte Pendel mit einer Grimasse hinzu, »aber die meiste Erfahrung hat er mit Raumerfrierungen und Laserverbrennungen. Die Rationen enthalten genau das, was auf Ihrer Liste steht, hoher Anteil an Spurenele-menten, Kalium, Kalzium und ähnliches.«
    Das Essen und der Arzt trafen gleichzeitig ein, aber wäre Pendel nicht dazwischengekommen, hätte der aufgebrachte Chasurt Killashandras Frühstück aus Tics nervösen Händen konfisziert.
    »Wer hat diesen Befehl gegeben, meine Rationen auszugeben?« Chasurt, ein stämmiger Mann mit ausdruckslosem Gesicht in den späten vierziger Jahrzehnten, erinnerte Killashandra an Maestro Valdi in seiner zornigen Entrüstung.
    »Ich!« sagten Pendel und Killashandra im Chor. Pendel

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