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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Unterstützung bei ihren nächsten Nachbarn suchten. Carigana, die in mürrisches Schweigen verfallen war, wurde deutlich übergangen. Killashandra erhob sich mit solchem Nachdruck, daß sie alle Augen auf sich zog.
    »Ich hatte mich schon entschieden, bevor ich hier ankam«, erklärte sie. »Und ich lasse mir nicht so leicht Angst machen!«
    Sie schritt die Stufen hinunter auf den Ausgang zu und hörte die Bewegung der anderen hinter sich, drehte sich aber nicht um. Ein eigenartiges Gefühl freudiger Erregung, gemischt mit Besorgnis und einer Spur von Furcht, ergriff von ihr Besitz, als sie durch die Tür ging. Dann war es zu spät.
    Killashandra konnte nicht genau sagen, was sie auf der anderen Seite erwartet hatte. Fast hatte sie damit gerechnet, daß Borella dort wäre, um zu sehen, wieviele sich nicht hatten abschrecken lassen. Zu ihrer Überraschung sah sie sich unifor-mierten Angehörigen des FSP-Verwaltungsdienstes gegenüber, deren Mienen und Verhalten so ernst und feierlich war, als be-fänden sie sich auf einer Desintegration oder Beisetzung. Der rangälteste Beamte bedeutete ihr, der ersten Person in der Reihe, einem Mann, zu folgen, der Killashandra wiederum zu einer der Zellen winkte, von denen es auf allen Ebenen der Mondbasis nur so zu wimmeln schien. Hinter sich hörte sie, wie der nächste Kandidat, der ihr unmittelbar gefolgt war, überrascht Luft holte.
    Ein flacher Tisch und zwei Stühle standen in dem kleinen Raum. Killashandra ging auf einen der beiden zu, blieb aber auf einen Wink des Beamten hin stehen.
    »Bontel Aba Gray, Rang 10, FSP-Verwaltungsdienst, Mondbasis Shankill, Ballybran, Datum 23.4.3308: Zum Zwecke der Identifizierung wird der Bewerber laut und deutlich Namen, Rang und Ursprungsplaneten nennen.«
    Erst, nachdem sich Killashandra verärgert den Formalitäten gebeugt hatte, durfte sie Bontel gegenüber Platz nehmen.
    »Ist es richtig, daß Sie physischen, psychologischen und Eignungstests unter der Obhut der Heptitengilde unterzogen worden sind?« »Ja.«
    »Und Sie sind auch über die Gefahren informiert worden, die mit der Code-4-Klassifizierung des Planeten Ballybran zusammenhängen?«
    »Ja.« Sie fragte sich, wie Carigana wohl diese ärgerliche Prozedur aufnehmen würde, daß hieß, falls sie ebenfalls durch die Tür gegangen war.
    Gray befragte sie anschließend ausführlich zu Borellas Vortrag. Alle Antworten von Killashandra wurden aufgezeichnet - aber zu wessen Schutz, überlegte Killashandra. Sie war nahe daran, die Geduld zu verlieren, als er aufhörte.
    »Schwören und bestätigen Sie, daß Sie aus freiem Willen und völlig ungehindert hier sind, ohne von einer oder mehreren Personen, die der Heptitengilde angehören, dazu in irgendeiner Weise durch Beeinflussung oder Bestechung gebracht worden zu sein?«
    »Das schwöre und bestätige ich.«
    Er warf einen Blick auf den Identitätsschlitz, der plötzlich grün aufleuchtete. Beide Hände auf den Tisch gestützt, als hätte ihn seine Pflicht ermüdet, drückte sich Gray vom Stuhl hoch.
    »Damit wären die Formalitäten abgeschlossen«, sagte er mit einem gezwungenen Lächeln. »Mögen Sie gut und einträglich singen.«
    Er blieb stehen, als sie ebenfalls aufstand und hinausging. Ein Blick aus den Augenwinkeln zeigte ihr noch, daß er den Kragen seiner Tunika öffnete, und sie glaubte, auf seinem Gesicht einen Ausdruck des Bedauerns sehen zu können, als er ihr nachsah.
    Borella wartete im Hauptraum, die Augen auf jede Zellentür gerichtet, die sich nacheinander öffneten und die Rekruten hin-ausließen. Killashandra bemerkte, daß ein leiser Ausdruck von Befriedigung auf dem Gesicht der Frau erschien, als ihre gesamte »Klasse« wieder vor ihr stand.
    »Ein Shuttle wartet«, erklärte sie und ging ihnen voran.
    »Und wann passiert diese Sache mit der Spore?« wollte Carigana wissen, die an zwei anderen vorbeiging, um Borella einzuholen.
    »Auf Ballybran. Wir haben es einmal mit künstlichem Kontakt versucht, aber die Resultate waren genauso erfolgreich wie der natürliche Prozeß. Im allgemeinen tritt die Infizierung innerhalb von zehn Tagen nach Betreten der Planetenoberfläche auf«, fügte sie hinzu, bevor Carigana danach fragen konnte. »Der Adaptati-onsprozeß kann sich auf verschiedene Weise äußern — von nur leichtem Unwohlsein bis hin zu gefährlichem Fiebern. Natürlich werden Sie alle überwacht.«
    »Aber bisher haben Sie noch nicht herausfinden können, welche physischen Typen empfindlicher reagieren?«

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