Die Kristallwelt der Robina Crux
respektierte.
Wieder ließ sie die Anlage „ausgeschaltet“, als sie ging. Aber Robina blieb auf Empfang, hatte überlaut aufgedreht, so daß das Summen der Anlage ständig zu hören blieb.
Als sie wieder in der Grotte eintraf, konnte sie zu ihrer Freude feststellen, daß sich die von ihr konstruierte Maschinerie, die die Funksignale zerhacken sollte, noch einwandfrei drehte. „Morgen wird es Ernst, da bist du dran“, sagte Robina laut zu dem Apparat.
In diesem Augenblick setzte das Signal wieder ein, laut und dröhnend, daß es in den Ohren schmerzte.
Mechanisch sah Robina zur Uhr. Vor etwas mehr als zwei Stunden hatte sie den Strang zerschnitten.
Sie setzte sich, fühlte sich keiner vernünftigen Überlegung fähig, kam sich völlig hilflos vor.
Nach einer Weile stand sie auf. „Na warte!“ rief sie trotzig. Sie raffte einige Ausrüstungsgegenstände zusammen und befand sich wenig später bereits wieder auf dem Weg zur Kuppel.
Kein Zweifel, das Kabel befand sich abermals in tadellosem Zustand, von einem Schnitt wiederum keine Spur.
Robina zögerte nicht lange. Sie schnitt, probierte. Schablonenhaft wiederholten sich die Vorgänge.
„So“, sagte sie dann. „Wir werden sehen!“ Sie setzte sich bequem,
lehnte sich an die Kuppelwand und richtete sich, den Draht im Auge
behaltend, auf eine längere Wartezeit ein.
Das Signal schwieg.
Nach einer Stunde überfiel Robina Müdigkeit. Sie kontrollierte den Schnitt aus der Nähe, es hatte sich nicht das geringste daran verändert.
Letztens setzte das Signal nach zwei Stunden wieder ein… Noch vor Ablauf dieser Zeit war Robina eingeschlafen.
Als sie wach wurde, waren vier Stunden verflossen. Erschrocken sprang sie auf, kontrollierte den Schnitt – unverändert! Dann tippte sie sich an den Helm, dort, wo sich dahinter die Stirn befand. Das Signal hätte ich nicht überhört – wozu also springe ich hier herum?
Dann betrachtete sie sich den Schnitt genauer. Nichts, auch keine Anzeichen eines Zuwachsens. „Na also“, brummte Robina zufrieden. Robina aß eine Kleinigkeit, legte sich wieder hin. Sie döste, schlief kurze Zeit ein, vertat weitere Stunden; die Anlage schwieg.
Im Laufe der Zeit wurde es Robina unheimlich in der Kuppel. Sie ertappte sich, wie sie die Fahrstuhltür musterte.
Ein absurder Gedanke! Wie sollte sich außer mir noch jemand…? Quatsch!
Trotzdem spürte sie, wie sich ihr diese Idee auf den Magen legte. Ein Beben durchlief ihren Körper.
Dann raffte sie sich auf. „Ich komme morgen wieder“, rief sie laut. „Bis dahin…“ Sie sprach nicht weiter.
Einer plötzlichen Eingebung folgend, nahm sie das Messer, führte es in den Spalt, vergewisserte sich am einsetzenden Signal, daß der Kontakt hergestellt war, und dann verließ sie die Kuppel.
Aber der Gedanke an einen geheimnisvollen Fremden saß noch in ihr. Der dritte Gang, der von der Treppe abging…
Es wurde ihr wieder bang, als sie ihn betrat. Er stieg an, wandelte sich in einem weiten Bogen, wurde steiler, ging in eine Treppe über, ähnlich jener, die am Fahrstuhl entlang führte, und endete wieder an einer fast senkrecht stehenden Gesteinsplatte.
Diesmal hatte Robina große Mühe mit dem Öffnen. Erst als sie den Schaft des Brenners zu Hilfe nahm, begann sich die Platte in der bekannten Art zu drehen.
Robina trat abermals ins Freie und fühlte sich nun doch enttäuscht.
Dann sah sie sich um. Sie benötigte eine Weile, bis sie sich zurechtfand. Sie stand auf der letzten Stufe der Pyramide, die die Kuppel trug. Knapp zwei Meter über ihr befand sich die Plattform. Stufenähnlich zogen sich Kristallbruch und Auswüchse nach oben.
Diesmal war es ein Spat, der den Zugang verschloß und der sich in seiner gesamten Ausdehnung nach hinten wegklappen ließ.
Wenn wir wenigstens den damals entdeckt hätten! Robina seufzte. Sie erinnerte sich, daß sie mit Frank jene Treppe hochgestiegen war… Sie kehrte zur Grotte zurück. Unentwegt begleitete sie laut der Signalton der Anlage.
Ohne Zeit zu verlieren, belud sie sich mit der Hackmaschine und machte sich erneut zur Kuppel auf den Weg, wobei ihr der Transport durch die Gänge einige Schwierigkeiten bereitete.
Obwohl nach ihrem Weggang mehr als vier Stunden verstrichen wa
ren, fand sie das Messer unverändert als Kontaktgeber im zerschnitte
nen Kabel vor.
Wieder fühlte sie sich ein wenig enttäuscht.
Was hast du erwartet, Robi? Etwa, daß hier einer der Anderen haust, einer, der zweimal das Kabel repariert? Blöd!
Nun,
Weitere Kostenlose Bücher