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Die Kristallwelt der Robina Crux

Die Kristallwelt der Robina Crux

Titel: Die Kristallwelt der Robina Crux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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nicht ohne Spott.

    Wenige Tage später hatte Ed überraschend im Kosmodrom angerufen. Robina war erschöpft; sie hatte ihre ersten Trainingsstunden für die Teilnahme an der REAKTOM-Expedition absolviert.
    Ed gab eine neue Adresse an, was Robina mit Verwunderung zur Kenntnis nahm.
    „So schnell seid ihr mit dem Riesendom fertig geworden?“ fragte sie.
    Er gab eine Weile keine Antwort. „Nein“, sagte er dann kleinlaut. „Als wir beginnen wollten, hielten Hunderte ihn besetzt, sogar auf den Treppen saßen sie. Die Ablösung war so organisiert, daß sie es wochenlang ausgehalten hätten… Schließlich hat unsere Leitung dem Territorialkomitee die Zusicherung geben müssen, eine neue Technologie vorzuschlagen.“
    „Hm“, brummte Robina, und sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, was Ed mit einer Fratze quittierte. „Sobald ich freihabe, besuche ich dich…“

    Langsam löste sich Robina aus ihren Erinnerungen. Vor ihr tickte der Signalhacker, nichts hatte sich in ihrer Umgebung getan.
    Das mit dem Dom werde ich aufschreiben, nahm sie sich vor; es gibt einen Hinweis.
    Sie fühlte Langeweile und Enttäuschung und dann – Wut in sich hochsteigen.
    Um einem Ausbruch zuvorzukommen, entschloß sie sich, schon jetzt die Grotte aufzusuchen, obwohl sie es sich erst für den nächsten Tag vorgenommen hatte. Sich waschen wollte sie, Vorräte holen. Vielleicht mache ich mir doch eine Atmosphäre hier!
    Sie warf noch einen Blick zur Apparatur und ging kurz entschlossen.
    Robina genoß einige Stunden ohne Raumanzug, frisch gewaschen in prickelnder Sauerstoffatmosphäre. Damit brauche ich nicht zu sparen, dachte sie jedesmal, wenn sie ein Ventil aufdrehte.
    Dann hatte sie keine Lust mehr, erneut zur Kuppel aufzubrechen, schob es bis zum nächsten Tag auf.
    Beim Aufräumen schaltete sie nur eben mal so das Funkgerät ein – und wurde plötzlich aus der besinnlichen Stimmung gerissen: Das Signal der Anderen stand wieder an!
    Robina warf sich auf die Liege. Ihre Gedanken arbeiteten fieberhaft.
    Wenn ich lange und weit genug weg bin, dann trauen sie sich hervor wie diese, diese – Heinzelmännchen. Sie bringen – aus ihrer Sicht – die Anlage in Ordnung und lassen sich nicht wieder sehen, solange ich in ihrer Nähe bin. Das heißt, sie beobachten mich! Ständig! Robina wurde es unheimlich. Sie sah sich um.
    Albern! Sie konzentrierte sich erneut. In der Kuppel ist nichts, womit sie mich überwachen könnten. Oder? Das habe ich gar nicht untersucht.
    Mechanisch griff Robina zum Anzug. Erst in der Schleuse fiel ihr ein, daß die liebenswürdigen Nachbarn mit großer Wahrscheinlichkeit den Signalhacker beseitigt haben würden. „Strolche!“ murmelte sie, kehrte um und suchte Gerätschaften zusammen, die den Bau einer neuen Apparatur ermöglichen sollten. Nur ein Messer wollte sie nicht mehr opfern, und sie nahm sich vor, als Ersatz dafür einen Blechstreifen aus dem Wrack des Beibootes herauszuschneiden. Oder besser gleich mehrere, dachte sie mit grimmigem Lächeln.
    Was Robina am Wrack erwartete, versetzte ihr einen nicht geringen Schock: Im Winkel zwischen der Stabilisierungsfläche und dem Rumpf lagen, sorgfältig gestapelt, beide Hackmaschinen, die mit dem Allesfressermotor und die neue nebst Sauerstoffbehälter.
    Als sich Robina von ihrer Überraschung ein wenig erholt hatte, sagte sie: „Also klauen tun sie nicht, aber sie stellen den folgerichtigen Zusammenhang zwischen dem Wrack und mir her. Blöder Gedanke, was sollten sie sonst! Aber warum, warum nur zeigen sie sich nicht!“ Die Frage nach diesem Warum wurde bohrend. Sie fraß sich in Robina hinein, rotierte in ihrem Denken, ja, beschwor Bangigkeit herauf, und Robina fühlte, daß sie am Verzweifeln war.
    Dann rief sie „Ach was!“ und lud sich die sauerstoffgetriebene Apparatur auf. Die mitgebrachten Teile ließ sie im Wrack zurück.
    Aber ihre Stimmung stand in schroffem Gegensatz zu den forschen Schritten, mit denen sie den Gang zum Schrägaufzug entlanglief. Sie fühlte sich beobachtet, meinte stets im Huschen der Pulsation Schatten verschwinden zu sehen, Rascheln zu spüren.
    Ihr kamen auf einmal Bedenken, die Sensoren zu bedienen, und Angst befiel sie, als sie den runden Raum durchquerte. Sie atmete ein wenig erleichtert auf, als sie die Kuppel betrat, und sie war natürlich nicht überrascht, das Kabel neu montiert vorzufinden.
    Aber plötzlich befielen Robina Skrupel, den Brenner erneut anzusetzen. Sie wollen es nicht! Sie kam sich vor wie ein

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