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Die Kristallwelt der Robina Crux

Die Kristallwelt der Robina Crux

Titel: Die Kristallwelt der Robina Crux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Herumstehender. „Mark, hol das Netz, das Netz! Nimm den Wagen…“
    „Und wo ist es?“ fragte der mit Mark Angesprochene, ein junger Mann in einem Arbeitsanzug.
    „Ja, wo…?“ sagte der Dicke. Und er überlegte, daß ihm die Schweißperlen von der Stirn liefen.
    Ed sah nach oben. Ihm war, als franse das Kabel bereits aus. „Klettere doch, dummes Vieh, klettern! Hinaufklettern!“
    Aber der Orang-Utan kletterte nicht. Er rührte sich nicht im geringsten, schaukelte hin und her und hatte offenbar so viel Angst wie die Menschen, die unbeweglich nach oben starrten.
    Ohne die Überlegungen des Dicken abzuwarten, deren Ergebnis ohnehin fragwürdig war, handelte Ed. „Ed, was hast du vor?“ rief Robina besorgt.
    Ed ging schnell zu einem mit einer neuen organgeleuchtenden Plane abgedeckten Etwas, löste die Schlaufen und schlug die Bedeckung zurück. Das Wasser des letzten Regens, das sich in den Falten gesammelt hatte, bespritzte die Umstehenden.
    Unter der Plane kam eine dicke Plattform zum Vorschein mit einem glänzenden Geländer und einem kleinen Steuerpult.
    Ed stieg über das Geländer, warf einen Blick auf das Pult, riß, Robina sah es deutlich, eine Plombe von den Bedienelementen, konzentrierte sich sichtlich und legte dann, offenbar zu schnell, einen Hebel um. Mit einem Ruck löste sich die Plattform vom Boden, gewann schnell an Höhe, Ed ging in die Knie. Die orangefarbene Plane, an einer Ecke hängengeblieben, wurde hinterhergezerrt und goß abermals einen Schwall Wasser auf die Menschen.
    Ed schien Schwierigkeiten zu haben. Noch hatte er die Plattform nicht dorthin manövrieren können, wo der Affe hing.
    Mit wachsender Sorge verfolgte Robina Eds Tun. Nicht so die anderen. Sie hatten Hoffnung geschöpft, wischten sich lachend das Wasser aus den Gesichtern. Es war offensichtlich, daß ihnen das Schicksal des Affen im Augenblick mehr am Herzen lag als das des Menschen, der sich mühte, mit einer erstaunlichen Plattform fertig zu werden, allerdings, aus ihrer Sicht, wohl auch etwas davon verstand. Ein Grund zur Besorgnis schien also nicht gegeben. Aber, so schätzte Robina das ein, sie begriffen nicht, was Ed riskierte. Sie erfaßte es selber nicht, ahnte es nur aus der Kenntnis seines Mienenspiels, aus dem Ruck des Geräts beim Anfahren, beim Entfernen der Plombe. Ed tat, bediente etwas, das er nicht kannte… „Ed, komm runter!“ rief Robina.
    Noch hätte er abspringen können. Er befand sich erst drei, vier Meter über den Köpfen.
    Einen Bruchteil von Sekunden traf sie sein Blick. Der Anflug eines Lächelns ging über sein Gesicht. Dann konzentrierte er sich abermals. Das Ding drehte sich horizontal, und dann driftete es langsam dorthin, wo darüber der Affe pendelte.
    Als Robina Ed gerufen hatte, waren einige Gesichter zu ihr herumgeschwenkt. Abweisung stand darauf und Zorn auf jemanden, der es wagte, den Mutigen zu stören, der die Rettungsaktion für ein so kostbares Lebewesen so aktiv übernommen und den Zuschauern abgenommen hatte.
    Ed ließ die Plattform langsam steigen, das lebendige Perpendikel beruhigte sich allmählich.

    Doch das Tier war nervös, sah abwechselnd auf die näher kommende Platte mit dem Menschen darauf und das Kabel hoch, so als überlegte es, was zu tun sei.
    Ed sprach den Orang-Utan an, in der Absicht, ihn zu beruhigen.
    Als die Plattform noch etwa fünf Meter von dem Affen entfernt war, sprang das Tier plötzlich, sprang Ed direkt an, klammerte sich angstvoll an ihm fest und riß ihn um. Die Menschen unten stöhnten, Robina schrie: „Ed!“
    Durch den Aufprall der Körper oder durch eine falsche Schaltbewegung stürzte die Plattform ab. Das heißt, es war kein eigentliches Stürzen, es sah eher aus, als glitte ein Kinderdrachen, der einen allzu kurzen Schwanz besitzt, seitlich zu Boden.
    Beim Aufprall wurden Ed und der Affe, der den Menschen immer noch fest umklammert hielt, von der Plattform geschleudert.
    Robina erreichte als erste die Unglücksstelle. Der Orang-Utan preßte sich an Ed und gab aufgeregt dumpfe Laute von sich.
    Ed lag bleich auf dem Rücken, er konnte offenbar nicht sprechen, als hätte es ihm die Luft abgepreßt. „So nehmt doch das Vieh weg!“ schrie Robina.
    Zwei Männer mühten sich um den Affen, der sich nach einigem Sträuben willig hinwegführen ließ. Die anderen standen betreten um Ed, ratlos. „Hast du Schmerzen, Ed, sag was!“ rief Robina.
    Ed faßte sich offenbar, die Benommenheit wich von ihm. „Im Rükken.“ Das Sprechen bereitete

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