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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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eilen, damit wir die Pferde und den Rest Gepäck noch bekommen, ohne die Leute aus den Betten holen zu müssen.“
     
    Diesmal mussten sie etwas langsamer gehen, denn obgleich Ástino kräftiger war, als man seiner schlanken Gestalt ansah, hatte er an dem Bündel doch schwer zu schleppen. Sarja erbot sich mehrfach, ihm ein Teil der Last abzunehmen, aber das wies er entrüstet von sich. Sie kamen zum Marktplatz und gingen an den verbrannten Ruinen des Hauses vorbei auf den Hof, hinter dem die Stallungen lagen, wo Nadors und Sarjas Pferde und ein Teil ihres Gepäcks untergebracht waren. Im Stall brannte Licht. Der dicke Hauswirt hatte dort mit seiner Familie Unterschlupf gefunden, da sein Bruder ihn wegen des Jahrmarkts zurzeit nicht aufnehmen konnte. Als die Leute Ástino sahen, liefen sie erfreut auf ihn zu. Sie wollten erneut mit ihren Danksagungen beginnen, aber Ástino wehrte ab.
     
    „Guter Mann“, sagte er, „was ich getan habe, habe ich gern getan, und nun wollen wir nicht mehr davon sprechen, denn ich bin in großer Eile. Der junge Edelmann und sein Begleiter sind bei mir untergekommen und haben mich gebeten, ihre Pferde und das Gepäck bei Euch abzuholen. Sie wollen morgen sehr früh aufbrechen. Dies haben sie mir für Euch gegeben.“ Und damit drückte er dem Dicken einige Goldstücke in die Hand, die Sarja ihm zu diesem Zweck gegeben hatte. Sie hatte sich vorgenommen - falls sie je wieder nach Ellowa zurückkehren würde -  den Mann für den Verlust seines Hauses zu entschädigen, da sie wahrscheinlich der Grund für den Brand gewesen war. Im Augenblick jedoch konnte sie nicht mehr Geld entbehren, da noch ungewiss war, wie lange sie unterwegs sein würden.
    Der Mann wollte erneut mit seinem Dank beginnen, wurde aber von Ástino sofort wieder unterbrochen.
     
    „Helft mir lieber, die Pferde zu satteln und das Gepäck aufzuladen, so habt Ihr Euren Dank schon abgetragen.“
     
    Der Dicke gehorchte sofort, und nach kurzer Zeit standen die Pferde vor dem Stall bereit. Sarja hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten, das Tuch tief ins Gesicht gezogen. Nun ließ sie sich von Ástino in den Sattel heben. Ástino bestieg Nadors Pferd, und dann ritten sie davon, während die Segenswünsche des Hauswirts und seiner Frau hinter ihnen verklangen. Sie ritten zu der Stelle, an der Sarja ihre Sachen versteckt hatte, und sie verwandelte sich wieder in den jungen Edelmann. Wenig später hatten sie den Lagerplatz der Gaukler erreicht. Nador hatte den Hufschlag gehört und stürzte aus dem Zelt. „Den Göttern sei Dank!“ sagte er. „Ihr seid so lange ausgeblieben, dass ich euch schon suchen gehen wollte.“
     
    „Dafür haben wir aber nun alles, was wir brauchen.“ Sarja lächelte ihm zu. „Du wirst staunen, wenn du siehst, was wir mitbringen.“
     
    Ástino schnallte das Bündel mit den neu erworbenen Dingen vom Packpferd los und bat dann einige Leute, die neugierig in der Nähe standen, die Pferde abzusatteln und zu versorgen. Dann betraten die drei Ástinos Zelt. Stolz entrollte  dieser das Bündel und breitete die Sachen vor den staunenden Augen Nadors aus. Nador kniete nieder und nahm eines der Schwerter auf.
     
     
    „Bei Jarin, dem Weisen!“ rief er aus. „Nie sah ich prächtigere Klingen!“
     
    Eines nach dem anderen nahm er die Schwerter in die Hand und prüfte ihre Ausgewogenheit. Dann zog er einen Wollfaden aus einer der am Boden liegenden Decken, spannte ihn zwischen seinen Fingern und drückte ihn sanft gegen eine der Klingen. Kaum hatte er die Klinge den Faden auch nur berührt, war er bereits zerschnitten.
     
    „Woher habt ihr diese unvergleichlichen Waffen?“ fragte er aufgeregt. „ Nur in alten Sagen ist von solchen Meisterklingen die Rede, und nie zuvor habe ich ein Schwert gesehen, das diesen hier gleich käme. Und ihr findet solche Schätze in einer Kleinstadt!“
     
    Sarja und Ástino berichteten nun von ihrem Erlebnis mit dem seltsamen Händler. Als sie geendet hatten, sah Nador sie nachdenklich an. „Es ist mir, als ob tief in meinem Inneren eine Ahnung liegt, wer dieser geheimnisvolle Händler sein könnte. Doch es ist gar zu unwahrscheinlich nach all der Zeit. Darum lasst uns abwarten, ob wir ihm tatsächlich wieder begegnen. Dann werden wir versuchen zu ergründen, wer er ist. Doch nun wollen wir uns den nötigen Vorbereitungen für unseren morgigen Aufbruch zuwenden. Sag, Ástino, werden deine Leute bereit sein, uns einige Vorräte zu

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