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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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staunte Ástino, der genau wie Sarja mit Verwunderung auf diese Vorführung geschaut hatte. „Ich bin zwar kein Kenner, aber ich möchte behaupten, dass es nirgendwo bessere Klingen gibt als diese hier.“
     
    Sarja war ebenso beeindruckt wie Ástino. „Wollt Ihr uns drei dieser Schwerter verkaufen?“ fragte sie. „Und was ist ihr Preis?“
     
    „Über den Preis werden wir uns schon einig“, meinte der Mann. „Aber ihr müsst alle vier Schwerter nehmen. Sie gehören zusammen und dürfen nicht getrennt werden. Wer weiß, vielleicht findet sich ja noch jemand, dem das vierte Schwert von Nutzen ist?“
     
    Er nahm die vier Schwerter eines nach dem anderen vom Tisch und steckte sie in unscheinbare schwarze Scheiden. Dann trug er sie in das große Warenlager hinaus. Er legte sie zu den beiden Kettenhemden und fügte wortlos noch einige Dinge hinzu: eine Weste aus starkem Leder, die wohl manchem Hieb widerstehen konnte und doch geschmeidiger war als ein Kettenhemd, drei warme Umhänge und noch etliche Dinge mehr, die man auf einer weiten Reise wohl brauchen konnte.
     
    „Mehr brauchen wir nicht“, sagte Sarja. „Doch nun sagt uns den Preis für all diese Dinge.“
     
    „Ich denke, dass dreißig Goldstücke nicht zu viel sein dürften. Doch glaube ich kaum, dass zwei Gaukler so viel Gold besitzen“, sagte der Händler, und in seinen Augen blitzte geheimer Spott auf. Wortlos griff Sarja in eine der tiefen Taschen ihres Rockes und holte einen Lederbeutel hervor. Sie öffnete ihn und zog eine Hand voll Goldmünzen heraus, von denen sie dreißig auf dem Tisch aufstapelte.
    „ Ihr macht seltsame Preise, Meister!“ wunderte sich Sarja. „und wenn Ihr immer so schlechte Geschäfte macht, werdet Ihr bald Hungers sterben.“
     
    „Das lasst nur meine Sorge sein, kleine Gauklerin“, lächelte der Händler, „so wie ich ja auch nicht danach frage, woher Ihr so viel Gold habt.“ Er nahm eine Goldmünze vom Tisch und betrachtete sie. „Sie ist in Ellowin geprägt“, sagte er wie zu sich selbst, „und es heißt, die Schatzkammer der Königin Maridor sei gut gefüllt mit ihresgleichen.“ Er sah Sarja mit seinen durchdringenden Augen an und tat so, als bemerke er nicht das Erschrecken in Ástinos Gesicht. „ Wie dem auch sei - es ist spät, und ich möchte euch bitten, nun zu gehen. Ich habe noch zu arbeiten, und ich denke, auch ihr werdet noch genug zu tun haben vor eurer großen Reise.“
     
    Ástino stand das Unbehagen deutlich im Gesicht geschrieben. Hastig raffte er die Sachen zusammen und wickelte sie in einen der Umhänge. „Lasst uns schnell gehen!“ raunte er Sarja zu. „Dieser seltsame Mann ist mir nicht ganz geheuer!“
     
    Der Händler stieg vor ihnen die Treppe hinauf, den Leuchter in der Hand. Als sie an der Ausgangstür waren, öffnete er sie und trat zur Seite, um die beiden hinaus zulassen. Als sie an ihm vorbeigingen, sagte er: „Einen Rat noch auf euren Weg: Seid auf der Hut, wenn die nächste Nacht hereinbricht! Und nehmt diese Warnung ernst!“
     
    Sarja spürte, dass diese Worte mehr waren als ein allgemeiner Rat, und so antwortete sie: „Seid bedankt für Eure Warnung. Wir werden sie beherzigen. Und nun lebt wohl!“
     
    „Wir sehen uns wieder!“ sagte der Händler und hob grüßend die Hand.
     
    Da ergriff Ástino Sarjas Hand und zog sie mit sich die Gasse hinunter. Als Sarja sich noch einmal umwandte, stand die große Gestalt des Händlers noch immer in der Tür und blickte ihnen nach.
     
    „Was für ein unheimlicher Mensch!“ Ástino schüttelte sich. „Was er für eigenartige Andeutungen machte! Es war fast so, als wisse er alles, was wir vorhaben. Und dass er uns genau das gab, was wir brauchen, kommt mir wie Zauberei vor.“
     
    „Ich glaube, er weiß es wirklich“, meinte Sarja nachdenklich. „Doch er ist nicht unser Feind. Seit ich ihm gegenüber stand, strömte der Stein ein beruhigendes, fast beglückendes Gefühl über mich aus. Ich war zwar verwundert über ihn, aber ich hatte nicht die geringste Furcht. Und ich habe so eine Ahnung, dass wir ihn wirklich wiedersehen werden. Das waren keine leeren Worte. Er schien genau zu wissen, wovon er sprach!“
     
    „Ich spüre kein Verlangen danach, ihn wiederzusehen“, schauderte Ástino. „Von mir aus kann er bleiben, wo der Pfeffer wächst! Aber die Waffen, die er uns verkauft hat, sind wirklich fabelhaft. Auch die anderen Dinge sind von bester Qualität. Und das für einen Spottpreis! Doch nun lasst uns

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