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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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mir sofort sympathisch wart.“
     
    „Du kannst es prüfen, du hast ja die Möglichkeit dazu“, sagte Nador.
     
    „Aber du weißt, dass der Stein nur noch zwei Versuche gestattet. Dann erlischt er für immer, und unsere Reise war vielleicht umsonst.“
     
    „Du wirst aber nicht erfahren, ob er der Richtige ist oder nicht“, entgegnete Nador, „wenn du es nicht ausprobierst. Und sollte er es nicht sein, so hast du immer noch einen Versuch frei.“
     
    „Doch wie soll ich es anstellen?“ fragte Sarja zögernd.
     
    „Geh‘ an ihm vorbei und lass den Stein gegen ihn schwingen“, schlug Nador vor. „Er ist betrunken und schläft tief. Er wird die leichte Berührung nicht merken. Und dann werden wir sehen, ob es sich lohnt, ihn zu wecken und uns seinem Zorn auszusetzen.“
     
    Sarja zog die Kette aus ihrem Wams und ging mit zögernden Schritten auf den Betrunkenen zu. Sie fürchtete sich vor ihm, obwohl er friedlich schnarchend über dem Tisch lag. Leise schlich sie hinter ihm vorbei und ließ dabei den Stein an der Kette gegen seinen  Rücken schwingen. Atemlos und wie festgenagelt sahen Nador und Ástino dem Geschehnis zu. Da, der Stein berührte den Schlafenden - aber nichts geschah! Noch einmal versuchte Sarja es, aber der Stein blieb dunkel. Erleichtert wollte sie sich zurückziehen und hatte die Kette bereits wieder um den Hals gehängt, als ihr Fuß gegen eine der Scherben auf dem Boden stieß, die laut klirrte. Mit einem Ruck fuhr der Hüne hoch und ergriff die erschrockene Sarja am Arm.
     
    „Was wolltest du hinter meinem Rücken, Bürschchen?“ dröhnte er. „Wolltest mir wohl mein Geld stehlen, was? Aber nicht mit Brostor! Der weiß seine Habe zu schützen!“
     
    Sarja schrie auf, als er sie am Kragen fasste und in die Höhe hob. Nador und Ástino stürzten auf ihn zu, um Sarja seinen Händen zu entreißen. Mit einem Fluch ließ er Sarja fallen und wandte sich den beiden Angreifern zu:
     
    „Hat sich auch noch Komplizen mitgebracht, das Würstchen. Kommt nur her! Aus euch beiden mach' ich Spielzeug für meine Hunde!“ Damit schlug er dem heranhechtenden Nador seine Faust vor die Brust, sodass dieser wie von einem Pferdehuf getroffen durch die Luft flog. Dann wollte er das Gleiche mit Ástino veranstalten. Doch hier hatte er sich verrechnet: Der flinke Ástino wich geschickt aus, so dass der Riese ins Leere schlug. Um die Wucht des Schlages auszugleichen, machte der Hüne zwei Schritte nach vorn. Wie ein Wiesel war Ástino hinter ihm. Er sprang hoch und trat Brostor mit beiden Füßen voll in den Rücken. Weich wie eine Katze landete er wieder auf dem Boden, während Brostor mit voller Wucht über einen Tisch stürzte. Lächelnd und locker tänzelnd erwartete Ástino seinen Gegner. Nador und Sarja, die sich inzwischen aufgerappelt hatten, wollten ihm zur Hilfe eilen, doch Ástino winkte ab. „Lasst mich nur“, meinte er.
     
    Der Wirt und seine Frau waren bei dem Krach in die Gaststube gestürzt und starrten nun entsetzt auf das Geschehen.
     
    „Er wird ihn umbringen und uns alle mit!“ hörte Sarja die Wirtin flüstern.
     
    Da war Brostor auch schon wieder auf den Beinen. „Jetzt nehm' ich dich auseinander, du Floh!“ schrie er. Und wie ein Stier auf ein rotes Tuch stürmte er auf Ástino zu, um ihn zu packen. Ástino ließ in ruhig kommen. Dann tauchte er blitzschnell unter den zupackenden Armen durch. Er unterlief den Riesen, und mit einer Kraft, die niemand in ihm vermutet hätte, hob er den gut hundert Kilo schwereren Mann aus dem Stand und hebelte ihn über seine Schulter. Wie ein Mehlsack krachte Brostor auf die Dielen. Als er sich wieder erhob, waren seine Augen blutunterlaufen und sein Gesicht zu einer Fratze verzerrt. Knurrend griff er Ástino erneut an, der ihn bereits wieder lächelnd erwartete, wobei sein Atem nicht schneller ging. Brostor jedoch keuchte. In seinem Gesicht stand nun außer Wut auch noch eine gehörige Portion Unglauben, dass so ein Leichtgewicht ihn hatte zu Boden schicken können. Wieder griff er an. Diesmal versuchte er zu finten. Mit der linken Hand griff er nach Ástino, während er mit der Rechten zum Schlag ausholte. Ástino jedoch durchschaute den simplen Trick. Wieder traten seine Füße in Aktion. Er tat, als wolle er der zupackenden Hand ausweichen und würde darum voll in den Schlag der anderen laufen. Plötzlich jedoch ließ er sich rücklings zu Boden fallen und sein hochschnellender Fuß traf den überraschten Brostor in die rechte

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