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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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hatte, so großzügig ersetzt, dass das heutige bereits bezahlt sei. Denn kleinlich sei er nie gewesen, nur streitlustig und grob gegen Fremde. Also zogen sich die drei in ihre Zimmer zurück, um am nächsten Morgen früh aufbrechen zu können.
     
     
     
    8. Ardon
     
     
    Sie waren am nächsten Morgen schon einige Zeit geritten, als Nador nochmals auf die Probe mit dem Stein zurückkam.
     
    „ Es tut mir leid, Sarja“, sagte er, „dass ich mich so geirrt und dich auch noch veranlasst habe, für diesen Irrtum die Kraft des Steins zu verschwenden. Aber die Beschreibung, die Maridor dir von dem dritten Gefährten gegeben hat, schien mir zuzutreffen. Beim nächsten Mal werde ich mehr auf dein Gefühl vertrauen.“
     
    „Lasse gut sein!“ lachte Sarja. „Auf diese Weise haben wir wieder eine interessante Seite von unserem Ástino kennengelernt. Ich war so aufgeregt und alles ging so schnell, dass ich kaum Zeit hatte, Angst um ihn zu haben.“
     
    „Ja, das ist wahr“, sagte Nador. „Es ist ein Wunder, wie er mit dem Hünen fertig geworden ist. Mir schmerzt noch heute die Brust, wo mich sein Schlag getroffen hat, und ich möchte annehmen, dass dort alles blau ist.“
     
    „Es ist blau, ich sah es heute Morgen!“ sagte Sarja trocken. „Aber auch ich habe meinen Teil bekommen. Er hat mich geschüttelt wie ein junges Kaninchen.“
     
    Ástino brach in herzliches Lachen aus: „Na, wenn das so ist, dann kann ja auch der Held gestehen, dass er Wunden aus dem Kampf davongetragen hat. Wenn mich sein Schlag voll erwischt hätte, ich glaube nicht, dass ich dann nur wie Nador blaue Flecken hätte. Mir hätte er wohl den ganzen Brustkorb zertrümmert. Aber auch so tut mir die Stelle ganz nett weh, wo er hingelangt hat. Und mein Knie ist ganz geschwollen.“ Er krempelte die Hose nach oben und zeigte den beiden sein Knie. Er musste eine starke Prellung haben, denn die Stelle zierte ein großer Bluterguss.
     
    „Oh je!“  seufzte Sarja in gespielter Verzweiflung. „Wir sind drei Helden! Tragen von einem Kampf mit einem einzelnen Mann so viele Blessuren davon, als hätten wir mit einer ganzen Armee gekämpft! Wenn Doron das wüsste, er würde uns wohl kaum fürchten!“
     
    „Doron fürchtet uns aber!“ sagte Nador ernst. „Und nur einer von uns hat wirklich gekämpft und ist mit einem weit überlegenen Gegner fertig geworden. Aber das erinnert mich daran, dass wir noch mit unseren Feinden zu rechnen haben. Und jetzt mehr denn je, denn wir sind wieder allein, und bald wird die Gegend wieder unübersichtlicher. Die Straße führt jetzt bis nach Gendana fast immer am Fluss entlang, und es stehen viele Wälder an seinem Ufer. Es wird uns wohl kaum gelingen, ohne Kampf bis Gendana zu kommen.“
     
    „So ist es nur gut, dass ich die Gefahr vorher spüre und es uns darum nicht unvorbereitet treffen wird“, sagte Sarja.
     
    Die Erinnerung an die Gefahr hatte die Heiterkeit aus ihren Gesichtern gewischt. Schweigend trieben sie ihre Pferde an.
    Als die Abenddämmerung hereinbrach, befanden sie sich in der Nähe eines kleinen Dorfes und Nador schlug vor, dass man dort um ein Nachtlager bitten sollte. Er zog es vor - wenn sich eben die Möglichkeit bot - lieber nicht im Freien zu übernachten, da dort die Gefahr eines Überfalls erheblich größer war. Ein freundlicher Bauer gewährte ihnen Unterschlupf in seiner Scheune und sorgte auch für ein kräftiges Nachtmahl. Am nächsten Morgen fühlte Sarja sich nicht wohl. Ihr Magen rebellierte und sie musste sich übergeben. Zu Ihrer Erleicht erung hatten weder Nador noch Ástino etwas davon mitbekommen, denn die beiden hätten sich sicherlich Sorgen um sie gemacht. Da sie die Übelkeit jedoch auf das fette Essen vom Vorabend zurückführte, fand sie den Vorfall nicht erwähnenswert.
    Im weiteren Verlauf des Tages trafen sie hier und da noch auf Passanten, denn im Umkreis der Stadt gab es immer noch verstreut kleine Dörfer und einzelne Gehöfte, die sie von der Straße aus sehen konnten. Doch gegen Abend wurde die Gegend einsamer, und das Land war nicht mehr bebaut. In der Ferne sahen sie einen Wald, der sich weit am Flussufer entlang hinzuziehen schien.
     
    „Wir wollen nicht bis zum Wald reiten“, sagte Nador. „Hier, wo das Gelände offen ist, sind wir etwas sicherer. Aber trotzdem müssen wir in dieser Nacht Wachen aufstellen.“
     
    Sie schlugen ihr Lager in einer Mulde etwas abseits der Straße auf, die mit einigen Büschen bewachsen war. Als das Feuer

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