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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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beschwerlichen Ritt nicht gegen eine bequeme Flussfahrt eintauschen zu können, aber sie fügten sich Sarjas Wunsch. So verabschiedeten sie sich am Stadttor von Farsten und seinen Begleitern, die zur Anlegestelle wollten, um nach einem geeigneten Schiff zu sehen. Farsten wollte den dreien eine Belohnung für das sichere Geleit anbieten, aber Nador lehnte entschieden ab.
     
    „Der Schutz, den wir Euch gaben“, sagte er, „war kein anderer als der, den ihr uns gegeben habt. Ihr schuldet uns daher nichts.“
     
    Farsten sah - wie die meisten Leute - das Geld lieber in seiner Tasche als in der von anderen und ließ sich daher nicht lange überreden. Er wünschte den dreien viel Glück und zog dann mit seiner Gesellschaft davon.
     
    Nun waren die drei Gefährten wieder auf sich gestellt. Da sie beschlossen hatten, erst am übernächsten Tag weiter zu ziehen, um den Pferden etwas Erholung zu gönnen, mieteten sie sich in einem kleinen Gasthaus ein. Sarja genoss es, hinter der verschlossenen Tür nach all der langen Zeit einmal wieder sie selbst sein zu können. Sie hatte ihr Haar gewaschen und saß nun mit dem Rücken zum Kamin, um es am Feuer trocknen zu lassen. Das lang entbehrte heiße Bad hatte ihr gut getan, und außerdem war sie überglücklich, einmal wieder mit Nador allein sein zu können.
    Gerührt sah sie zu, wie er alle Kleidungsstücke einsammelte, um sie der Wirtin zu geben. Diese wartete draußen vor der Tür, um die Sachen für sie zu w aschen. Sarja kicherte leise, als Nador die Tür einen Spalt öffnete, um die Sachen nach draußen zu reichen.
     
    „Warum lachst du?“ fragte Nador, als er die Tür wieder geschlossen hatte. „Sollte ich die Wirtsfrau so einlassen?“ Genau wie Sarja hatte er nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen.
     
    „Nein, nein!“ lachte sie. „Untersteh dich! Ich dachte nur gerade daran, was gewesen wäre, wenn statt der Frau ein Feind vor der Tür gestanden hätte. Ich habe noch nie einen Mann in diesem Aufzug kämpfen sehen.“
     
    „Das kannst du aber sofort haben!“ sagte er, ergriff sie wie eine Feder und warf sie auf das Bett. „Ich werde gleich einen meiner schönsten Kämpfe gewinnen!“
     
    Am nächsten Morgen hatte die freundliche Wirtin ihnen das Frühstück vor die Tür gestellt. Gegen Mittag lagen dann dort auch ihre Sachen frisch gewaschen und gebügelt. So konnten sie den Nachmittag dazu benutzen, ihre Vorräte aufzufrischen und sich die Stadt ein wenig anzusehen. Auch Ástino hatte es genossen, einmal wieder richtig ausschlafen zu können, und er freute sich außerdem, Sarja und Nador wieder glücklich zu sehen. Am Abend saßen die drei vor dem Kamin in der Gaststube und tranken einen Becher Wein. Sie beratschlagten, was sie in Zukunft gegen die Angriffe der Feinde unternehmen konnten.
     
    Nador sagte: „Wenn wir uns wieder einer anderen Gruppe anschließen, hat das Vor- und Nachteile. Einerseits haben wir mehr Schutz, andererseits sind wir nicht so beweglich und können nicht unsere volle Schnelligkeit entwickeln. Falls wir auf dem Weg nach Gendana oder dort den dritten Gefährten finden, müssen wir uns anschließend aufs Meer begeben, wenn wir zu Doron gelangen wollen. Doch der Winter steht vor der Tür, und je länger wir brauchen, umso schwieriger wird es, ein Schiff zu bekommen. Es gibt sehr gute Seeleute in Gendana, doch auch sie segeln im Winter nicht in die See hinaus, sondern nur an der Küste entlang, und so kann es sein, dass wir bis zum Frühjahr festsitzen. Diese Zeit wird Doron wohl zu nutzen wissen. Ich glaube kaum, dass es uns gelingen würde, in dieser langen Zeit unbeschadet seinen Anschlägen zu entgehen. Ich wundere mich sowieso, dass wir bis jetzt heil davongekommen sind.“
     
    „Das stimmt schon“, sagte Ástino, „aber wer sagt dir, dass wir den dritten Gefährten so bald finden werden?“
     
    „Ich weiß es nicht“, entgegnete Nador, „ich nehme es nur an, da uns der Stein  direkt nach Gendana führt, wie es den Anschein hat.“
     
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und ein Mann betrat das Gasthaus. Er war ein Koloss und hinter seinem Rücken hätten bequem zwei Männer Platz gehabt. Er ließ sich an einem Tisch in der Mitte der Gaststube nieder, und die drei konnten ihn genau betrachten. Pechschwarzes, dickes Haar bedeckte seinem Kopf in einen wirren Busch und ging in einen mächtigen Bart über, der wie wildes Gestrüpp sein Gesicht überwucherte. Kleine Schwarze Augen funkelten unter dichten

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