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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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einmal von einem weisen Mann, der durchs Land zog und ab und zu bei uns einkehrte. Diese Salbe ist wunderbar, und es gibt keine Verletzung, die sie nicht heilt, wenn die Wunde nicht tödlich ist.“ Er reichte Ástino den Salbenbehälter. „Hier, legt etwas davon auf Eure Wunde auf. Ich werde Euch dann verbinden, wenn ich hier fertig bin.“
     
    Als er Sarjas Schulter freilegte, fiel der Stein an seiner Kette heraus. „Ach, da ist ja der seltsame Stein, mit denen sie mich vor dem Ungeheuer schützte!“ rief Ardon und griff nach ihm.
     
    „Halt! Berührt ihn nicht!“ wollte Ástino noch schreien, aber da hielt Ardon den Stein schon in der Hand. Und siehe - der Stein leuchtete auf!! Das Licht war diesmal strahlend gelb.
     
    „Ach du liebe Güte!“ seufzte Ástino erleichtert. „Dann ist ja alles in Ordnung. Sei herzlich willkommen im Kreis der Auserwählten des Steins!“ sagte er zu Ardon.
     
    „Ich verstehe nicht, was das soll? Und warum leuchtete der Stein?“ fragte Ardon verwirrt.
     
    „Das lass dir nur von Sarja erklären“, grinste Ástino. „Sie kommt gerade wieder zu sich.“
     
    „Was ist geschehen?“ Sarja sah sich um, als wisse sie einen Moment lang nicht, wo sie war. Dann griff sie erschrocken an ihren Hals. „Wo ist der Stein? Ich fühlte, dass ihn jemand nahm.“
     
    „Sieh doch, der Stein ist an seinem Platz!“ beruhigte Ástino sie. „Aber er hat Ardon zu deinem dritten Gefährten gewählt. Er leuchtete auf, als Ardon ihn in die Hand nahm.“
     
    „Ich habe es gleich gefühlt“, murmelte Sarja, „schon als ich ihn kämpfen sah.“
     
    „Ihr solltet jetzt nicht so viel sprechen, Sarja“, sagte Ardon. „Ich muss die Quetschung an Eurer Schulter untersuchen, und das wird Euch schmerzen. Aber wenn Ihr alle versorgt seid, muss Ástino mir Rede und Antwort stehen. Er ist der Munterste von euch.“
     
    Er tastete die Quetschung vorsichtig ab, wobei  Sarja einige Male aufschrie. Dann trug er die Salbe auf und versah die Schulter mit einem straffen Verband.
     
    „So!“ sagte er befriedigt. „Ihr habt Glück gehabt. Nichts ist gebrochen, und die Schmerzen werden durch die Salbe bald gelindert sein. Nun seid Ihr an der Reihe, Ástino, sowohl mit dem Verbinden als auch mit dem Erzählen!“
     
    Ástino berichteten nun von dem Diebstahl der Krone, von der auch Ardon schon gehört hatte,  gab eine Zusammenfassung der Ereignisse und erklärte den Auftrag, den sie hatten. Hier und da fügte Sarja einige Dinge zu. Dabei hatte sie Zeit, den neuen Gefährten genauer zu betrachten. Er war so groß wie der Hüne aus dem Gasthaus, mit dem Ástino den Zusammenstoß gehabt hatte, aber seine Gestalt war schlanker. Trotzdem spürte man die gewaltige Kraft, die in seinen mächtigen Muskeln steckte. Er war etwa in Ástinos Alter, und seine Gesichtszüge waren klar und ebenmäßig geformt. Das kräftige Kinn mit dem Grübchen ließ auf einen starken Willen schließen. Tiefblaue Augen blickten kühn, aber heiter in die Welt. Seine Haare waren rotblond und fielen in weichen Wellen bis in den Nacken. Sein ungezwungenes, selbstbewusstes Auftreten zeigte, dass er gewohnt war, sich durchzusetzen.
     
    Als Ástino geendet hatte, meinte Ardon nachdenklich: „Jetzt wird mir vieles klar! Ich möchte euch sagen, dass ich mich euch gern anschließen werde. Doch nun werde ich euch etwas erzählen, was zur Abwechslung einmal euch seltsam vorkommen wird. Ich sprach doch eben von der Salbe, deren Rezept meine Mutter von einem weisen Mann bekommen hat. Dieser Weise kam in unregelmäßigen Abständen zu uns. Manchmal sahen wir ihn sogar Jahre nicht. Vor einem Monat jedoch erschien der nach langer Zeit wieder einmal bei uns. Meine Mutter war vor ein paar Monaten gestorben. Mein Vater, der jüngere Bruder eines calarischen Fürsten, ist bereits kurz nach meiner Geburt bei einem Feldzug ums Leben gekommen. Seit dieser Zeit hatten wir bei meinem Onkel gelebt, der zumindest so viel für mich tat, dass er mir eine gute Erziehung zuteilwerden ließ. Ansonsten hat er nicht viel für mich übrig. Als ich nämlich langsam erwachsen wurde und meine Kraft wie auch meine Geschicklichkeit mit Waffen zunahmen, fürchtete er für seinen eigenen, etwas schwächlichen Sohn. Er befürchtete, ich könnte entweder ihm oder meinem Vetter eines Tages die Herrschaft entreißen. Daher war er froh, dass der Weise diesmal bei ihm meine Hilfe für eine wichtige Aufgabe erbat. Ich solle eine Reise nach Mandora antreten, um dort eine

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