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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Darum tu irgendwas! Sonst kriege ich bei euch beiden noch graue Haare! Wann werdet ihr euch endlich wie vernünftige Menschen benehmen?“
     
    Er raufte sich in so komischer Verzweiflung die Haare, dass Nador nicht anderes konnte: Ein kleines Lächeln zog über sein Gesicht.
    „ Ich weiß, Ástino“, sagte er, „du hast es nicht leicht mit uns! Wir sind dir darum auch für deine treue Freundschaft zu großem Dank verpflichtet. Wer weiß, was aus uns geworden wäre, wenn du nicht gewesen wärst?“
     
    „Wahrscheinlich würdet ihr immer noch miteinander schmollen, weil keiner weiß, was mit dem anderen los ist. Und Sarja hätte sich vielleicht wirklich an Ardon verloren, was euch beiden bestimmt einmal sehr leidgetan hätte“, konterte Ástino.
     
    „Ich verspreche dir, dass das jetzt anderes wird“, sagte Nador. „Gib mir nur ein wenig Zeit. Ich muss das erst verkraften, der Schmerz ist noch zu frisch. Ich könnte ihr jetzt nicht ohne Vorwürfe gegenübertreten, und das würde im Augenblick alles nur noch schlimmer machen.“
     
    „Langsam wirst du wieder der weise Nador“, atmete Ástino auf. „Somit kann ich wohl hoffentlich meine Vermittlungstätigkeit bei euch einstellen. Jetzt bleibt mir nur noch, den Verlierer zu trösten. Aber auch das wird mir noch gelingen.“ Und damit verließ er den Raum.
     
    Sarja und Ardon saßen in der Gaststube, tranken einen Becher Wein und taten betont harmlos. In Ástinos Mundwinkeln zuckte es, als er die beiden Übeltäter da so hocken sah.
     
    „Warst du die ganze Zeit bei Nador?“ erkundigte sich Sarja lauernd, wobei ihr das schlechte Gewissen aus den Augen guckte. „Was wollte er denn von dir? Hat er nach mir gefragt?“
     
    „Ach was, nein“, log Ástino. „Ich war nur kurz bei ihm, weil er mich um einen Stock zum Laufen bitten wollte, damit er die Hüfte etwas entlasten kann. Er ist so empfindlich, das weißt du doch, und er wollte nicht, dass ihr es mitbekommt. Als ich dann 'runter kam, wart ihr beide nicht da, und da bin ich auf mein Zimmer gegangen. Gerade habe ich noch mal bei ihm reingeschaut, um zu sehen, ob er noch etwas braucht. Wo wart ihr denn?“
     
    „Draußen im Garten“, sagte Sarja knapp. Dann lenkte sie vom Thema ab.
     
     
     
     
     
     
    10. Ein Geheimnis wird gelüftet
     
     
    Die nächsten drei Tage vergingen in einer eigenartigen Atmosphäre. Es wurden nur allgemeine Dinge besprochen, aber es kam keine Unterhaltung zwischen den Gefährten zustande. Mehrmals am Tag traf man sich in Nadors Zimmer, dessen Wunde nun fast verheilt war. Ástino hatte ihm tatsächlich ein Stock gebracht, so dass er die verletzte Hüfte beim Gehen entlasten konnte.
    Verbissen war er immer wieder im Zimmer herumgelaufen, bis er erschöpft war, denn er hasste es, hilflos liegen zu müssen. Acht Tage nachdem Ardon ihn hergebracht hatte, war er wieder den ganzen Tag auf den Beinen, ohne mehr als ein leichtes Ziehen in der Wunde zu spüren. Ardon hatte die Wunde täglich untersucht und war der Meinung,  dass sie in zwei Tagen würden aufbrechen können. Dann würde die Wunde Nador auch beim Reiten keine Schwierigkeiten mehr machen.
    Als sie am Abend alle zusammen in der Wirt sstube saßen, brachte Ardon das Gespräch nochmals auf den Weisen und den Händler mit den vier Schwertern. Nador hatte die Geschichte bereits gehört, sich aber nicht weiter dazu geäußert.
     
    Jetzt sagte er: „Ich bin überzeugt davon, dass dein Weiser und unser Händler ein- und dieselbe Person sind, trotz der knappen Zeit, die zwischen deiner und unserer Begegnung mit ihm liegt. Wenn er der ist, den ich in ihm vermute, so ist er durchaus in der Lage, die Strecke in noch kürzerer Zeit zurückzulegen. Aber ich möchte im Augenblick nichts Näheres dazu sagen, bevor ich ihn nicht selbst gesehen habe.“ Die anderen bestürmten Nador mit Fragen, doch er blieb hart. „Ich möchte nicht, dass ihr euch womöglich falschen Hoffnungen hingebt oder gar nachlässig werdet. Und das könnte die Folge davon sein, wenn ich euch mitteilte, für wen ich den Mann halte. Und das könnte tödlich für uns sein, besonders wenn ich mich irrte. Darum bedrängt mich nicht!“
     
    Die anderen waren etwas verstimmt über seine Geheimniskrämerei, und so wurde die Runde aufgehoben und sie gingen in ihre Zimmer.
     
    Sarja lag schon im Bett, als sich die Tür öffnete, und eine dunkle Gestalt in ihr Zimmer trat. An den Umrissen erkannte sie, dass es Nador war. Er kam zu ihrem Bett und setzte sich

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