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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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zuwendet.“
     
    Ardon sah Nador lange an und in seinem Blick lag tiefe Bewunderung. „Du bist wirklich ein besonderer Mann, Nador!“ sagte er dann. „Und ich beginne zu verstehen, warum Sarja dich liebt und sich für dich entschied. Ich weiß nicht, ob ich fähig wäre, so zu handeln wie du. Ich bin nicht sicher, dass ich so mit einem Mann hätte sprechen können, der versucht hat, mir die Frau wegzunehmen, die ich liebe. Ich hätte mit der Faust oder dem Schwert gesprochen - und wenn der Mann mir hundert Mal das Leben gerettet hätte!“
     
    „Wäre das eine Lösung gewesen“, fragte Nador, „wenn du dadurch die Frau erst recht verloren hättest? Ich bin nicht feige, aber ich weiß, dass man solche Dinge nie mit dem Schwert wirklich entscheiden kann.“
     
    „Gib mir die Hand, Nador!“ sagte Ardon und sah Nador offen an. „Abgesehen von unserer Vereinbarung, die ich in jedem Punkt einhalten werde, wollen wir Freunde sein!“
     
    „Ja, das wollen wir!“ bekräftigte Nador und reichte ihm die Hand.
     
    Seite an Seite kehrten sie in die Gaststube zurück. Sarja und Ástino sprangen auf als die beiden hereinkamen. Sarjas Blicke flogen von einem zum anderen, aber Nador sagte nur: „Wir können aufbrechen. Seid ihr bereit?“
     
    Als sie losritten, fing es an zu schneien. Nador sah besorgt zum Himmel.
     

„Wir haben viel Zeit verloren durch meine Verletzung“, sagte er. „Bis Gendana sind es noch gut sechs bis sieben Tagesreisen, wenn das Wetter nicht schlechter wird. Es ist gut möglich, dass wir dann kein Schiff mehr finden, das bereit ist, um diese Zeit nach Norden zu segeln, denn die Zeit der Stürme ist da. Was dann werden soll, kann ich nicht sagen. Darum sollten wir uns beeilen, so gut es möglich ist.“
     
    *****
     
    Sie erreichten Gendana am Abend des sechsten Tages. Zum Glück war das Wetter nicht schlechter geworden. Zwar hatte es hier und da geschneit, aber es war nie sehr viel Schnee gefallen, und gegen Mittag war er meist wieder verschwunden gewesen. Aber ihre Nachtlager waren meist ungemütlich und kalt gewesen, denn nur, als sie sich Gendana näherten, hatten sie zweimal noch in einem Gasthof übernachten können. Daher waren alle froh, als sie endlich das Stadttor passierten. Nador kannte sich in Gendana aus und führte sie in ein Gasthaus in der Nähe des Hafens, in dem auch viele Händler und Seeleute verkehrten. Er hoffte, hier eine Auskunft zu erhalten, woher sie ein Schiff für ihre Weiterreise bekommen konnten. Doch zu dieser Zeit, wo der Schiffsverkehr schon beinahe ruhte, war die Herberge fast leer. Nur einige Matrosen und ein paar Bürger saßen in der großen Gaststube. Der Wirt war froh, neue Gäste zu bekommen, und gab ihnen zwei schöne, große Zimmer, von denen aus man den gesamten Hafen überblicken konnte. Dort lagen viele Schiffe, aber sie waren bereits für den Winter fertig gemacht und hatten keine Takelage mehr.
    Nachdem die vier sich etwas frisch gemacht hatten, gingen sie hinunter in den Gastraum. Ihre Pferde standen bereits wohl versorgt in einem warmen Stall. Während Sarja, Ástino und Ardon sich an einem der Tische nieder ließen, ging Nador hinüber zu den Matrosen. Er wollte sie fragen, ob sie jemanden wüssten, der ihnen ein Schiff vermieten würde, das sie nach Norden bringen könnte.
     
    „Guter Mann“, lachte einer der Matrosen, „kommt Ihr vom Mond? Wisst Ihr nicht, dass es um diese Zeit viel zu gefährlich ist, aufs offene Meer hinaus zu segeln? Keiner, der etwas von der Seefahrt versteht, würde jetzt noch in See stechen, weil er genau wusste, dass er nie mehr nach Hause käme. Die Stürme würden ihn mit Mann und Maus untergehen lassen. Nur hier und da, wenn das Wetter ruhig ist, fährt noch jemand an der Küste entlang nach Ellowa oder nach dem westlich von hier liegenden Ilyro. Auch ein paar Fischer fahren bei schönem Wetter gelegentlich aus, aber Ihr werdet niemanden finden, der bereit wäre, jetzt nach Norden zu segeln. Wo wollt ihr denn da auch hin?“
     
    „Das, mein Freund, werden wir demjenigen sagen, der bereit ist, uns für eine hohe Belohnung dorthin zu bringen“, antwortete Nador. „Fünfhundert Goldstücke setze ich aus als Preis. Fragt herum unter den Schiffern, ob jemand sie sich verdienen möchte.“
     
    „Fünfhundert Goldstücke sind viel“, sagte ein anderer Matrose. „doch wenn ich Schiffer wäre, nicht für das Doppelte wollte ich es wagen.“
     
    Nador kam zurück an den Tisch der Gefährten. „Es ist

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