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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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tatsächlich in Britannien aufhielt. Bis jetzt war aber noch keine Antwort gekommen. Es war ungeheuer wichtig, daß Artus und Sandde sich auf eine Methode absprachen, wie sie ihre Streitkräfte vereinigen konnten, und Sandde machte sich Gedanken darüber, ob er nicht Ynys Witrin verlassen sollte, ehe Medraut ankam und die Stadt belagerte. Wenn Sandde allerdings loszog, dann würde es für Artus schwieriger werden, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Also gab sich Sandde mit meinem Vorschlag zufrieden, er solle doch für die Männer, die der Armee beitreten wollten, Orte bestimmen, an denen sie sich treffen konnten. Wenn Ynys Witrin dann durch eine Belagerung abgeschnitten wurde, dann wäre Artus wenigstens nicht von jeglicher Versorgung abgeschnitten. Das Problem, sich auf eine mögliche Belagerung einzurichten, war eigentlich dringender als das Problem der Nahrungsbeschaffung für die Armee. Damit war leicht fertig zu werden, wenigstens im Augenblick. Ich ernannte Sion ap Rhys und ein paar andere zu Aufsehern bei der Nahrungsverteilung, so daß die Bauern, die selbst Lebensmittel mitgebracht hatten, mit denen teilten, die nichts hatten. Männer wie Sion einzusetzen, das gehörte zu den klügsten Dingen, die ich tat. Denn die Bauern waren gewillt, von einem anderen Bauern Maßnahmen zu akzeptieren, die sie bei einem Adligen zurückgewiesen hätten. Wir hatten genug Vorräte, um uns wenigstens eine Weile durchzubringen, und wir fingen an, Botschaften zu den Treffpunkten zu schicken, die es jetzt anstelle der Märkte gab. Darin baten wir um mehr Nahrungsmittel -aber wir würden nicht genug haben, um eine Belagerung durchzustehen.
    Während dieser erste Tag verging, erwartete ich dauernd die Nachricht, daß Medrauts Armee sich näherte. Aber es kam keine, und Sanddes Späher berichteten nur, es sei ruhig im Land. Weitere fünfhundert Mann erschienen, um sich der Armee anzuschließen. Manche kamen aus weiter Entfernung - aus Elmet und Powy auf der anderen Seite von Mor Hafren. Die Kopfzahl unserer Armee stieg auf über tausend Mann. Jeglicher Platz in der Burg war vollgepackt, und die meisten von denen, die am Tag zuvor angekommen waren, schliefen schon auf dem Boden, unter Karren oder unter Schutzdächern aus Feuerholz, Stroh und Dachmaterial. Ich ließ Arbeitsgruppen in die Stadt schicken, damit sie die alten öffentlichen Verteidigungsanlagen reparierten, so gut sie konnten. Ich ließ von anderen Schilf in den Marschen schneiden, und wieder andere benutzten sie, um etwas bessere Schutzdächer für die Armee zu bauen. Und noch immer gab es kein Anzeichen von Medraut.
    Am folgenden Tag hörten wir wilde Gerüchte über Artus. Er sei mit Cerdic zurück in die sächsische Königsburg gezogen - er sei bei Nacht nördlich von Medrauts Armee vorübergeritten und eile jetzt zu Maelgwyns Königreich Gwynedd - er hätte Medrauts Armee im Süden passiert und versuche jetzt, sich nach Ynys Witrin oder nach Camlann durchzuschlagen. Das einzige Sichere schien mir, daß er sich nicht länger an der dumnonischen Grenze aufhielt.
    »Sollten wir Männer nach Norden schicken?« fragte mich Sandde aufgeregt und besorgt.
    »Er wird durch Caer Ceri durchziehen müssen, wenn er die Straße nach Gwynedd einschlägt«, sagte ich. »Das ist nur eine Stadt, keine Burg. Es sollten keine Krieger dort sein. Und es wären nicht viele Männer dazu nötig, sie ein paar Tage zu halten. Vielleicht solltest du dort eine Truppe hinschicken.«
    Sandde stimmte mir zu, und wir besprachen, ob wir noch eine weitere Truppe nach Baddon senden sollten. Diese Stadt allerdings war befestigt und bewacht, und wir entschieden, daß wir nicht genug Männer übrig hätten, um sie einzunehmen. Wenn Artus nämlich doch nach Ynys Witrin kam, dann würden wir jeden Mann brauchen, den wir hatten. Nachdem das entschieden war, ging ich hinunter in die Stadt, um herauszufinden, ob von den Mönchen jemand gewillt war, in dem Hospital zu arbeiten, das ich in der Burg einrichten wollte. Das Kloster war natürlich viel besser geeignet, aber ich hatte wenig Vertrauen in die Verteidigungsanlagen der Stadt und hätte es nicht gern gesehen, wenn unsere Verwundeten in Medrauts Hände fielen, falls die Stadt nach der Belagerung fiel.
    Weitere fünfhundert Männer kamen an diesem Tag. Und noch immer kein Anzeichen von Medraut.
    Spät in der Nacht ging ich zur Ruhe. Ich war sehr müde - viel müder, als ich hätte sein sollen, dachte ich, während ich mir das Haar auskämmte. Aber an meinem

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