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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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schlimmer.«
    Maire lachte. »Ach, der ist nicht verwöhnt. Bist du verwöhnt, Sion?«
    Sion schüttelte den Kopf.
    »Du mußt jetzt ein braver Junge sein und auf deine kleine Schwester aufpassen.«
    Sion strahlte sie an und nickte.
    »Er hat sich eine Schwester gewünscht«, erklärte Eivlin. »Einen Bruder hätte er zwar lieber gehabt, aber jetzt will er nur noch mit Teleri spielen. Oh ja, es wird eine Aufgabe werden, und eine Quälerei und eine schwere Arbeit, ihn davon abzuhalten, die Kleine mit seinen Umarmungen zu erwürgen.«
    »Nach wem hast du Sion benannt?« fragte ich und fühlte mich bei diesen Frauen ungeschickt und unsicher. Der größte Teil meiner Aufgabe bestand darin, Camlann zu verwalten, ich hatte mit Staatsangelegenheiten zu tun und deshalb mit Männern. Eivlin und Maire lebten in einer anderen Welt. Ich stellte oft fest, daß ich anderen Frauen wenig zu sagen hatte.
    »Sion? Der ist natürlich nach Rhys’ Vater benannt. Rhys ist ein Rhys ap Sion, und sein Vater ist ein Sion ap Rhys, und dessen Vater war ein Rhys ap Sion.«
    »Und wer war denn dessen Vater?«
    »Ein Sion ap Huw«, sagte Eivlin bedauernd. »Trotzdem, der Bruder dieses Huw hieß Rhys, also ist der Name alt genug, und außerdem ist es ein guter Name. Still, mein Kleines«, sagte sie zu dem Baby. »Siehst du das hübsche Ding, das die edle Dame dir gebracht hat?« Der leere, unfixierte Blick des Babys nahm von dem goldenen Anhänger, den Eivlin über seinen Kopf hängen ließ, keine Notiz. Eivlin steckte es dem Kleinen in die Hand, und die winzigen rosigen Fingerchen falteten sich in schwacher Anstrengung halb darum, genau wie sie sich um jeden Gegenstand klammerten, den sie berührten. Dann schlossen sich die verschwommenen Augen, und das Kind schlief wieder ein.
    »Du mußt müde sein«, sagte ich zu Eivlin. »Ich gehe jetzt und lasse dich ausruhen.«
    »Du bist sehr großzügig, edle Dame. In der Tat, es ist wunderschön, wenn man Besuch von einer Kaiserin bekommt! Ich danke dir.«
    Ich zwang mich zu lächeln und entschuldigte mich. Ich lehnte Maires Angebot ab, von dem Weinkuchen und dem frischen, eben gemachten Käse zu probieren, den sie entzückt sei, der Kaiserin anzubieten. Ich ging wieder den Hügel hinauf und kämpfte mit meiner Seele. Ich wollte keine Kaiserin sein, die für die Untertanen ihres Mannes großzügig und stark war. In diesem Augenblick sehnte ich mich verzweifelt danach, die Frau eines einfachen Mannes zu sein und eigene Kinder zu haben.
    Als ich an den Ställen vorüberging, sah ich Bedwyr, der ein Pferd trainierte, einen zweijährigen braunen Wallach, mit dem er an der Longe arbeitete. Als er mich sah, schlang er die Zügel um einen Zaunpfahl und kam auf mich zu. Ich zwang mich zum Lächeln.
    »My Lady! Ein schöner Tag«, rief er beim Herankommen, und die Wärme eines Lächelns lag in seinen Augen.
    »Ein wundervoller Tag«, gab ich zurück. Ich lächelte wieder und wollte vorübergehen. Ich wollte mit niemandem reden.
    »Was gibt es denn?« fragte er, und die Wärme verschwand aus seinem Blick, und Sorge tauchte darin auf.
    »Nichts, Herr Bedwyr. Ich bin in Eile, das ist alles. Werde ich dich heute abend in der Halle sehen?«
    Aber er hatte mich erreicht und faßte meinen Arm. Er schaute mein Gesicht prüfend an. »Du bist fast den Tränen nah, my Lady«, bemerkte er in dem gleichen Tonfall, den er auch für die Worte: »An deinem Kleid hängt ein loser Faden« benutzt hätte. »Lady Gwynhwyfar, kann ich dir irgendwie helfen?«
    Ich schüttelte den Kopf, zog meinen Arm weg und ging weiter den Hügel hinauf. Er kam hinter mir her. »Wenn ich dir Hilfe geben kann, dann zögere nicht, mich darum zu bitten«, sagte er. »Wenn es um deinen Vetter geht, wenn du Hilfe haben wolltest... my Lady, ich könnte von meinem Herrn Artus Urlaub erbitten, nach Norden reiten und mit ihm für dich reden. Ich verspreche dir, wenn es in deinem Namen zu Kämpfen käme, dann würde ich ihn nicht töten.«
    Ich blieb erstaunt stehen. »Gnädiger Himmel, nein! Herr Bedwyr, du bist sehr großzügig, aber. ja, ich danke dir. Es ist freundlich, es ist mehr als freundlich! Aber bring dieses Thema nicht wieder auf. Ich bitte dich, vor Artus und der Welt. Und daß du für mich sprechen willst. das ist edel, aber nicht weise. Denn wie könnte ich anschließend noch mit meiner Verwandtschaft reden? Ich.« Ich hielt überwältigt inne. »Ich danke dir. Aber es war nicht der Brief meines Vetters, der mir Sorgen machte, Herr. Es war.

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