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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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unter den Toten ist, lebt sie womöglich noch. Und dann kann sie nur an einem Ort sein.«
    Hendriks hörte ihn schon gar nicht mehr, denn er bewegte sich bereits im Laufschritt auf den Turm zu, wobei er allerdings darauf achtete, auf den Planken zu bleiben.
    Vor der stählernen Tür des Turms hatten die Freunde vier der Planken nebeneinander ausgelegt, damit genug Platz vorhanden war, um sicher stehen zu können. Doch offenbar hatten sie Schwierigkeiten, die Tür zu öffnen.
    Tarlon drehte sich um und sah den Söldnerführer fragend an, der es jedoch dem nachgefolgten Tarik überließ, eine Erklärung zu geben.
    »Seine Tochter ist nicht unter den Toten. Wir hoffen, dass sie sich im Turm befindet.«
    »Es tut mir leid, aber das erscheint mir kaum möglich«, antwortete Tarlon. »Die Tür ist fest verschlossen, und wir versuchen schon seit einiger Zeit, sie zu öffnen.«
    »Vielleicht ist sie geklettert«, schöpfte Hendriks Hoffnung.
    Garret musterte die Außenwand des Turms. Möglich wäre es, doch schien es ihm eher unwahrscheinlich. »Wenn sie gerüstet war wie Eure anderen Leute, dürfte es ihr schwer gefallen sein«, sagte er dann. Er sah Tarlon an. »Soll ich es einmal probieren?«
    »Kannst du es denn schaffen?«, fragte Tarlon.
    Garret suchte die Wand vor ihm nach Griffpunkten ab, zog dann seinen Dolch und versuchte, ihn in den Spalt zwischen zwei Blöcken zu rammen, doch er bekam kaum mehr als die Spitze hinein. Er sah nach oben. »Vielleicht klappt es mit einem Seil.«
    Hendriks sagte nichts. Er stand nur da mit geballten Fäusten und sah die Tür an, als ob er sie allein mit der Kraft seines Willens bezwingen wollte.
    »Es sollte möglich sein, die Tür zu öffnen«, meldete sich Knorre zu Wort. »Ich glaube, es stand etwas davon im Buch.« Er blätterte eine Weile in dem kleinen Buch und nickte schließlich. »Richtig. Hier steht es: ›Wer geht, ist willkommen.‹«
    »Nicht besonders gastfreundlich, Euer Vorfahr«, meinte Garret trocken. Er schlug mit der Handfläche gegen die Tür, die sich außerordentlich massiv anhörte, auch wenn sie von einer leichten Rostschicht bedeckt war. Er sah zur Seite auf die Außenmauer und dann wieder nach oben. »Ich frage mich, warum der Turm eingestürzt ist. So wie die Steine verfugt sind, hätte er ewig stehen sollen.«
    »Gute Frage. Ich habe noch eine weitere«, sagte Argor und blickte sich misstrauisch um. »Warum liegen hier keine Trümmer? Es ist wohl kaum anzunehmen, dass der Turm einstürzt und außen nichts herunterfällt?« Er sah die anderen an. »Das gefällt mir nicht. Wenn keine Steine fallen, ist etwas nicht normal. Und dann kann es nur Magie sein!« Sein Gesicht verzog sich vor Abscheu.
    »Es ist schließlich der Turm eines Magiers«, lachte Garret. »Da darf man das wohl erwarten.«
    »Mir gefällt es trotzdem nicht«, brummte der Zwerg.
    »Nun, wir haben den Auftrag, den Turm zu durchsuchen«, erinnerte ihn Tarlon an den Grund ihres Hierseins. »Doch dazu müssen wir durch diese Tür!«
    »Wer geht, ist willkommen«, wiederholte Garret nachdenklich Knorres Worte. Er sah den Schatzsucher an, und dieser zuckte mit den Schultern.
    »Was wollt Ihr, er war wahnsinnig«, sagte er, beinahe entschuldigend.
    Elyra warf Knorre einen Blick zu. »Ihr sagtet, Ihr wäret es auch. Wenn es kein Rauswurf ist, sondern vielmehr die Tür öffnen soll, wie würdet Ihr das Rätsel lösen?«
    »Ich würde es wörtlich nehmen …«, grinste Knorre und stellte sich mit dem Rücken zur Tür, um dann einen Schritt nach vorne zu machen. Mit einem lauten Schlag flog die Tür nach innen auf und schien den hageren Mann förmlich einzusaugen. Sie konnten gerade noch den überraschten Gesichtsausdruck Knorres erkennen, dann schloss sich die rostige Metalltür wieder mit einem lauten Knall, und von innen war ein gedämpftes Fluchen zu hören.
    Die Freunde sahen einander an, dann trat Hendriks einen Schritt nach vorne, doch Garret kam ihm zuvor, lehnte sich an das Türblatt und schritt aus, um auf dieselbe Weise zu verschwinden wie zuvor Knorre.
     
    »Das ist umwerfend«, hustete Garret, als er sich vom Boden aufrappeln wollte, doch im nächsten Moment öffnete sich erneut die Tür, und Hendriks fiel auf ihn nieder, so dass er wieder in den staubigen Teppich gepresst wurde. Garret drehte sich unter dem Körper des Hauptmanns zur Seite weg und stand auf. Gerade hielt er Hendriks die Hand hin, um ihm hochzuhelfen, als Tarik durch die Tür stolperte und ihn beinahe erneut zu Boden

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