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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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Gefährten sahen sich gegenseitig an.
    »Ich würde den Wald lieber umgehen«, sagte Elyra leise.
    »Sehr große Lust, weiter hineinzugehen, habe ich auch nicht«, stimmte Garret zu.
    Argor nickte nur und umfasste seinen Hammer fester. Tarlon setzte seine Axt ab und suchte den Waldrand, die Sträucher und Bäume nach einer möglichen Gefahr ab. Dann trat er an einen Baum heran, schloss die Augen und ließ seine Fingerspitzen sanft über die Rinde gleiten. Nach einer Weile öffnete er seine Augen wieder und sah seine Freunde an.
    »Was auch immer es ist, es geht nicht von den Bäumen aus. Sie erhalten ihre Kraft von Mutter Erde, und diese ist wie immer gütig und vergebend. Ihr wurde hier vor langer Zeit eine schwere Wunde zugefügt, aber sie tut, was sie immer tut, sie heilt. Langsam und über viele Jahre hinweg. Es ist noch etwas anderes hier …«
    »Woher weißt du das?«, wollte Garret wissen, während Elyra den Sohn des Holzfällers mit großen Augen ansah.
    »Ich fühle es«, antwortete Tarlon einfach. »Was hier nicht in Ordnung ist, kommt nicht aus der Natur.«
    »Man sagt, die Götter hätten die alte Stadt Lytar für ihren Hochmut bestraft«, sagte Garret stirnrunzelnd. »Meinst du, dass es etwas damit zu tun haben kann?«
    »Ich weiß nicht, was ich von Göttern halten soll, die dergestalt strafen«, erwiderte Tarlon.
    »Ich würde nicht die Götter dafür verantwortlich machen«, warf Argor ein. »Mein Vater sagt, dass die Menschen das größte Leid immer selbst über sich bringen.«
    »Sind die Zwerge denn besser?«, wollte Garret wissen und klang dabei ein ganz klein wenig pikiert.
    Argor warf ihm einen kurzen Blick zu. »Mein Vater macht keinen Unterschied zwischen Mensch, Elf und Zwerg. In dieser Beziehung sind wir alle gleich.« Er verlagerte seinen Hammer in die andere Hand und atmete tief durch. »Gehen wir jetzt weiter. Wurzeln schlagen hat noch niemandem geholfen.«
    Nach etwa einer halben Stunde hörten sie plötzlich einen Hund heulen. Er musste ganz in ihrer Nähe sein.
    »Götter«, hauchte Garret. »Habt ihr das gehört? Das hört sich seltsam an.«
    »Ich bin ja nicht taub«, grummelte Argor. »Und seltsam ist das falsche Wort. Schrecklich passt besser.«
    »Er muss krank sein«, sagte Elyra mit Überzeugung. »Vielleicht können wir ihm ja helfen?«
    »Ich glaube nicht.« Tarlon ließ seine Blicke schweifen. »Das war ein Jagdruf. Von einer Meute.«
    »Und ich habe da auch schon eine gewisse Ahnung, wer das ist.« Garret sah sich ebenfalls argwöhnisch um und legte dann einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens. »Wollen wir hoffen, dass ich mich täusche.«
    »Wohl kaum«, antwortete Tarlon und starrte auf etwas, das sich direkt hinter Garrets Rücken befinden musste.
    Langsam drehte sich Garret um.
    Es waren sechs. Und ein Tier sah schlimmer aus als das andere. Sie sahen »falsch« aus, wie Tarlon später sagte, irgendwie nicht wie Hunde, krank oder nicht krank. Ihre Augen waren rot und vereitert. An manchen Stellen hatten die Tiere ihr Fell verloren, und wo die nackte Haut sichtbar war, war sie überall von großen, hässlichen Geschwüren überzogen.
    Die Hunde griffen lautlos an. Keine weitere Vorwarnung, kein Knurren, nichts. Sie griffen einfach an, mit einer Wildheit und Gezieltheit, die unsere Freunde überraschte. Dennoch hatte Garret Zeit, zwei seiner Pfeile abzuschießen. Die stählernen Jagdspitzen trafen zwei der Tiere jeweils ins linke Auge, beide Tiere wurden von der Wucht des Einschlags noch im Sprung niedergestreckt.
    Doch dann waren die anderen vier Biester auch schon heran.
    Argor hob gerade seinen Hammer, als Tarlon von einem Tier angesprungen wurde. Er schwang seine Axt in weitem Bogen, aber der Angriff des Tieres brachte ihn ins Wanken, wodurch die Schneide seiner Axt unglücklicherweise Argors Rücken streifte. Der mächtige Streich durchbrach ohne Schwierigkeiten das stabile Leder und drang tief ins Fleisch des Zwerges. Argor gab einen dumpfen Grunzlaut von sich und stolperte nach vorne, sein eigener Angriff verfehlte dadurch ebenfalls sein Ziel, dafür sprang jedoch ein anderer Hund direkt in die Schneide des silbrig glänzenden Hammerkopfes. Es gab ein schreckliches knirschendes Geräusch. Der Hund zuckte noch ein letztes Mal, dann lag er bewegungslos auf dem Boden.
     
    Elyra hatte nicht einmal mehr die Zeit dazu gefunden, einen Stein in ihre Schleuder zu legen, als sie der Angriff des ersten Hundes zu Boden warf. Das Biest schlug seine Fänge in ihr Bein und ließ

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