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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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erachtet hatte, bis auf den letzten Platz gefüllt. Jeder Tisch, jede Bank und sogar die Treppe zu den oberen Zimmern und die Galerie waren voll besetzt. Die Fenster und Türen des Raumes waren weit geöffnet, ein leichter Wind trug die Gerüche des Sommers herein, und gut ein Dutzend Schankmägde eilten geschäftig, aber leise zwischen den Gästen hin und her. Denn ein jeder hier im Saal lauschte der Geschichte des alten Mannes, die einen seltsamen Zauber auf die Leute auszuüben schien.
    »Ein Elf!«, grinste ein junges Mädchen und zeigte dabei ihre Zahnlücke. »Habe ich nicht recht, Großvater?«
    »Ja, du hast recht, Saana«, antwortete der alte Mann und strich ihr liebevoll über den Kopf. Dann klopfte er seine Taschen nach seiner Pfeife und seinem Tabakbeutel ab, zündete die Pfeife an und grinste breit, als er versuchte, Rauchringe auszustoßen. Beim dritten Versuch gelang ihm ein perfekter Ring, der langsam hoch zur Decke stieg. Die Kinder oohten und aahten, und die Erwachsenen lächelten.
    Lamar rollte mit den Augen.
    Doch der Geschichtenerzähler grinste nur und fuhr mit seiner Erzählung fort.
    »Da wir hier etwas abseits vom Wege liegen …«
    »Etwas«, schnaubte Lamar, aber der alte Mann ließ sich nicht beirren. »Und auch etwas isoliert sind …«
    »Etwas!«
    »… haben wir nicht sehr oft Besucher bei uns empfangen. Wir wussten nur, dass Elfen ewig leben, obwohl die Sera Bardin immer laut auflachte, wenn sie einen von uns darüber sprechen hörte.«
    »Das tut sie immer noch«, warf der Wirt ein und schenkte dem alten Mann unaufgefordert Wein nach.
    »Sie stießen also auf einen Elfen, und wie ging es danach weiter?«, fragte Lamar etwas spitz.

 
4
     
    Der schlafende Mann
     
    Die lederne Maske drehte sich zu Garret um, die aufgemalten Augen schienen ihn direkt anzusehen. Für einen Moment stand der Elf vollkommen regungslos da, dann seufzte er.
    »Glaube mir, mein Junge, ich bin nur zu sterblich.« Mit diesen Worten ging er weiter und ließ einen verwirrten Garret zurück.
    Tarlon beschleunigte seinen Schritt und schloss zu seinem Freund auf, der tatsächlich rot geworden war.
    »Das war nicht besonders höflich von dir«, tadelte er ihn leise.
    »Tut mir leid, aber der Gedanke kam mir so plötzlich … Ich meine, er ist ein richtiger Elf!«
    Tarlon nickte, er wusste, was Garret meinte.
    »Aber die Sera Bardin kommt doch auch jeden Sommer zu uns. Warum bist du also so überrascht, einen Elfen zu sehen?«
    »Ich dachte, sie wäre die Einzige, die noch übrig ist!«, antwortete Garret, und Tarlon musste unwillkürlich lachen.
    »Sie ist viel zu hübsch, um allein zu sein.«
    Garret nickte, aber Tarlon hatte den Eindruck, als ob sein Freund mit seinen Gedanken bereits wieder ganz woanders war, nämlich bei den Füßen des Elfen.
    Aber es dauerte eine Weile, bis Garret sich erneut ein Herz fasste.
    »Ser Elf?«, rief er, worauf der Angesprochene augenblicklich innehielt und sich zu Garret umdrehte. Sein Hund ließ sich zu Boden sinken und musterte Garret mit heraushängender Zunge, seltsamerweise fast schon amüsiert, und auch die lederne Maske des Elfen vermittelte den Eindruck, als ob sie die Gefühle ihres Trägers aufnehmen und nach außen hin zeigen könne. Es war, als wolle sie seufzen.
    Tarlon war beeindruckt. Noch nie zuvor hatte er bemerkt, wie viel man mit der Sprache des Körpers aussagen konnte. Und die lederne Maske schien geradezu über ein Eigenleben zu verfügen. Tarlon sah noch einmal genauer hin, aber da war nur Leder.
    »Ja, mein Junge, was ist?«
    »Ser, mir fiel auf, dass Ihr keine Spuren auf dem Boden hinterlasst! Wie ist das möglich?«
    Nun seufzte der Elf tatsächlich. »Wenn du ein paar Jahre Zeit hättest, könnte ich dir zeigen, wie es geht, aber so …«
    »Mein Großvater sagte immer, es ist nie zu spät, etwas Neues zu lernen«, beharrte Garret, und Argor hüstelte.
    Garret warf ihm daraufhin einen bösen Blick zu, aber der Zwerg sah ganz unschuldig zurück, während Tarlon schmunzelte und Elyra leise lachte. Denn sie alle kannten Garrets eigene Antwort auf den Spruch seines Großvaters, nämlich, dass dann immer noch genug Zeit wäre, um vorher in aller Ruhe fischen zu gehen.
    »Nun denn«, meinte hingegen der Elf. »Gehe nicht gegen das Land und kämpfe niemals gegen es, sondern bewege dich mit ihm, fließe in ihm. Es kommt mit der Zeit, und mit der Zeit kommt das Verstehen, und das Verstehen kommt wiederum von innen.«
    Er drehte sich um und ging weiter. Der Hund

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