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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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lange genug, ihren gesamten Lebenszyklus zu erleben, folglich ergibt das schon Sinn.«
    »Also gut«, gab Argor widerstrebend zu. »Es mag sein, dass Ariel tatsächlich anders ist und seine Magie für einen guten Zweck einsetzt.« Argor holte ein kleines Fässchen aus seinem Rucksack. Er öffnete das Spundloch, sah bedauernd hinein und reichte das Fässchen dann an Garret weiter, damit dieser es füllen konnte. »Aber mein Vater sagt immer, dass Macht gierig macht und korrumpiert und dass nicht einmal die Götter selbst davor gefeit wären. Macht ist Gift für die Seele. Und Magie ist Macht.«
    Er sah die anderen an. »Deshalb bleibe ich auch bei meiner Meinung und sage, dass wir das mit der Magie besser vergessen sollten. Das bringt nur Unheil!«
    »Wir haben einfach keine Wahl, Argor«, seufzte Elyra. »Hast du denn vergessen, dass wir angegriffen wurden? Nur darum suchen wir nach den magischen Gegenständen unserer Vorfahren und darüber hinaus nach allem anderen, was uns helfen kann, uns dieser Bedrohung zu erwehren.«
    »Außerdem lautet so unser Auftrag«, ergänzte Garret. Er tauchte sein Gesicht ins Wasser und kam dann prustend wieder hoch. »Auch wenn wir das Depot wahrscheinlich gar nicht finden werden, immerhin suchen wir nun schon stundenlang danach. Dort ist der ›schlafende Mann‹.« Er wies auf den Hügel mit Ariels Heim und der Akademie, der nicht weit von ihnen entfernt lag. »Wir sind um ihn herumgegangen, haben überall gesucht und nichts gefunden.«
    »Vielleicht ist Ariels Heim ja der Eingang zum Depot«, mutmaßte Elyra.
    Garret schüttelte den Kopf. »Er sagte nein, und ich glaube ihm. Er will uns nicht helfen, aber er belügt uns auch nicht. Das fühle ich einfach.«
    Argor räusperte sich. »Und ihr seid sicher, dass es richtig ist, dieses Depot zu finden und all das, was die Leute von Alt Lytar als zu gefährlich angesehen haben, um es mit in eine neue, friedliche Zukunft zu nehmen, wieder auszugraben?«
    »Wie Elyra schon sagte: Wir haben keine andere Wahl«, antwortete Garret. »Außer diesem Bogen haben wir nichts, was uns gegen den Drachen schützen kann. Und ich glaube nicht, dass der Drache bei seinem nächsten Angriff noch einmal den gleichen Fehler machen wird.«
    »Die ganze Diskussion ist sowieso müßig«, seufzte Garret resigniert und ließ sich neben Elyra ins Gras plumpsen.
    »Wir werden das Depot sowieso nie finden.« Er zog seine Stiefel aus und streckte seine Füße ins Wasser. »Ich hätte Lust, fischen zu gehen«, fügte er hinzu, dann lehnte er sich zurück und schloss die Augen.
    »Hier gibt es keine Fische«, teilte ihm Elyra altklug mit.
    Garret öffnete seine Augen wieder und sah sie an. »Richtig. Und auch kein Depot. Wahrscheinlich ist es nur eine Legende und existiert gar nicht wirklich.«
    »Doch, das tut es, und wir haben es auch schon gefunden«, sagte Argor plötzlich, worauf ihn die anderen überrascht ansahen.
    »Dort die steinerne Wand oberhalb der Quelle … Seht ihr, wie dort die Maserung verläuft?« Er zeigte auf die von ihm bezeichnete Stelle.
    Die Freunde betrachteten den Stein, konnten aber nichts Ungewöhnliches feststellen.
    »Der Stein gehört da nicht hin«, erklärte Argor ungeduldig. »Er gehört überhaupt nicht in diese Gegend. Einen solchen Stein findet man bestenfalls gute drei Tagesreisen von hier entfernt am Fuß des großen Gebirges, und das auch nur, wenn man etwa zweihundert Fuß tief gräbt.«
    Seine Freunde waren mehr als irritiert. Noch immer schien keiner von ihnen zu verstehen, worauf der Zwerg hinauswollte.
    Argor seufzte. »Die Maserung verläuft zudem in der falschen Richtung. Das bedeutet, dass der Stein nachträglich hier eingepasst wurde. Außerdem glaube ich unter dem Moosbewuchs etwas gesehen zu haben.« Er stand auf. »Schaut selbst!«
    Er ging zu der Steinwand hinüber und begann in mühsamer Kleinarbeit das Moos von ihr abzukratzen. Nach und nach wurden die verwitterten Konturen eines Greifen sichtbar. Er drehte sich zu den anderen um, die ihn fassungslos ansahen.
    »Der Hügel ist kein Hügel, sondern ein überwachsenes Gebäude, wie eine unserer alten Grabkammern. Da habt ihr euer Depot. Und mögen die Götter geben, dass dies kein Fehler ist.«
    »Da ist aber keine Tür!«, stellte Garret fest und klopfte mit dem Griff seines Schwertes gegen den mächtigen Stein. »Es hört sich auch kein bisschen hohl an.«
    Sie hatten sich direkt vor dem Stein aufgestellt. Etwas unterhalb von ihnen plätscherte die Quelle munter

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