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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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vor sich hin. »Und ein Spalt ist hier auch nirgendwo zu entdecken.« Er warf Argor einen Blick zu. »Bist du dir sicher?«
    »Meinst du, ich kenne meinen Stein nicht? Garret, natürlich bin ich mir sicher! Schau dir den Hügel doch an! Er hat eine symmetrische Form mit abgeschrägten Flanken. Das ist ein Gebäude.«
    »Dann aber ein reichlich großes«, bemerkte Garret, der immer noch nicht ganz daran glauben wollte, dass dies das Depot sein sollte.
    »Der Hügel ist mindestens viermal so groß wie unser Wirtshaus!«
    Das Wirtshaus war das größte Gebäude im Dorf und daher nicht nur Garrets Maßstab in Größendingen.
    »Hast du etwa gedacht, dass das Depot sich in einem kleinen Kellerloch befindet?«, fragte Argor überrascht.
    »Hier ist etwas«, bemerkte Elyra plötzlich, die hinter den anderen gestanden hatte. Sie betrachtete die Steinwand ebenfalls, und dabei hatte ihr Gesicht einen beinahe träumerischen Ausdruck angenommen. »Seht ihr nicht das Flimmern hier überall? Am stärksten ist es beim Hügel, aber es erfüllt die gesamte Lichtung.«
    Der Zwerg kniff die Augen zusammen und sah skeptisch zur Steinplatte hoch. »Also, ich kann da nichts erkennen.«
    »Da ist nichts, Elyra«, meinte auch Garret, aber noch während er sprach, weiteten sich seine Augen. »Bei den Göttern, es flimmert wirklich!«
    Argor sah die beiden an. »Ihr werdet mir doch jetzt nicht verrückt werden? Da ist kein Flimmern!«
    »Vielleicht doch«, wandte Tarlon bedächtig ein. »Vor zwei Jahren hat einmal die Sera Bardin eine alte Brosche als magisch bezeichnet. Sie sagte, sie könne die Magie sehen. Und Elyra ist zur Hälfte Elfin.« Er sah sich auf der Lichtung um. »Das würde auch erklären, warum diese Lichtung von der im Wald allgemein herrschenden Verderbnis ausgespart wurde. Die Magie, die sich im Depot befindet, hat sie von innen heraus geschützt.«
    »Götter, ich bereue es jetzt schon, euch auf den Hügel aufmerksam gemacht zu haben«, grummelte Argor. »Auf jeden Fall sehe ich nach wie vor nichts.«
    »Du hast ja auch nicht an ihrem Unterricht teilgenommen«, erklärte Garret beiläufig, während er die Steinplatte abtastete. »Sie hat alles in der ersten Lektion erklärt.« Er drückte auf die Augen des in den Stein gemeißelten Greifen, aber nichts geschah. »Irgendwie muss das Ding doch aufgehen.«
    Argor sagte kein Wort mehr, sondern zuckte nur die Schultern und setzte sich auf einen größeren Stein in der Nähe. »Na, dann sucht mal schön.«
    Tarlon wandte sich vom Hügel ab und kniete sich neben Argor. »Argor«, begann er dann, »wir sind doch schon so lange Freunde, Garret, Elyra, du und ich.«
    Der Zwerg zog seine buschigen Augenbrauen nach oben. »Worauf willst du hinaus?«
    »Wie Elyra schon sagte, wir sind diejenigen, die angegriffen wurden. Und deshalb suchen wir nach dem Depot. Wir werden keine magischen Gegenstände daraus benutzen oder entwenden. Was jedoch damit später geschieht, ist nicht unsere Entscheidung, sondern die der Ältesten. Zu denen auch dein Vater gehört.«
    »Ja?«
    »Wir sollten den Ältesten vertrauen. Ihre Entscheidungen haben sich bislang immer bewährt und als gut für uns erwiesen. Und wir sollten einander vertrauen. Garret ist kein anderer geworden, nur weil er jetzt einen kleinen Spruch kennt.«
    »Das ist es ja«, grummelte Argor. »Ich kenne Garret. Er hat vor nichts Respekt.«
    »Das stimmt nicht!«, protestierte Garret. »Ich bin nur nicht so leicht von irgendetwas oder irgendjemandem zu beeindrucken.«
    Argor und Tarlon ignorierten seinen Einwurf. »Er hat dir außerdem geschworen, dass er die Magie nicht missbrauchen wird«, fuhr Tarlon fort. »Er ist dein Freund. Du solltest ihm vertrauen. Er ist stolz darauf, die Magie erlernt zu haben.«
    Argor seufzte. »Ich habe Angst, wohin das alles führen wird. Du sprachst von unserer Freundschaft, siehst du aber nicht einmal, dass sich bereits alles geändert hat?«
    »Aber das ist weder Garrets Schuld noch unsere«, warf Elyra leise ein.
    »Aber die der gottverdammten Magie!«, knurrte Argor. »Diese Krone ist ein magisches Artefakt!«
    Garret wandte sich von der Steinwand ab und setzte sich vor Argor ins Gras. »All das hat aber mit uns nichts zu tun«, sagte er dann ernsthaft. »Wir können die Zeit nicht mehr zurückdrehen. Es ist, wie es ist. Ich habe Respekt vor vielen Dingen. Aber ich sage dir, was ich noch habe, Argor. Ich habe eine Scheißangst. Allein wenn ich nur an diese Hunde denke.« Er schüttelte sich und wurde

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