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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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trat mit dem Fuß gegen die Stahlplatte. »Geh auf, verdammt noch mal!«
    Doch nichts geschah, außer dass Garret scharf die Luft einsog und mit zusammengebissenen Zähnen davon hinkte.
    »Ist was gebrochen?«, fragte Elyra, die sich zu ihm gesellte. Garret zog sachte seinen Stiefel aus und bewegte vorsichtig seinen großen Zeh.
    »Nein«, sagte er erleichtert. »Sieht nicht so aus.«
    »Hast du tatsächlich erwartet, dass das noch mal funktioniert?«, fragte Elyra ungläubig.
    »Ich musste es zumindest versuchen, nicht wahr?« Garret warf einen Blick auf die Stahlplatte und dann zu den anderen hinüber. »Hat jemand eine bessere Idee?«
    »Vielleicht«, antwortete Tarlon, der näher an die Platte herangetreten war und die Siegel genau untersuchte. »Eines der Siegel trägt das Wappen meiner Familie. Lasst mich einmal etwas ausprobieren.«
    »Und hier steht etwas geschrieben«, sagte Elyra und zeigte auf mehrere Runen, die in das Metall eingeätzt worden waren. »Es ist in der Sprache der Alten geschrieben. Etwas wie ›Betreten verboten‹.«
    »Das wundert mich nicht«, brummte Argor. »Steht da noch mehr? Irgendein Hinweis?«
    »Nein.« Elyra schüttelte den Kopf. »Das ist alles. Glaube ich zumindest.« Sie sah ihn an. »Ich kann das nicht wirklich lesen, ich habe von meiner Mutter nur ein paar Runen gelernt!«
    »In den Legenden ist an einer solchen Stelle immer eine Warnung angebracht«, bemerkte Garret, der sich seinen Stiefel vorsichtig wieder angezogen hatte und zur Stahlplatte hinkte. »Meistens wird dann auch noch ein Drache oder ein Geist erwähnt, der den Schatz bewacht. Aber das ist ja das Wappen unserer Familie!«
    »Ich weiß«, nickte Tarlon und zog sein Schwert aus der Scheide. »Und hier ist das Wappen meiner Familie!« Langsam führte er den Knauf des Schwertes zum Siegel, und es sah tatsächlich danach aus, als ob es genau passen würde.
    »Diese Siegel wurden mit den Knäufen unserer Schwerter geschlagen!«, sagte er dann und drückte seinen Schwertknauf gegen das Siegel.
    Plötzlich waren Tarlon, sein Schwert und das Siegel in ein blaues Elmsfeuer getaucht, das nach einer Weile von ihm auf die anderen übersprang. Ein Geruch von Ozon lag in der Luft, wie nach einem Gewitter. Zuerst konzentrierte sich das blaue Leuchten auf Elyra, und ihr Haar begann zu wehen, obwohl kein Wind ging. Dann übertrug es sich auf Argor, dessen Haare zu knistern anfingen. Blaue Funken sprühten, und noch bevor einer von ihnen reagieren konnte, fuhr aus der Türe ein mächtiger blauer Blitz heraus und in den überraschten Zwerg hinein. Wie von unsichtbarer Hand wurde er nach hinten geworfen und rollte den Abhang auf die Lichtung hinunter, wo er knapp neben dem Bach bewegungslos liegen blieb. Im gleichen Moment war auch das Elmsfeuer verschwunden.
    Die Stahlplatte war vergessen, jetzt war nur noch Argor wichtig, und die Freunde eilten, so schnell sie konnten, zu dem Zwerg hinab. Einen Moment lang befürchteten sie, dass er tot wäre. Dann aber beugte sich Elyra über ihn, griff in ihren Beutel und nahm eine Phiole heraus, die sie öffnete und ihm unter die Nase hielt.
    »Pfui!«, würgte der Zwerg und drehte unwillkürlich seinen Kopf weg. »Das stinkt ja entsetzlich!«
    »Deshalb heißt es auch Stinkwurz, aber es hilft«, gab sie zufrieden zurück und steckte die Phiole mit einem Lächeln wieder in ihren Beutel. Sogar Garret rümpfte die Nase, als der Geruch bis zu ihm herüberzog.
    »Ist alles mit dir in Ordnung, Argor?«, erkundigte sich Garret besorgt.
    »Ich bin gerade von einem Blitz getroffen worden.« Argor funkelte Garret an. »Was meinst du wohl, wie ich mich fühle? Außerdem wäre ich beinahe auch noch im Bach gelandet!«
    Tarlon lächelte. »Wenigstens bist du trocken geblieben.«
    »Ja. Das hätte mir gerade noch gefehlt!«, knurrte Argor. »Und versucht ihr mir noch einmal zu erzählen, dass Magie harmlos ist.«
    »Du musst aber zugeben, dass es beeindruckend war«, grinste Garret. »Du bist beinahe so weit geflogen wie ich vorhin.«
    Argor öffnete den Mund, um Garret zurechtzuweisen, fing dann aber an zu lachen. »Ihr Götter! Ich wünschte, ich könnte wütend auf dich sein, Garret!«
    »Ich bin froh, dass du es nicht bist. Schließlich bist du einer meiner besten Freunde«, erwiderte Garret ernst und umarmte den überraschten Zwerg.
    »Jetzt übertreib mal nicht!«, meinte Argor, drückte Garret aber ebenfalls kurz und heftig an sich.
    »Wir sind alle froh, dass dir nichts passiert ist«, sagte

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