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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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leisten.«
    Dann wandte er sich direkt an seinen Sohn. »Was stehst du noch hier herum? Geh ins Haus und hilf deiner Mutter. Du weißt ja, faule Hände und so …« Ohne erkennbaren Grund begann Argor, von einem Ohr zum anderen zu grinsen, und rannte fast in die Schmiede hinein.
    Ralik lachte, dann nickte er ihnen zu und folgte seinem Sohn in die Werkstatt. An der Tür hielt er nochmals inne und sah zu den Freunden zurück. »Das nächste Mal, wenn ihr eine Aufgabe für den Rat übernehmt, fragt nach Pferden oder einem Wagen!«
    Zumindest Tarlon nahm sich die Worte des Zwergs zu Herzen. Er ging nach Hause, wo er von seiner Mutter fast erdrückt wurde und eine riesige Portion zu essen vorgesetzt bekam. Während er aß, wartete Vanessa ungeduldig darauf, dass er endlich fertig werden und ihr erzählen würde, was sich genau zugetragen hatte.
    Als er geendet hatte und sie ihm mitteilte, dass sie das nächste Mal auf jeden Fall mitkommen würde, wenn er sich auf eine weitere Mission begeben würde, sah Tarlon überrascht zu ihr hoch.
    »Und was sagt Vater zu deinen Plänen?«
    Vanessa hob trotzig ihr Kinn. »Was soll er sagen? Ich bin schließlich ein besserer Kämpfer als du. Vater hat mich selbst in der Schwertkunst unterrichtet, und manchmal schieße ich sogar besser als er selbst!«
    Das mochte gut sein, dachte Tarlon bei sich. Da er als Junge kein Interesse am Umgang mit Waffen gezeigt hatte, hatte sein Vater an seiner Stelle Vanessa in die Künste des Kampfes eingeführt. Tarlon war dies nur recht gewesen. Solange er mit seiner Axt traf, was er treffen wollte, war ihm das genug.
    Er lehnte sich bequem in seinem Stuhl zurück und gähnte. »Also, was sagt Vater dazu? Hast du ihn denn überhaupt gefragt, ob du mit uns kommen darfst?«, fragte er sie schläfrig.
    »Nein, ich werde es ihm erklären, wenn es so weit ist.«
    »Tu das, obwohl es müßig ist, darüber nachzudenken«, meinte Tarlon, »denn ich habe keinesfalls die Absicht, mich noch einmal auf eine solche Reise zu begeben. Wecke mich bitte, wenn es an der Zeit ist, zum Gasthof zu gehen.«
    Damit war das Thema für ihn erledigt.
     
    Garret hingegen war noch lange nicht bereit, nach Hause zu gehen. Er setzte sich auf den Brunnenrand und sah dem bunten Treiben zu. Er war müde, aber noch immer aufgedreht. Er sah den Leuten dabei zu, wie sie den Platz für das kommende Fest schmückten, und fühlte sich, als ob er nicht mehr zu ihnen gehören würde. Auch wenn er es den anderen gegenüber nie zugegeben hätte, steckte ihm ihr Erlebnis noch tief in den Knochen. Es waren weder die Hunde noch die Ratten, die ihm so schwer zugesetzt hatten, sondern der Anblick des Rattenkönigs, dessen Kopf mit seinen menschenähnlichen Zügen ihn nicht mehr losließ.
    Er seufzte. Was immer das für ein Wesen gewesen war, nun war es vernichtet, zu feiner weißer Asche verbrannt. Es hatte keinen Sinn, sich noch länger Gedanken darüber zu machen. Also erhob er sich und schlenderte zum Laden seines Vaters hinüber, wo er Garen mit seinem plötzlichen Erscheinen so sehr überraschte, dass der den Bogen, an dem er gerade arbeitete und den er die ganze letzte Woche sorgsam gebogen hatte, in einer raschen Bewegung verzog und dadurch ruinierte. Garen sah auf den verzogenen Bogen hinunter, dann stand er auf und umarmte seinen Sohn so fest, dass Garrets Knochen knackten.
    Garret war es nicht gewohnt, dass sein Vater seine Gefühle ihm gegenüber so offen zeigte, und war ein wenig verlegen. Aber Garen hatte ihn schon wieder losgelassen.
    »Sohn, du hast immer noch nicht die Pfeile von letzter Woche fertig gestellt«, meinte er mit rauer Stimme und wischte sich über die Augen.
    Garret überlegte kurz, ob er seinen Vater darauf hinweisen sollte, dass er, Garret, in der letzten Woche ziemlich beschäftigt gewesen war. Dann aber setzte er sich an seinen Arbeitsplatz, zog den ersten Pfeilschaft heraus und machte sich ans Werk.
    Irgendwie, dachte er, während er einen krummen Schaft kopfschüttelnd aussortierte, war die Arbeit genau das, was er jetzt brauchte.
     
    Die Einzige, die nicht wusste, wohin sie gehen sollte, war Elyra. Sie ging nach Hause, wo sie jedoch ruhelos durch die Räume wanderte. In ihnen war noch alles genauso, wie ihre Mutter es zuletzt hinterlassen hatte. Elyra berührte dieses und jenes, rückte hier ein Kissen zurecht, dort einen Stuhl. Schließlich wusch sie die Teller ab, die noch die Spuren der letzten Mahlzeit ihrer Mutter trugen. Ihre Augen waren feucht, aber sie

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