Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
äußerst wichtig. Menschenleben könnten davon abhängen.«
    »Hat das etwas mit der Geschichte oben an der Grenze zu tun?«
    »Ja«, antwortete Max gedehnt. »Das könnte man so sagen.«
    »Ich tue, was ich kann«, erwiderte Mary. »Wie kann ich Sie erreichen?«
     
    Bill Davis bestand aus 270 Pfund Profitgier und Zynismus, gepaart mit einem trockenen Sinn für Humor und vier Scheidungen. Erst kürzlich hatte er einen Herzanfall erlitten und entwickelte nun einen Hang, in der Vergangenheit zu leben und zu reden, als wären seine Tage gezählt.
    Sein holzgetäfeltes Büro war übersät mit Bildern von Flugzeugen und Piloten. Ein signiertes Foto von John Wayne zierte ein Sideboard.
    »Nett, Sie mal wieder zu sehen, Max«, begrüßte er seinen Besucher. »George ist auf dem Weg hierher. Wohin fliegen wir?« Er schenkte eine Tasse Kaffee ein und hielt sie Max entgegen.
    Max nahm die Tasse. »Johnson’s Ridge«, sagte er.
    Davis runzelte die Stirn. »Ist das nicht das Stück Land, von dem sie die Indianer vertreiben wollen? Die Nationalgarde, nicht wahr?«
    »Nicht die Garde«, erwiderte Max. »U. S. Marshals. Sie wollen die Grabung morgen dichtmachen, und die Sioux wollen nicht gehen.«
    »Zur Hölle, Max, ich kann niemanden dort hinein schicken!«
    »Ich zahle zweitausend, Bill.«
    »Also erwarten Sie Schwierigkeiten?«
    »Nein, das tue ich nicht. Ich habe nur nicht die Zeit, mit Ihnen zu streiten.«
     
    Kurz nach dreiundzwanzig Uhr sondierte Gibson das Terrain ein letztes Mal. Er kehrte zu seinem Befehlsstand zurück und rief Carl Rossini an.
    »Es sieht nicht gut aus«, meldete er.
    »Wo liegt das Problem, Horace?«
    »Der Wind. Warten Sie noch eine Nacht, Carl. Geben Sie uns eine Chance, den schwarzen Rauch einzusetzen. Ansonsten könnte es dort draußen zu einem Blutbad kommen. Es gibt viel zu wenig Deckung.«
    »Geht nicht«, antwortete Rossini.
    »Verdammt, Carl! Wir können nicht mal eine Nacht warten? Hören Sie!« Er hielt den Hörer hoch, so daß Rossini das Tosen des Windes mitbekam. »Warum zur Hölle diese übertriebene Eile?«
    »Tut mir leid, Horace«, kam die Antwort. »Bringen Sie es hinter sich, bevor der Tag dämmert. Es ist mir ganz egal, was es kostet.«
    »Dann werde ich die Erdhügel plattmachen, bevor ich irgend jemanden reinschicke! Morgen früh können Sie sich mit einem ganzen Stapel toter Indianer herumschlagen. Ist es das, was Sie wollen?«
    »Was immer es kostet, Horace.«
    Gibson knallte den Hörer auf die Gabel, der wieder hochsprang und in den Schnee fiel.
     
    »Zielt nicht, um zu töten«, sagte der Vorsitzende. »Nur als letzter Ausweg.«
    »Warum nicht?« erkundigte sich John Little Ghost. »Wir sind im Krieg.«
    Walker nickte. »Ich weiß. Aber die Zeit ist auf unserer Seite. Je länger wir die Räumung hinauszögern können, desto besser für uns.«
    Sie hatten sich in einem kleinen Kreis am Rand des Lochs versammelt. Der Wind heulte und zerrte an den Planen, die sie gegen das Leuchten des Rundhauses abschirmten.
    »Kannst du das erklären, Vorsitzender?« fragte Andrea Hawk.
    »Hilfe ist unterwegs. Wenn wir bei ihrer Ankunft noch immer hier sind und wenn die Situation bis dahin nicht hoffnungslos verfahren ist, dann werden wir die Nacht vielleicht überleben. Und die Wildnis von Eden behalten.«
    »Aber sie werden versuchen, uns zu töten! Warum sollten wir nicht…«
    »Weil es kein Zurück mehr gibt, sobald wir einmal Blut vergießen«, erwiderte Walker. »Zielt tief. Schießt zurück, aber tötet nicht. Es sei denn, euch bleibt keine andere Wahl.«
    Adam nahm Andrea Hawk und George Freewater beiseite. »Ich will euch beide an den Flanken«, sagte er. »George, du wirst draußen am Parkplatz in Deckung gehen. Sei vorsichtig, und sie werden ein Problem haben. Wir werden ihnen zeigen, daß sie ihre Helikopter nicht ungestraft hereinbringen können. Und sie können auch nicht direkt gegen uns vorrücken. Also werden sie einen Trick versuchen. Vielleicht wollen sie uns umgehen und das Rundhaus besetzen.«
    »Damit würden sie gar nichts erreichen«, entgegnete George. »Sie säßen im Graben fest.«
    »Sie hätten das Rundhaus. Das würde alles andere hinfällig machen. Vielleicht versuchen sie auch, uns zu überrennen.« Walker sah Andrea an. »Das würde wahrscheinlich bedeuten, daß sie über die Klippe kommen. Ich habe hinuntergesehen und nichts entdeckt. Aber ich an ihrer Stelle würde ernsthaft über diese Möglichkeit nachdenken.«
    »Wird es ein Zeichen geben, wann wir

Weitere Kostenlose Bücher