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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Redfern«, sagte Max. »Man kann nie wissen, ob man fündig wird.«
    Laskers Mund formte ein lautloses »Vertrau ihm«, und Max seufzte. Einem Anwalt vertrauen? Das widersprach seinen heiligsten Prinzipien. Redfern war mit Max’ Antwort ganz offensichtlich nicht zufrieden. Er schien noch immer auf eine Erklärung zu warten.
    »Wir glauben, daß vielleicht ein paar Relikte aus dem Paläolithikum überdauert haben«, sagte Max.
    Die Augen des Anwalts zogen sich zu engen Schlitzen zusammen. Er wandte sich an Tom. »Das hat mit dem Schiff zu tun, oder nicht, Tom?«
    »Ja«, gestand Lasker. »Es besteht eine vage Möglichkeit, mehr nicht, daß oben auf Johnson’s Ridge irgend etwas vergraben liegt. Wie gesagt, eine vage Möglichkeit. Halb geraten.«
    Redfern nickte langsam. »Warum erzählen Sie mir nicht alles, was Sie über das Schiff herausgefunden haben?« fragte er.
    »Es stand alles in den Zeitungen«, entgegnete Max.
    »Nichts stand in den Zeitungen. Altes Schiff auf Farm ausgegraben. Es ist in sehr gutem Zustand, so, als wäre es höchstens eine Woche unter der Erde gewesen. Und in der Nacht gehen die Lichter an.« Er starrte die beiden Männer an. »Sie wollen Zugang zu Johnson’s Ridge? Dann erzählen Sie mir, was da vorgeht.«
    »Garantieren Sie uns Verschwiegenheit?« fragte Lasker.
    »Ich würde gerne mit dem Vorsitzenden reden, falls es erforderlich wird. Ich darf Ihnen versichern, daß niemand sonst erfahren wird, was Sie mir erzählen.«
    »Wer ist der Vorsitzende?« fragte Max.
    »Der Anführer des lokalen Siouxstammes«, antwortete Lasker. »Sein Name lautet James Walker.«
    »Die Sioux haben einen Vorsitzenden als Anführer?«
    »Nur Filmindianer haben Häuptlinge«, sagte Redfern. »Und jetzt erzählen Sie mir von diesem Schiff.«
    Max nickte. »Es kann sein, daß es viel älter ist, als es scheint«, begann er. Ein Traktorschlepper fuhr draußen vorbei und brachte das Gebäude zum Zittern. Max beschrieb, was April herausgefunden hatte. Während er redete, beobachtete er Redfern genau, als erwartete er, jeden Augenblick als Geistesgestörter hinausgeworfen zu werden.
    Statt dessen beendete er seine Geschichte, ohne daß Redfern ihn ein einziges Mal unterbrach oder eine sichtbare Reaktion zeigte. Redfern saß eine Weile schweigend da.
    »Sie wollen damit andeuten«, sagte er schließlich, »daß irgend jemand mit einer Yacht über den Lake Agassiz gesegelt ist?«
    Wenn Leute es so ausdrückten, klang es immer irgendwie dämlich. »Wir sind nicht sicher«, entgegnete Max. »Die Möglichkeit jedenfalls besteht.«
    »In Ordnung.« Redfern öffnete eine Schublade und nahm einen Memoblock heraus. »Wieviel sind Sie für die Genehmigung bereit zu zahlen?«
    Lasker lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Da wir dem Land in keiner Weise Schaden zuzufügen gedenken, Arky, hatten wir eigentlich gehofft, Sie würden uns einfach so einen Blick darauf werfen lassen.«
    Redfern nickte. »Selbstverständlich. Ich hoffe, Sie verstehen, Tom, wenn es allein an mir läge, würde ich ohne Zögern zustimmen. Aber der Stammesrat hat seine Regeln, und mit bleibt nichts übrig, als mich daran zu halten.« Redfern blickte seine beiden Besucher an.
    »Ich schätze, wir könnten einen Hunderter investieren«, sagte Max.
    Redfern nickte vor sich hin, ohne das Angebot zu akzeptieren. »Wie genau haben Sie sich die Suche vorgestellt?«
    »Wir werden ein Bodenradar zum Einsatz bringen«, sagte Max.
    Redfern schrieb etwas nieder und legte die Stirn in Falten. Er fügte weitere Notizen hinzu. Dann blickte er auf. »Ich sehe keinen Weg, wie ich weniger als tausend Dollar akzeptieren könnte.«
    Max stand auf. »Das ist lächerlich!« stieß er hervor.
    »Es ist üblich«, erwiderte Redfern. Er ließ die Behauptung im Raum stehen, als wäre ihr Wahrheitsgehalt offensichtlich. Max dachte nach. Es gab noch andere Stellen, an denen sie nachsehen konnten, doch Johnson’s Ridge bildete einen idealen Hafen. Wenn das Schiff irgendwo in dieser Gegend zu Hause gewesen war, dann in Johnson’s Ridge.
    »Wir können keine tausend Dollar aufbringen«, sagte er. »Aber vielleicht denken Sie über folgendes nach: Falls wir etwas finden, wird jeder davon profitieren.«
    »Da bin ich ganz sicher«, sagte Redfern. Er seufzte. »Also schön, ich verrate Ihnen, was ich tue. Ich werde mit dem Vorsitzenden reden. Vielleicht macht er eine Ausnahme und geht mit seiner Forderung herunter, weil Sie ein würdiges Motiv haben. Welche Zahl darf ich ihm

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