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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Lieferwagen mit einem Nummernschild aus Manitoba nahm ihm die Vorfahrt. Randy stieg voll in die Bremse, kam von der Straße ab, krachte mit dem Heck in die Leitplanke und rutschte eine flache Böschung hinab. Ein Sattelschlepper donnerte vorbei und hätte um ein Haar das Vorderteil seines Isuzu gerammt. Aber er verfehlte ihn knapp, und Randy, der entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen gekommen war, atmete erleichtert auf. Das hätte er sich schenken sollen. Der Holzkeil war verrutscht und verrutschte weiter, als Randy Gas gab, um die schmale, schneebedeckte Böschung hinaufzufahren, die ihn auf die Fahrbahn zurückbrachte. Als er wieder oben war, war das Holzstück nutzlos geworden. Die Kontakte berührten sich zwar noch nicht, aber sie waren nah genug beisammen, um von einem Funken überbrückt zu werden. Die Bombe war endgültig scharf.
    Randy nahm die nördlichste Ausfahrt unmittelbar vor der Grenze nach Kanada, bog nach Osten auf die Route 11 und folgte der Straße bis nach Fort Moxie. Er näherte sich eben der Kreuzung mit der zwanzigsten Straße, als er zum zweiten Mal Pech hatte. Er befand sich noch am Stadtrand, und außer dem Holzhändler und dem einsamen weißen Gebäude, in dem sich das Tastee-Freez und Wesley Fues Wohnung befanden, gab es hier draußen nicht viel. Wesley, der seit sechs Wochen eine Erkältung ausbrütete, kam genau in diesem Augenblick von seiner Arbeit bei der örtlichen Bank nach Hause, voller Vorfreude auf einen kräftigen Drink und sein Bett. Und wie es der Zufall wollte, war Wesleys Garagentoröffner genau auf die gleiche Frequenz eingestellt wie die Funkfernsteuerung, aus der Randy den Auslöser für seine Autobombe gebastelt hatte. Die Garagenrückseite zeigte zur zwanzigsten Straße hin und Wesley steuerte in seine Einfahrt, als Randy sich von Westen her näherte. Die Einfahrt war eng, weil Wesleys Tochter ihren Motorschlitten dort abgestellt hatte. Wesley fuhr vorsichtig daran vorbei und nahm sich vor, ein ernstes Wort mit ihr zu reden, wenn sie aus der Schule zurück war. Er griff nach vorn, um den Garagentoröffner zu aktivieren, der auf dem Armaturenbrett festgeklammert war. Gerade als Wesley den Knopf betätigte, strich der Richtstrahl des Senders über die Bannister Street. Das Funksignal erwischte Randy in dem Augenblick, als der Isuzu in die Kreuzung einfuhr, und schloß den Kontakt.
    Die Kreuzung ging in einem Flammenmeer unter. Die Explosion erfaßte den westlichen Teil des Holzhofes, ebnete das Tastee-Freez ein, blies alle Fensterscheiben aus Wesleys Wohnung und demolierte seine Garage. Wesley brach sich beide Arme und erlitt zahlreiche Schnittwunden und Prellungen, doch er überlebte.
    Einer der wenigen Überreste, die man von Randys Isuzu fand, war ein Stück seines Nummernschildes mit den Buchstaben UFO darauf.
     
    Der Verkehr war so stark, daß Max beschloß, etwas deswegen zu unternehmen. Am Morgen setzte er sich mit Bill Davis von Blue Jay Air Transport bei Grand Forks in Verbindung und vereinbarte einen Helikopterservice. Er stellte einen regelmäßigen Flugplan auf, der Johnson’s Ridge mit Fort Moxie, Cavalier und Devil’s Lake verband.
     
    Matthew R. Taylor war auf Umwegen ins Weiße Haus gekommen. Sein Vater hatte einen Süßwarenladen in Baltimore betrieben, der Matthew und seinen sechs Geschwistern nur eine kärgliche Kindheit bot. Doch der alte Mann hatte seinen Kindern ein unschätzbares Geschenk gemacht: Er hatte sie ermutigt zu lesen. Was, das war ihm egal gewesen; der alte Taylor war Anhänger der Theorie, daß ein gutes Buch für sich selbst spricht.
    Mit neunzehn hatte Matthew die griechischen und römischen Klassiker verschlungen, Shakespeare, Dickens, Mark Twain sowie eine breite Palette moderner Chronisten. Außerdem war er ein begabter Outfielder in der High-School-Mannschaft und dann an der Universität von Western Maryland. 1965 ging er nach Vietnam. Im Verlauf seiner zweiten Patrouille erwischte ihn eine Kugel an der Hüfte. Die Ärzte hatten ihm prophezeit, daß er nie wieder würde laufen können, doch Matthew hatte ein sechs Jahre dauerndes Rehabilitationsprogramm absolviert und benötigte heute nur noch einen Spazierstock, um sich im Weißen Haus zu bewegen. Eines Tages würde dieser Stock ein Symbol werden für den Mann, der ihn benutzt hatte, und für seinen Mut.
    Matthew heiratete seine Krankenschwester und investierte sein Geld in eine Autowaschanlage, die bald darauf Pleite machte, sowie in einen Fast-food-Laden, dem es nicht

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