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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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möglicherweise etwas schiefgegangen. Es tut mir leid. Ich habe gerne mit dir zusammengearbeitet.‹« George grunzte. »Was meint sie damit?«
    Die Scheinwerfer von Max’ Wagen verloren sich in der Nacht. »Ich bin nicht ganz sicher«, antwortete er. Doch er wußte es genau.
     
    Der Mann im weißen Anzug ist lebendig und wohlauf. Wer sich an den englischen Spielfilm mit Alec Guinness erinnert, in dem er einen Anzug erfindet, der weder knittert noch verschmutzt, der wird vielleicht verstehen, was in diesen Tagen mit der Bekleidungsindustrie geschieht. Seit dem Auftauchen der ersten Gerüchte über die Möglichkeit, einen Stoff zu entwickeln, der ähnliche Eigenschaften wie Guinness’ weißer Anzug besitzt, schrumpft die Kapitaldecke der Bekleidungshersteller immer stärker. Zahlreiche Experten sind davon überzeugt, daß es sich nur um eine Frage der Zeit handeln kann, bis die fortgeschrittene Technologie des Rundhauses bei Johnson’s Ridge, die Zugang zu unzerstörbaren Materialien bietet, allgemein verfügbar wird. Was geschieht, sobald dieser Fall eintritt, ist noch weitgehend unklar. Allein bis heute wurden Zehntausende von Arbeitsplätzen vernichtet, und ein ganzer Industriezweig befindet sich in hellem Chaos. Unser Blatt hat immer gezögert, wenn es um eine Intervention seitens der Regierung ging. Doch in diesem Fall ist die Zeit dafür gekommen.
    (Vorwort des Herausgebers,
    Wall Street Journal)
     
    Max ging in das Rundhaus. Er war wütend auf April Cannon. Sie hatte ihn in eine schreckliche Lage versetzt. Er machte sich Vorwürfe, daß er nicht erkannt hatte, worauf sie ausgewesen war und daß er es nicht verhindert hatte.
    Was zur Hölle sollte er nun unternehmen?
    Die Kuppel wirkte bedrückend.
    George Freewater und zwei Polizisten befanden sich im Innern.
    Einer sah hinunter in den Kanal. Ein junger Bursche, kaum einundzwanzig. Blond, mit langem, markantem Gesicht und vorstehender Nase.
    Sein Partner, kahlköpfig und offensichtlich verärgert, unterbrach die Unterhaltung mit George Freewater, als Max die Kuppel betrat. »Sie sind Mister Collingwood, Sir?«
    »Ja«, antwortete Max.
    »Mein Name ist Deputy Remirov.« Der Beamte zog ein Notizbuch hervor, das Max als Aprils erkannte. »Was hat das zu bedeuten?«
    Ich folge dem Pfeil.
    »Was ist der Pfeil?« fragte der jüngere der beiden Polizisten.
    Max zögerte kurz. »Ich weiß es nicht«, sagte er schließlich.
    Remirov wirkte frustriert. »Sie haben keine Vorstellung, was Dr. Cannon Ihnen damit sagen wollte?«
    »Nein«, antwortete Max. »Nicht die geringste.«
    Der Beamte glaubte ihm offensichtlich kein Wort. »Warum sollte Dr. Cannon Ihnen eine Botschaft hinterlassen, die Sie nicht verstehen?« fragte er wütend.
    Max wand sich. Er war kein guter Lügner. Und er mochte das Gefühl nicht, den Fragen der Beamten auszuweichen. Er hatte in seinem Leben nur wenig Kontakt mit Polizisten gehabt, und sie machten ihn nervös. »Ich weiß es einfach nicht«, sagte er.
    Ärgerlich wandte sich Remirov wieder zu George um. »Und Sie sind sicher, daß Dr. Cannon nicht unbemerkt durch das Tor gehen konnte?«
    »Wir haben eine Kamera am Tor«, erwiderte George.
    »Das beantwortet meine Frage nicht.«
    »Ich schätze, es ist möglich. Aber es sitzt immer jemand an den Monitoren.«
    »Also wissen Sie es nicht.«
    »Nicht, ohne vorher die Bänder überprüft zu haben.«
    »Und warum haben wir die Bänder noch nicht überprüft?« fragte der Beamte mit gespielt übertriebener Höflichkeit.
    Max ging davon und untersuchte das Speichengitter. Er fand nichts, was darauf hinwies, daß April es wirklich benutzt hatte.
    Keine Fußabdrücke, keine Spuren, die ihm etwas verraten hätten.
    Arky Redfern betrat die Kuppel. Er trug eine Bocksfelljacke und schwere Stiefel. Er wechselte ein paar Worte mit George und den beiden Polizisten, bevor er Max entdeckte. »Man wird eine Suchmannschaft aufstellen«, berichtete er.
    »Gut«, sagte Max.
    Ein langes, unbehagliches Schweigen folgte. »George hat erzählt, sie hätte Ihnen eine Botschaft hinterlassen? Max, wo ist April?«
    »Ich glaube, sie ist tot«, sagte Max und sprach aus, was er dachte, seit er vom Inhalt der Botschaft erfahren hatte. Es machte die Sache weniger real.
    Redferns Kiefer spannten sich. »Wie?« fragte er.
    Max dachte kurz an eine Demonstration, doch da jedes der Symbole nur ein einziges Mal zu funktionieren schien, zögerte er. Statt dessen deutete er auf das Speichengitter und die Schalter und berichtete, was

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