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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sagte Max. »Nehmt das Geld und verschwindet.«
    Arky musterte ihn mit einem bestürzten Blick. »Ganz genau das haben sie vor.« Er arbeitete sich durch einen Teller voll Fisch und Chips. April, Arky und Max befanden sich in einem Hinterzimmer von Mels Restaurant in Langdon. Der Prairie Schooner kam nicht mehr für ihre Treffen in Frage. Er war von Touristen überschwemmt. »Der Rat wird denken, es sei ein Verbrechen, ein derart großzügiges Angebot auszuschlagen. Und um ehrlich zu sein, auch mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, von der Annahme der Offerte abzuraten.« Er blickte äußerst unglücklich drein. »Haben Sie eine Vorstellung von dem, was mit mir geschieht, falls mein Ratschlag angenommen wird und Johnson’s Ridge sich als wertlos herausstellt?«
    »Man wird Sie skalpieren?« fragte Max unschuldig.
    Arky schien seine Bemerkung überhört zu haben. »Nicht, daß es eine Rolle spielt. Sie werden das Geld annehmen und fertig. Genau wie Sie sagen.«
    »Verdammt«, fluchte April. »Falls das Projekt verkauft wird, sind wir am nächsten Tag bereits draußen.«
    »Ich glaube nicht, daß darüber Zweifel bestehen«, sagte Max. Er lauschte dem leisen Gemurmel der Unterhaltungen ringsum, dem Geklapper von Bestecken und Tellern und dem gelegentlich aufkommenden lauten Gelächter.
    »Arky«, sagte April. »Ich kann nicht mit dem Gedanken leben, daß ich nicht mehr dabei bin, wenn die Entdeckungen gemacht werden.«
    Der Anwalt blickte sie mitfühlend an. »Ich weiß. Aber ich denke, daß die Angelegenheit nicht mehr unter meiner Kontrolle steht.«
    »Wieviel Zeit bleibt uns noch?« fragte April.
    »Wells’ Leute stehen wahrscheinlich in den Startlöchern. Sie werden anfangen wollen, sobald der Vertrag unterzeichnet ist. Morgen nachmittag findet eine außerordentliche Ratsversammlung statt, um über das Angebot abzustimmen. Falls es angenommen wird, und das wird es, braucht Wells nur einen Anruf zu tätigen, und Sie alle hier sind Geschichte.«
     
    Devil’s Lake, North Dakota. 15. März (AP)
     
    Ein Konsortium von Geschäftsleuten soll dem Siouxstamm von Devil’s Lake für das Land rings um Johnson’s Ridge einhundert Millionen Dollar angeboten haben. Bei Johnson’s Ridge wurde das Rundhaus entdeckt, ein archäologischer Fund, der angeblich außerirdischen Ursprungs ist. Informierten Kreisen zufolge wird sich der Stammesrat am morgigen Nachmittag zu einer außerordentlichen Sitzung einfinden, um über das Angebot zu beraten, das im Verlauf der letzten Tag stetig erhöht wurde. Offizielle beider Seiten weigerten sich, in der Angelegenheit Stellung zu nehmen.
     
    Als sie zurück im Northstar Motel waren, wartete bereits ein Paket auf Max. »Filter«, erklärte er. »Für die Minicam. Vielleicht sehen wir damit besser, was geschieht, wenn die Lichter erscheinen.«
    Sie zogen sich in düsterer Stimmung auf ihre Zimmer zurück. Wenige Minuten später stand April vor Max’ Tür. »Komm rein«, lud er sie ein. »Ich wollte dich sowieso eben anrufen.«
    Sie wirkte verzweifelt. »Was sollen wir bloß machen?« fragte sie.
    Das Zimmer besaß nur einen Stuhl. Max bot ihn April an und setzte sich aufs Bett. »Ich glaube nicht, daß wir viel tun können. Nicht gegen all das Geld, das geboten wird.«
    »Max«, sagte April, »fünfzig Millionen sind Peanuts. Hör zu, vielleicht haben wir eine Verbindung zu einer anderen Welt gefunden!« Sie stieß die Worte aus wie ein Flehen an eine übernatürliche Macht. »Der Stuhl hat sich nicht einfach in Luft aufgelöst. Er wurde irgendwohin transportiert.«
    »Glaubst du.«
    »Glaube ich.« Sie rieb sich müde über die Stirn. »Wußtest du, daß es einen siebten Schalter gibt?«
    »Nein«, gestand Max überrascht. »Wo?«
    »Neben dem Graben. Dort, wo sie das Schiff festgemacht haben.«
    Max stellte sich den Liegeplatz vor. »An einem der Pfosten?«
    »Genau. Das Symbol darauf erinnert an ein Kanji-Schriftzeichen. Es leuchtet nicht auf, wenn man es berührt. Ich habe sogar versucht, einen Stuhl in den Kanal zu stellen, aber nichts ist geschehen. Max, ich glaube, auf diese Art und Weise haben sie das Schiff hergeschafft. Direkt von wo auch immer!«
    Max schüttelte den Kopf.
    »Tut mir leid, aber ich glaube nicht an diese Geschichte. Du redest, als hättest du zuviel Star Trek gesehen. Beam mich hoch, Scotty.«
    Sie saßen eine Weile schweigend da und lauschten dem Geräusch des Windes.
    »Ich glaube, es ist wirklich so, Max.«
    »Nun, viel Glück beim Versuch, es zu beweisen. Was

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