Die Kugel und das Opium
nach und nach niedergemäht. Nach Augenzeugenberichten wurden gleichzeitig sechs Personen getroffen, sie war eine davon. Ihre Brust wurde durchbohrt, bei ihrer Weiterleitung vom Kinderkrankenhaus zum Volkskrankenhaus ist sie verstorben. Sie war die einzige Tochter, die Beziehung zwischen Mutter und Tochter war sehr innig.
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Bao Xiudong,
männlich, 41 Jahre, Direktor einer Druckerei am östlichen Guloudongda-Boulevard in Beijing-Stadt
In der Nacht des 3 . Juni 1989 um Mitternacht wurde er an der Kreuzung bei der Gesellschaft für Kommilitonen aus Europa und Amerika neben dem Beijing-Hotel brutal niedergeschossen. Er wurde zur Notaufnahme des Xiehe-Krankenhauses gebracht, doch ihm konnte nicht mehr geholfen werden. Seine Asche wurde auf dem Babaoshan-Volksfriedhof beigesetzt.
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Zhao Dejiang,
männlich, 27 Jahre, Fahrer beim Nationalen Chinesischen Gewerkschaftsbund, Beijing-Stadt
In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 hat er an dem großen Portal zum Gewerkschaftsbund mit angesehen, wie ein alter Mensch von einer Kugel getroffen wurde und starb. Er sprang sofort hinzu, um Erste Hilfe zu leisten, wobei er selbst tödlich getroffen wurde. Die sterblichen Überreste beider wurden von der Menge in das Krankenhaus der Luftstreitkräfte gebracht.
143
XXX ,
männlich, Name, Alter, Beruf nicht bekannt
Nach vielen Augenzeugenberichten wurde er in den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 am Hauptportal des Gewerkschaftsbundes erschossen, Zhao Dejiang, der ihm zu Hilfe eilte, wurde ebenfalls erschossen.
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Cao ??,
männlich, 21 Jahre, Zeichner im Planungsamt des Kartographischen Forschungsinstituts, Beijing-Stadt
In der Nacht des 3 . Juni 1989 wurde er kurz nach Verlassen des Hauses in der Nähe des Xidan von einer Kugel tödlich getroffen. Am 6 . bekamen die Angehörigen eine Mitteilung des Postkrankenhauses, umgehend die bereits in Verwesung übergegangenen sterblichen Überreste abzuholen. Am 7 . wurde er am Babaoshan eingeäschert, die Asche wurde nicht aufbewahrt.
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Cui Linfeng,
männlich, 29 Jahre, Arbeiter in der Sanlihe-Kleiderfabrik in Beijing-Stadt, Mitglied der Gemeinsamen Verteidigung, Zweigstelle Weststadt
Am Abend des 3 . Juni 1989 um sieben Uhr hat er das Haus verlassen, um zu seiner Einheit und zur Arbeit zu gehen, er hätte gegen zwei Uhr in der Früh wieder zu Hause sein müssen, blieb aber für zwei Tage spurlos verschwunden; daraufhin sind die Angehörigen zur Fabrik, um nach ihm zu suchen, wo sie erst jetzt erfuhren, dass er sich zwei Tage zuvor kurz nach Schichtbeginn mit zwei Kollegen verabredet hatte, mit dem Rad zur Chang’an zu fahren. Kurze Zeit später hätten die drei sich getrennt, er sei weiter nach Westen gefahren und auf die Kampfwagen der Ausnahmetruppen gestoßen. In dem Kugelhagel sei er »auf geheimnisvolle Weise verschwunden«; die Angehörigen suchten jahrelang nach ihm, in allen Krankenhäusern Beijings, und sind bis heute ohne jede Nachricht geblieben.
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Wang Fang,
männlich, 50 Jahre, Mitarbeiter in der Bergbau-Maschinenfabrik, Beijing-Stadt
In der Nacht des 3 . Juni 1989 wurde er am Muxidi von einer verirrten Kugel im Kopf getroffen, er starb auf dem Weg zum Marinekrankenhaus.
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Liu Jingsheng,
männlich, 40 Jahre, Angestellter beim Schienennetz von Beijing-Stadt
Am 4 . Juni 1989 in der Nähe des Yangfangdian in Beijing-Stadt erschossen, Einzelheiten nicht bekannt.
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Zhang Jiamei,
weiblich, 61 Jahre, ehemals Leiterin der Personalabteilung im Verwaltungsamt des Ministeriums für Chemische Industrie, in Rente
In der Nacht des 3 . Juni 1989 hat sie in ihrem friedlichen Zuhause durch die Wände das Getümmel auf der Straße wahrgenommen und ist neugierig geworden. Sie hat den Kopf aus dem Fenster gestreckt und nach draußen gesehen; Kugeln haben keine Augen, ein verirrtes Geschoss hat ihr Herz durchschlagen, sie war auf der Stelle tot.
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XXX ,
männlich, Name und Alter nicht bekannt. Student am Institut für Mechatronik der Jiangnan-Universität in Wuxi, Provinz Jiangsu
Während der Studentenunruhen wurde er vom patriotischen Komitee der Studenten und Lehrer mit einigen Kommilitonen nach Beijing geschickt, um auf dem Tiananmen den Studenten im Hungerstreik Spenden zu überbringen, aber sie sind nie zurückgekommen, für immer spurlos verschwunden, was bei ihrer Alma Mater einen anhaltenden Schock ausgelöst hat.
150
XXX ,
Name nicht bekannt, männlich, 20 Jahre, Wache bei der bewaffneten Polizei am
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