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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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brachte, eine Einsatztruppe der Chiss zum Schutz mitnehmen würde. Falls sich noch Vagaari im System befänden, würden sie nicht lange dort bleiben.
    Und was das Extragalaktische Flugprojekt betraf ...
    Er schloss die Augen. Fünfzigtausend Tote - die gesamte Bevölkerung der sechs Dreadnaughts. War das wirklich nötig gewesen? Stratis hatte es behauptet, und Thrawn hatte ihm nicht widersprochen. Aber war es wirklich die einzige Möglichkeit gewesen?
    Er würde es wahrscheinlich nie erfahren. Entfernt fragte er sich, was Maris wohl sagen würde, wenn sie herausfand, was ihr edler Held getan hatte.
    »Die Geroons scheinen es immer noch nicht zu glauben«, murmelte eine Stimme links von ihm.
    Car'das öffnete die Augen. Thrass stand neben ihm, einen seltsamen Ausdruck im Gesicht, als er sich den überfüllten Frachtraum ansah. »Syndic Thrass«, grüßte Car'das ihn. »Ich wusste nicht, dass Sie ebenfalls an Bord sind.«
    »Admiral Ar'alani schlug vor, ich solle mitkommen«, sagte Thrass und sah dabei immer noch die Gereons an. »Sie scheint zu denken, mein Bruder und ich könnten nun auch die Frage der Vagaari-Schätze lösen, die immer noch auf Crustai eingeschlossen sind, und Ihnen und Ihren Begleitern erlauben, nach Hause zurückzukehren.« Er sah Car'das an. »Nun, da Sie und ich offenbar unseren Zweck erfüllt haben.«
    Car'das erwiderte den Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ich habe kein Problem damit, Teil eines Plans Ihres Bruders zu sein«, sagte er ruhig. »Und das sollten Sie auch nicht haben.«
    »Man hat mich manipuliert«, sagte Thrass mit ablehnend blitzenden Augen.
    »Zu Ihrem eigenen Schutz«, erwiderte Car'das. »Wenn Thrawn und Ar'alani Sie in den Plan eingeweiht hätten, wäre Ihre Zukunft genauso unsicher gewesen wie die ihre.«
    »Und wie sie es jetzt ist«, murmelte Thrass finster. »Die neun Herrschenden Familien werden sich einen solch illegalen und unmoralischen Angriff nicht bieten lassen.«
    »Erstens«, sagte Car'das und hob einen Finger, »befindet sich das System innerhalb des Patrouillenbereichs der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte der Chiss. Das macht es zu Chiss-Ter- ritorium. Und zweitens tauchten die Vagaari mit der eindeutigen Absicht hier auf, Schaden anzurichten. Dadurch werden Commander Thrawns Taten zu Selbstverteidigung, wenn Sie mich fragen.«
    »Die Vagaari waren nur hier, weil Sie sie hergelockt haben.« »Aber ich bin nicht an Ihre Regeln gebunden«, erinnerte ihn Car'das. »Außerdem hatte Ihr Bruder, wie Admiral Ar'alani bestätigen wird, mich bereits öffentlich als möglichen Spion entlarvt. Dass ich verzweifelt genug war, zu den Vagaari zu gehen, um ihre Hilfe bei der Befreiung meiner Begleiter zu erbitten, können Sie ihm wohl kaum übel nehmen.«
    Thrass' Mund zuckte. »Nein, Thrawn hat seine Absichten immer gut verbergen können, wenn er das wollte.«
    »Damit sind meiner Ansicht nach die legalen Aspekte abgedeckt«, schloss Car'das. »Was Ihre anderen Einsprüche betrifft ...« Er wies auf die Geroons. »Sehen Sie sich diese Leute noch einmal an, und wagen Sie dann zu behaupten, es wäre illegal, sie von der Tyrannei zu befreien.«
    »Es sind nicht die Ergebnisse, die entscheiden, ob eine Aktion moralisch war oder nicht«, erklärte Thrass steif. Seine Miene wurde allerdings ein wenig freundlicher.
    »Dennoch, in diesem Fall wäre da schwer zu widersprechen.«
    »Ich habe gesehen, wie die Vagaari ihre Sklaven behandeln.« Car'das schauderte bei der Erinnerung an die Geroons, die der Miskara einfach kaltblütig ermordet hatte. »Nach meiner Ansicht ist es gut für das Universum, sie los zu sein.«
    »Dem würde ich zustimmen«, sagte Thrass. »Aber Aristocra Chaf'orm'bintrano seht das vielleicht nicht so eindeutig.«
    Car'das runzelte die Stirn. »Und das bedeutet?«
    »Er und Schiffe der Fünften Herrschenden Familie sind auf dem Weg hierher«, berichtete Thrass düster. »Ich habe kurz mit ihm gesprochen, bevor ich von Crustai aufbrach. Ich fürchte, er wird Thrawn einsperren lassen.« Car'das spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog. »Weiß Thrawn das?« »Nein.«
    »Wir müssen es ihm sagen, und zwar schnell«, sagte Car'das. »Wissen Sie, wo er sich aufhält?«
    »Ich glaube, er und Admiral Ar'alani wollen das Extragalaktische Flugprojekt inspizieren.«
    »Dann gehen wir«, sagte Car'das. »Kommen Sie — mein Shuttle ist in einer der Dockstationen backbord.«
    Mit dem Quietschen nicht ganz aufeinander eingestimmter metallener Beschläge glitt die

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