Die Kundschafter
ihm beibringen können, dass er kommandierende Offiziere der Chiss zu respektieren hat«, sagte Thrawn. »Vielleicht sollten wir ihn einfach einschließen, wann immer sich einer auf der Basis befindet.«
»Das wäre keine schlechte Idee«, stimmte Maris zu. »Vielen Dank.«
»Was ist mit den Sachen, die Ihr Bruder unter Verschluss nehmen ließ?«, fragte Car'das. »Quennto wird vollkommen unerträglich sein, wenn er sie nicht zurückbekommt.«
»Dann sollte er wohl wirklich anfangen, so etwas wie Geduld zu entwickeln«, sagte Thrawn. »Ein Syndic der Achten Herrschenden Familie hat diese Dinge für versiegelt erklärt, entgegen dem Besitzanspruch eines kommandierenden Offiziers. Sie können nicht freigegeben werden, ehe Admiral Ar'alani zurückkehrt, um ihre Argumente vorzulegen.«
»Und wann wird das sein?«, fragte Car'das.
»Wann immer sie will, aber wahrscheinlich nicht, bevor sie das Schatzschiff der Vagaari hat untersuchen und seine Systeme und die Ausrüstung analysieren lassen. Dabei wird sie anwesend sein wollen.«
»Aber das könnte Monate dauern«, protestierte Car'das. »Wir können nicht so lange hierbleiben!«
»Und wir können auch nicht zurückkehren, solange wir keine zusätzlichen Waren haben, um unsere Kunden sanftmütiger zu stimmen«, fügte Maris hinzu.
»Ich verstehe«, sagte Thrawn. »Aber das liegt nun wirklich nicht mehr in meinen Händen.«
Hinter Car'das wurde die Tür geöffnet. Er drehte sich um und erwartete, einen Sanitäter zu sehen ...
»Das Kriegerglück hat dich also doch im Stich gelassen«, sagte Syndic Mitth'ras'safis und kam herein.
»Willkommen«, sagte Thrawn und winkte ihn zu sich.
»Wir müssen reden, Thrawn«, sagte Mitth'ras'safis und warf Maris und Car'das einen Blick zu, als er zur anderen Seite des Betts seines Bruders ging. »Allein.«
»Du brauchst sie nicht zu fürchten«, versicherte Thrawn. »Nichts, was wir sagen, wird jemand außerhalb dieses Raums erfahren.«
»Darum geht es nicht«, sagte Mitth'ras'safis. »Wir haben über Chiss-Angelegenheiten zu sprechen, und das geht diese Leute nichts an.«
»Vielleicht jetzt nicht«, sagte Thrawn, »aber in der Zukunft? Wer weiß?«
Mitth'ras'safis verkniff die Augen zu Schlitzen. »Was willst du damit sagen?«
Thrawn schüttelte den Kopf. »Du bist in so vielerlei Hinsicht begabt, Bruder. Aber du musst immer noch die Weitsicht entwickeln, die du brauchen wirst, um die Intrigen und Konflikte des politischen Lebens zu überleben.« Er deutete auf Car'das und Maris. »Man hat uns hier eine seltene Gelegenheit gewährt: Wir können Bürger eines gewaltigen, aber bisher unbekannten politischen Gebildes kennenlernen und mit ihnen interagieren - Personen mit Gedanken und Einsichten, die sich vollkommen von unseren unterscheiden.«
»Bestehst du deshalb darauf, sie stets dabeizuhaben, selbst wenn du einem Admiral ein erobertes Schiff zeigst?«, fragte Mitth'ras'safis und warf dabei Car'das einen zweifelnden Blick zu. »Glaubst du, ihre Gedanken sind das wert?«
»Alle Gedanken sind es wert, angehört zu werden, ob man sie dann später für nützlich hält oder nicht«, entgegnete Thrawn. »Aber ebenso wichtig sind die gesellschaftlichen und intellektuellen Verbindungen, die wir zwischen uns aufbauen. Eines Tages werden unser Reich und ihre Republik offiziell in Kontakt treten, und die Freunde und potenziellen Verbündeten, die wir jetzt schaffen, könnten durchaus Einfluss darauf haben, in welche Richtung sich ein solcher Kontakt entwickelt.« Er sah nacheinander Car'das und Maris an. »Ich nehme an, dass Sie beide bereits zu dem gleichen Schluss gekommen sind, selbstverständlich von Ihrer eigenen Position aus.«
Car'das warf Maris einen Blick zu. Ihr leicht zuckender Mund war alles, was er an Antwort brauchte. »Ja, das sind wir.«
»Siehst du?«, sagte Thrawn zu seinem Bruder. »Schon verstehen wir uns, zumindest in geringem Maß.«
»Mag sein«, sagte Mitth'ras'safis zweifelnd.
»Aber du bist hergekommen, weil du etwas Bestimmtes mit mir besprechen wolltest«, erinnerte Thrawn. »Ach, übrigens, dürfen meine Gäste dich Thrass nennen?«
»Ganz bestimmt nicht!«, erwiderte Mitth'ras'safis steif. Dann sah er Maris an, und seine Miene wurde ein wenig zugänglicher. »Andererseits habe ich gehört, dass Sie das Leben meines Bruders gerettet haben«, fügte er widerstrebend hinzu.
»Ich war froh, helfen zu können, Syndic Mitthrassafis«, sagte Maris auf Cheunh.
Mitth'ras'safis schnaubte und sah Thrawn
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