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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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denn er wusste, dass die Chiss auf ihrem Kriegsschiff Medpacks haben mussten. Aber er konnte sich nicht genug auf die Cheunh-Beschriftung konzentrieren, um sie zu verstehen.
    »Schon gut«, knirschte Maris. Sie drückte die Ränder des Flickens noch einmal fest, und dann beugte sie sich, nachdem sie nur eine Sekunde gezögert hatte, vor, um sich Brust an Brust auf Thrawn zu legen und sich gegen die beschädigte Stelle zu drücken. »Hol Hilfe«, befahl sie und schlang die Arme um den Oberkörper des Commanders, um sich fest an ihn zu pressen. »Mach schon - das hier ist sicher nicht gut für seine Verletzung.«
    Car'das riss sich aus seiner Starre und wandte sich der Tür zu.
    Und wurde wieder beinahe umgerissen, als sich zwei Chiss an ihm vorbeidrängten, um zu beiden Seiten ihres bewusstlosen Kommandanten und der Menschenfrau, die auf ihm lag, auf die Knie zu fallen. »Sie müssen von ihm runter!«, rief einer von ihnen, einen großen Flicken in den Händen. »... los!«
    Maris rollte sich weg. Schon beinahe bevor der beschädigte Bereich des Schutzanzugs sichtbar wurde, hatte der Chiss einen Flicken angebracht, der den, den Maris benutzt hatte, vollkommen überdeckte. Sie schob sich vollkommen weg, und Car'das sah dünne Rauchfäden von den Rändern des neuen Flickens aufsteigen. »Siegel arbeitet«, bestätigte der Chiss.
    Der zweite Mann der Besatzung hatte sich bereitgehalten und stieß den Schlauch eines handgroßen Lufttanks in ein Ventil am Helmkragen von Thrawns Schutzanzug. »Druck stabilisiert sich«, berichtete er nach einem Blick auf eine Reihe von Anzeigen neben dem Ventil.
    »Können wir helfen?«, fragte Maris.
    »Das haben Sie bereits«, erwiderte der erste Chiss. »Wir kümmern uns jetzt schon um ihn.«
    Sie hatten Thrawn hochgehoben und waren auf dem Weg zur Drucktür, als sich die Sterne vor der Kuppel plötzlich zu Sternenlinien verzogen.

    In den ersten beiden Stunden arbeiteten die Ärzte hinter verschlossenen Türen, es gab keine Berichte, und nur alle erdenklichen medizinischen Geräte und noch mehr Verwundete wurden in die Medstation gebracht. Car'das blieb in der Nähe, versuchte nicht im Weg zu sein und wurde hin und wieder angesprochen und gebeten, dies oder das für die Besatzung zu erledigen. Zunächst wusste er nicht, was aus Maris geworden war, aber aus Gesprächsfetzen konnte er dann schließen, dass sie half, den Schutt von der Brücke zu räumen.
    Sie waren immer noch vier Stunden von der Basis entfernt, als man die beiden schließlich in die Medstation rief.
    Thrawn saß halb aufrecht in einem schmalen Bett, eingehüllt in eine Gruppe von Biosensor-Ringen, die wie die Rippen einer riesigen Schlange vom Hals bis zu den Knien um ihn gewickelt waren. »Car'das, Ferasi«, grüßte er sie. Sein Gesicht wirkte abgehärmt, aber seine Stimme klang klar und ruhig. »Man sagte mir, dass Sie mein Leben gerettet haben. Ich danke Ihnen.« »Tatsächlich war es überwiegend Maris«, sagte Car'das, der keinen Verdiens beanspruchen wollte, der ihm nicht zustand. »Sie reagiert in Notfallsituationen schneller als ich.« »Nach all der Zeit mit Rak auf der Bargain Hunter ist das kein Wunder«, sagte Maris und versuchte ein Lächeln, das aber nicht bis zu ihren Augen reichte. »Wie geht es Ihnen?«
    »Nicht sonderlich gut, aber ich bin anscheinend außer Gefahr.« Thrawn sah sie forschend an. »Man sagte mir auch, dass Sie beim Aufräumen der Brücke geholfen haben.«
    Sie zuckte verlegen mit den Schultern. »Ich wollte helfen.«
    »Obwohl ich Raketen auf die lebenden Schilde der Vagaari hab abschießen lassen?« Sie senkte den Blick. »Es tut mir leid ... dass ich mich darüber beschwert habe«, sagte sie. »Mir ist klar, dass Ihnen keine andere Möglichkeit blieb.« »Wodurch es nicht unbedingt leichter zu akzeptieren ist«, sagte Thrawn. »Aber es ist leider die Art von Entscheidung, die alle Krieger hin and wieder treffen müssen.« »Haben wir den Schwerkraftprojektor eigentlich mitgenommen?«, fragte Car'das. »Ich habe bisher noch nichts darüber gehört.«
    Thrawn nickte. »Er war schon zusammengeschoben und an den Rumpf geschweißt, bevor wir gesprungen sind. Und die sechs Jäger sind auch alle entkommen.« Car'das schüttelte den Kopf. »Wir hatten wirklich Glück.«
    »Wir hatten einen guten Kommandanten«, verbesserte Maris. »Die Vagaari werden über diese Sache sehr unglücklich sein.«
    »Gut«, meinte Thrawn, »vielleicht macht es sie wütend genug, um sich offen gegen das Reich der

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