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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Aber ...«
    »Bitte«, sagte Thrawn und hob eine Hand. Er war wieder ruhiger, aber seine Haltung ließ immer noch schwer unterdrückten Zorn erkennen. »Verstehen Sie denn nicht, um was es hier wirklich geht? Die Vagaari haben diese Leute getötet, sie alle, und wenn nicht in diesem Kampf, dann in künftigen. Wir können nichts tun, um den Gefangenen zu helfen. Uns bleibt nur, all unsere Ressourcen auf die Vernichtung der Vagaari zu konzentrieren, damit andere leben können.«
    Car'das holte tief Luft. »Er hat recht, Maris«, sagte er und nahm sie am Arm.
    Wütend schüttelte sie ihn ab und drehte ihm den Rücken zu. Car'das warf einen Blick zu Thrawn, aber der Commander hatte die Aufmerksamkeit bereits auf die näher kommenden Kriegsschiffe und die sechs Chiss-Jäger gerichtet, die ihnen den Weg versperrten.
    »Stoßtrupp Eins berichtet, Vagaari-Besatzung eliminiert!«, rief einer seiner Leute. »Ingenieur Yal'avi'kema berichtet, sie haben die Bruchpunkte des Projektors gefunden und falten ihn nun zum Transport zusammen. Stoßtrupp Zwei hilft dabei.«
    »Befehlen Sie Trupp Eins, ebenfalls zu helfen«, sagte Thrawn. »Ich dachte mir schon, dass es irgendein Schnellverfahren zum Zusammenfalten des Projektors gibt«, fügte er an Car'das gewandt hinzu. »Die Vagaari wollen sicher nicht Stunden warten und ihre Schwerkraftprojektoren vor der Nase ihrer potenziellen Opfer auffalten.« Wieder schaute er zu den Vagaari-Kriegsschiffen hin, die sich nun beinahe vollständig gedreht hatten, und er kniff kurz die Lippen zusammen. »Halten Sie sich bereit, um auf die Kriegsschiffe zu schießen.«
    Car'das schaute zu Maris hin, aber sie hatte ihm den Rücken zugekehrt und die Schultern unter ihrem Schutzanzug steif hochgezogen.
    »Waffen bereit!«
    »Volle Raketensalven auf mein Kommando!«, sagte Thrawn. Sein Blick zuckte zu Maris. »Und weist die Schützen an, Schocknetze auf die Brücke der Kriegsschiffe und die Kommandobereiche abzufeuern, sobald der dafür definierte Mindestabstand erreicht ist.«
    »Verstanden.«
    »Fünf Raketen«, befahl Thrawn. »Ingenieur Yal'avi'kema, Sie haben noch zwei Minuten.«
    »Yal'avi'kema verstanden. Gehe davon aus, dass der Projektor rechtzeitig gefaltet sein wird.« Draußen bei den fernen Kriegsschiffen blitzte es mehrmals auf, als die Raketen der Chiss trafen ...
    »Helme!«, rief jemand.
    Car'das reagierte sofort, griff nach seinem Helm und setzte ihn auf. Er war sich vage bewusst, dass alle auf der Brücke das Gleiche taten. Er hatte den Helm gerade um den Kragen geschlossen und hielt nach der drohenden Gefahr Ausschau, als plötzlich Licht und Feuer aufflackerten und sich der Backbordteil der durchsichtigen Kuppel über der Brücke vollkommen auflöste.
    Das Deck vibrierte unter dem Krachen von luftdichten Türen, die zufielen, und für einen Sekundenbruchteil hörte er Alarmsirenen heulen, bevor der plötzliche Druckverlust ihnen das Leitmedium nahm. Er blinzelte gegen das dunkellila Nachbild des Blitzes an und spähte durch den immer noch umherwirbelnden Schutt zu der getroffenen Stelle.
    Es war so schlimm, wie er befürchtet hatte. Die drei Chiss, die der Explosion am nächsten gewesen waren, lagen verrenkt zusammengebrochen auf dem Deck. Andere Chiss waren ebenfalls von ihren Sitzen geschleudert worden, aber die meisten von ihnen waren offenbar noch am Leben. Hier und dort sah er Besatzungsmitglieder, in zerrissenen Schutzanzügen oder mit beschädigten Helmen; sie selbst oder ihre Kameraden brachten Notflicken darauf an. Die Kontrollpulte im Bereich der Explosion waren nur noch ein wirrer Haufen von scharfkantigem Metall und verbogenen Drähten und Leitungen, während andere Schaltpulte offenbar tot waren.
    Car'das versuchte immer noch, den Schaden einzuschätzen, als Maris sich plötzlich so schnell an ihm vorbeidrängte, dass sie ihn beinahe umgerissen hätte, und dann neben dem Kommandosessel auf die Knie fiel.
    »Commander!«, rief er, ließ sich neben Maris fallen und suchte in seiner Anzugtasche nach einem Flicken. »Sanitäter!«
    »Ich habe einen«, sagte Maris, die bereits einen Flicken in der Hand hielt. Sie riss die Folie von der Rückseite und drückte den Flicken auf das zerrissene Material. Einen Augenblick beulte er sich nach außen, dann löste sich zu Car'das' Entsetzen eine Seite. »Es versiegelt dieses Material nicht«, zischte Maris. »Hilf mir, etwas zu finden, das hält.«
    Hektisch sah sich Car'das um. Aber es gab nichts. Er blickte auf zu den Wänden,

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