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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Guillebeau
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Blog über seine Reisepläne.
    Die Unzufriedenheit mit seinem Job hatte Sean dazu motiviert, sich ernsthaft nach etwas anderem umzusehen. In den nächsten sechs Monaten rackerte er sich unermüdlich weiter ab, zahlte seine Schulden ab und plante sein neues Leben. Er nahm mit einer Gruppe von Leuten Kontakt auf, die von Südostasien aus Webseiten designten, und gestaltete sein Leben so um, dass er sich die Freiheit leisten konnte, nach der er sich sehnte. Er verkaufte sein Auto. Es war nicht immer leicht, aber Sean hielt durch.
    Am 15. September bat Sean seinen Chef um eine Unterredung und erklärte ihm, dass der Tag seiner »Freilassung «, wie er es nannte, näherrückte. Sean bot seinem Chef an, weiter für die Firma zu arbeiten, aber nur unter der Bedingung, dass er das von einem anderen Ort aus tun könne, der weit von Portland entfernt lag. »Meine Bereitschaft, einen Job sausen zu lassen, den die meisten Leute für fantastisch hielten, machte mir Angst, aber gleichzeitig fand ich das alles auch aufregend«, erzählte er mir. Zwei Wochen später teilte der Chef Sean seine Antwort mit: Nein danke. Sean hielt sich an seinen Teil der Abmachung: Er packte seine Sachen, einschließlich des Laptops, mit dessen Hilfe er sich ein eigenes kleines Unternehmen aufbauen wollte, und machte sich auf den Weg in sein neues Abenteuer in Bangkok.
    Wie man sich selbst ein Sicherheitsnetz knüpft
    Der Bestsellerautor Paulo Coelho hat einmal einen mittlerweile berühmten Satz gesagt: »Wenn man etwas ganz fest will, setzt sich das ganze Universum dafür ein, dass man es auch erreicht.« Und vielleicht kennen Sie auch das Sprichwort: »Springe, und das Netz spannt sich von selber auf.« Der Skeptiker in uns wird solche Ideen vielleicht voreilig als fantastische Vorstellungen der einschlägigen Selbstverwirklichungs-Literatur abtun. Ich glaube allerdings, dass eine Menge Wahrheit darinsteckt. Doch selbst wenn Sie nicht davon überzeugt sind: Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit, unsere Ängste abzubauen und unsere Erfolgschancen zu erhöhen, bevor wir den großen Sprung wagen. Wir brauchen uns nur unser eigenes Netz zu knüpfen, ehe wir springen. Dieser Prozess besteht aus drei Schritten: Zuerst starrt man in den Abgrund seiner Angst hinunter, dann knüpft man das Netz, und zuletzt springt man und durchbricht so die innere Blockade.
    SCHRITT NUMMER 1: IN DEN ABGRUND SEINER ANGST HINUNTERSTARREN
    Man kann seine Angst nur besiegen, indem man sie sich zunächst einmal eingesteht. Da unsere Ängste und Unsicherheiten häufig unlogisch sind, hilft es, sie in ihre Einzelelemente zu zerlegen. Zu diesem Zweck können Sie eine Liste aller Dinge erstellen, vor denen Sie Angst haben. Ein Beispiel dazu finden Sie weiter unten.
    Denken Sie daran: Selbst den außergewöhnlichsten Menschen wurde es nicht in die Wiege gelegt, dass sie eines Tages an der Tour de France teilnehmen oder in Asien auf Müllhalden herumklettern würden. Die meisten waren ganz normale Durchschnittsmenschen wie du und ich, die einfach nur irgendwann aus ihrem Schlafwandlerdasein aufgewacht sind. Sie trafen ein paar wichtige Entscheidungen, durch die ihr Leben sich für immer veränderte – Entscheidungen wie beispielsweise das Ausfüllen eines Bewerbungsbogens oder ein wegweisendes Gespräch mit ihrem Chef.

    EIN PAAR DINGE, VOR DENEN ICH ZURZEIT ANGST HABE
Ich bin erst bei Kapitel 3. Werde ich es jemals schaffen, dieses Buch fertig zu schreiben?
Was soll ich tun, wenn ich hinterher feststelle, dass das Buch Mist ist? Wenn es schlechte Rezensionen bekommt? (Oder noch schlimmer: wenn es von niemandem beachtet wird?)
Ich habe Angst vor dem Sog der Mittelmäßigkeit und der Lethargie. Ich fürchte mich davor, zu bequem oder faul zu werden.
Wenn ich auf Reisen gehe, habe ich Angst vor dem Versuch, eine andere Sprache zu sprechen.
Manchmal fühle ich mich wie gelähmt. Leute sagen mir, dass sie gerne mit mir auf Reisen gehen würden, und ich denke: »Ach nein, lieber nicht –
denn dann finden sie womöglich heraus, dass das gar nicht immer so aufregend ist.«
Ich habe Angst, meine Leser könnten denken, dass das, was ich in meinem Buch erzähle, reine Erfindung ist.
Ich habe Angst davor, älter zu werden und irgendetwas zu versäumen, was ich schon längst hätte tun sollen. (Oder um es mit den Worten von John Mayer auszudrücken: »Es gibt nur eines, was ich wirklich gut kann – jung sein.«)*
    SCHRITT NUMMER 2: DAS SICHERHEITSNETZ KNÜPFEN 6
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