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Die Kunstjaegerin

Die Kunstjaegerin

Titel: Die Kunstjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elis Fischer
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hat.«
    »Und?« Kiesling klopfte mit seinem Stift auf den Tisch, was Theresa völlig aus dem Konzept brachte.
    »Ich hätte die Tür nicht aufbrechen müssen! Schon deshalb bin ich die Falsche.«
    »Wer sagt, dass die Tür aufgebrochen war?«
    »War sie nicht?«
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Wieso sollte ich hier einbrechen, was hätte ich hier tun sollen?«, fragte sie, langsam der Verzweiflung nahe.
    »Das will ich von Ihnen wissen«, antwortete Kiesling.
    »Glauben Sie wirklich«, bemerkte Theresa spitz, »ich bringe Wenz das Bild, besuche ihn wenige Tages später, um ihn zu töten – aus welchem Grund auch immer –, raube zum Schein mein eigenes Bild, komme dann drauf, dass ich etwas verloren habe, besorge mir von Marie Hohenau den Schlüssel und versuche heute Beweisstücke verschwinden zu lassen?«
    »Besser hätte ich es nicht zusammenfassen können«, gab Kiesling trocken zurück.
    Theresa starrte ihn sprachlos an. Wollte er sie fertigmachen, weil sie unerlaubt ins Geschäft eingedrungen war?
    »Vielleicht hat er Sie mit dem Telefonat in sein Atelier gelockt, ist dort zudringlich geworden und Sie haben in Notwehr den Leuchter genommen und …«
    »Das ist nicht Ihr Ernst, Herr Kommissar!«, fiel Theresa Kiesling ins Wort. Wenz ein Vergewaltiger? Hatte er vollkommen den Verstand verloren? Trotz ihres Ärgers musste sie lachen.
    »Erik Ode war der Kommissar, ich bin Chefinspektor. Und ja, das ist mein voller Ernst. Sie wissen nicht, womit ich es tagtäglich zu tun habe. Da muss man alles in Erwägung ziehen.«
    »Aber doch nicht etwas derartig Absurdes! Schauen Sie mich an.
    Ich bin eine verheiratete Frau, bekomme die ersten grauen Haare und die Fältchen …«
    »He, Chef! Die Tür wurde wahrscheinlich mit einem Dietrich aufgesperrt«, unterbrach Zipser, der die Treppe heraufgekeucht war.
    »Sehen Sie, den besitze ich schon mal nicht.« Triumphierend verbuchte Theresa einen Pluspunkt für sich.
    »Ruhe!«, pfauchte sie Kiesling an.
    »Hallo?« Ein Kopf voller roter und gelber Lockenwickler tauchte hinter Zipser auf. »Gut, dass Sie da sind. Ich wollte Sie sowieso anrufen. Heute in der Früh um fünf, als ich mit meinen Waldi Gassi gegangen bin, wissen Sie, er hat eine schwache Blase, da ist mir aufgefallen, dass die Tür hier zum Geschäft ein bissl offen war.«
    »Wer sind Sie und wieso kommen Sie erst jetzt damit? Es ist 10.30 Uhr, wann hätten Sie gedacht, dass es an der Zeit wäre, uns zu informieren?«, zischte Kiesling, der sich nur mehr schwer beherrschen konnte. »Sind denn heute alle durchgedreht? Dieses lässige ›Ich weiß was und irgendwann werde ich es vielleicht der Polizei sagen‹ geht mir auf den Nerv!«
    »Na, ein Danke hätte auch gereicht, junger Mann«, monierte sich die alte Dame. Theresa freute sich insgeheim, dass jemand dem Chefinspektor sagte, wie unangemessen sein Verhalten war.
    »Ich muss Ihnen meine Beobachtungen ja gar nicht mitteilen.  Wiederschauen!«
    »Na, dann bleiben Sie halt da und erzählen uns alles.« Kiesling versuchte sie anzulächeln und fügte noch ein gepresstes »Bitte!«  hinzu.
    »Das war’s eh schon. Ich bin mit dem Waldi um 5 Uhr Gassi gegangen und hab die offene Tür gesehen. Punkt. Aus. Und jetzt geh ich, ich muss den Waldi füttern. Außerdem, wenn dieser böse Kater auftaucht …« Vor sich hinmurmelnd begann die alte Dame, mühsam die Stufen hinunterzusteigen.
    »Warten Sie!« Zipser sprang ihr hinterher. »Ich müsste Ihre Personalien aufnehmen. Bitte.«
    Kiesling atmete tief ein, hielt die Luft an und sagte nach wenigen Sekunden zu Theresa: »Na schön, das hat Sie erst mal freigespielt, außer Sie lungern seit heute Früh hier herum.«
    »Bitte, Herr Chefinspektor, für diese Zeit habe ich ein Alibi. Ich war zu Hause bei meinen Mann und meinem Sohn.«
    Er überlegte lange und seufzte schließlich. »Gut, Sie können fahren, aber ich brauche Ihr Mobiltelefon wegen des Anrufs.«
    »Kann mein Mann vorher alle Nummern vom Chip auf ein anderes Handy überspielen? Ich habe sonst keine Daten. Ich bringe es morgen aufs Präsidium.«
    »Sofort!«, presste Kiesling zwischen seinen geschlossenen Zähnen hervor.
    Hatte dieser Typ keine Mutter, die ihm ›Bitte‹ und ›Danke‹  beigebracht hat? Vielleicht sollte er Yoga-Bauchatmung versuchen, ihr hatte das immer gutgetan.
    »Aber …«
    »Frau Valier, treiben Sie es nicht zu weit! Sie können das Telefon gleich wieder mitnehmen, ich muss kurz Daten von Ihrer USIM-Karte notieren, den Rest mache ich mir mit

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