Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kunstjaegerin

Die Kunstjaegerin

Titel: Die Kunstjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elis Fischer
Vom Netzwerk:
grobkörnig, um den Anhänger genau zu erkennen.
    »Die beiden Priester sind wirklich ein Problem«, sagte Boris.
    »Was die hier zu suchen haben, weiß ich nicht.«
    »Vielleicht dienten die nur der Tarnung«, schlug Flora vor.
    »Falls Sustermans und Galileo von den Kirchen-Heinis beobachtet wurden.«
    »Onkel Oskar hat angedeutet, dass das Gemälde eigentlich alles darstellen könnte. Aber auf die Idee mit der Wissenschaftsallegorie ist er nicht gekommen«, meinte Theresa. Sie hielt eine der Vergrößerungen in der Hand und kniff die Augen zusammen.
    »Wir brauchen bessere Ausdrucke, vielleicht können wir irgendwo Planeten oder andere versteckte Hinweise entdecken«, bemerkte Leon. Er hatte seine Brille abgenommen und putzte sie mit der Serviette.
    Theresa trank einen Schluck Wein. Sie konnte sich über die Entschlüsselung der Darstellung nicht richtig freuen. »Wir haben das Rätsel um die Ikonografie geklärt, aber alles andere?
    Denjenigen, der mich verwanzt hat, und den Mörder von Wenz finden wir damit nicht. Und dass das Gemälde und somit ich an seinem Tod schuld sind, ist offensichtlich.«
    Flora nahm Theresa in den Arm und drückte sie an sich. »Hör auf damit. Die Zeit der Flagellanten ist lange vorbei.«
    »Aber der Mord, danach der Einbruch, bei dem die Dokumentation gestohlen wurde und die Wanze in meinem Handy!
    Das kann kein Zufall mehr sein. Und wenn es diese Allegorie zeigt, bin ich sogar bereit, an deinen Geheimbund zu glauben. An einen, der versucht, dieses Bild zu fin-den. Koste es, was es wolle.«
    Theresa verstummte. Ihr wurde kalt, sie sah Beängstigendes auf sich zukommen.
    »Wir müssen methodisch vorgehen«, sagte Boris bestimmt und schlug vor, eine Liste aller Verdächtigen aufzustellen, die Interesse an der ›Krönung‹ haben konnten, zusammen mit einer Liste derer, die wussten, dass sie bei Wenz gewesen war.
    Theresa stand auf, durchsuchte ein paar Schubladen und kam schließlich mit Block und Stift bewaffnet zurück. »Fangen wir an«, sagte sie. »Von dem Gemälde wussten erstens der Primar Peck und seine Sekretärin.«
    »Wer bitte ist dieser Peck?«, fragte Boris. »Was ist mir da entgangen?«
    »Das Land Steiermark hat das Schloss der Fürstin Igowski gekauft und eine Rehaklinik für Suchtkranke dort untergebracht.
    Ich habe an den Leiter geschrieben und wollte wissen, ob es eventuell in einem versteckten Turmkämmerchen noch vergessene Unterlagen der Fürstin gibt …« Theresa hielt inne, weil sich eine Fliege surrend auf ihrem Tramezzino niederließ. Sie scheuchte das Insekt angeekelt weg.
    »Und?« Flora stupste sie an.
    Theresa räusperte sich und erzählte weiter, dass nach einer Woche ein netter Brief der Sekretärin des Primars gekommen war.
    Mit einem Prospekt über die verschiedensten Möglichkeiten, sich im Schloss zu erholen, und der Mitteilung, alles sei topmodernisiert und absolut nichts erinnere mehr an die 70er-Jahre. Mit freundlichen Grüßen und viel Erfolg bei der weiteren Suche.
    »Die wollten dich gleich als Kunden gewinnen, was? Wenn sie so nett Werbung für ihr Alko-Schlössl machen«, stellte Flora fest und schenkte ihrer Freundin Wein nach.
    Boris notierte währenddessen ›Peck und Sekretärin‹ auf seiner Liste. Theresa nahm einen Schluck Chianti. »Außerdem wären da noch alle italienischen Sustermans-Experten, die ich angemailt habe. Scuro, del Rosso, Casagrande und Bevilaqua. Die Vornamen müsste ich raussuchen. Dann die Leute vom Wien…«
    »Nicht so schnell, nicht so schnell! Ich bin das Schreiben mit der Hand  nicht  mehr  gewohnt,  sonst  tippe  ich.
    Also,  Sustermans…ex…per…ten. Gut, weiter.« Auffordernd blickte Boris Theresa an.
    »Also, Doktor Brenner vom Wiener Auktionshaus, und natürlich alle, denen er davon erzählt hat, Wenz nicht zu vergessen und die, mit denen er wiederum über Gemälde gesprochen hat.« Sie dachte über Remberts schlechten Ruf nach.
    »Es fehlen noch die Personen, die etwas von mir erfahren haben«, warf Flora schuldbewusst ein.
    »Wie viele sind das circa? 200 oder gar 300?«, fragte Paul spöttisch.
    »Da ich aus offensichtlichen Gründen mehr Freunde habe als du, würde ich sagen, das kommt hin. Deine Eroberungen verstünden sowieso nichts davon«, blaffte Flora zurück.
    »Könnt ihr bitte ein Mal Ruhe geben?«, fuhr Boris die beiden an und überflog seine Aufzeichnungen. »Hm … das sind viele, Thesi.
    Da hättest du gleich ein Inserat aufgeben können.«
    »Ich wusste nicht, dass ein Mord

Weitere Kostenlose Bücher