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Die Kurtisane des Teufels

Die Kurtisane des Teufels

Titel: Die Kurtisane des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lessmann
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Charteris.
    »Ah, da seid Ihr ja, Madam«, begrüßte er sie und verbeugte sich. Er sprach mit einem leichten schottischen Akzent. »Ich bewundere Euch, seit ich Euch das erste Mal im Theater sah, Miss Montague. Ich kann Euch gar nicht sagen, wie erfreut ich bin, Euch endlich gegenüberzustehen.«
    Kitty neigte höflich den Kopf. Ihr Blick aber blieb kühl. Colonel Charteris stutzte für einen Moment, dann besann er sich und zog eine pralle Geldbörse aus seiner Tasche.
    »Wie Ihr seht, bin ich in der Lage, die überhöhten Preise Eurer Kupplerin zu bezahlen«, sagte er abfällig und ließ die Geldkatze auf den Tisch fallen.
    »Es tut mir leid, Colonel«, entgegnete Kitty ungerührt. »Ich stehe nicht jedem Dahergelaufenen zur Verfügung. Mistress Grimshaw hätte Euch nie zu mir vorgelassen. Bedauerlicherweise ist sie außer Haus.«
    »Da habe ich wohl Glück«, stieß Charteris hervor.
    Mit zwei Schritten war er neben ihr und packte sie am Arm. Zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch zischte er: »Du weigerst dich also, mir zu Willen zu sein, Schlampe? Mein Geld ist dir nicht gut genug? Na warte, dir werde ich schon Respekt beibringen.«
    Der Griff um Kittys Handgelenk verstärkte sich, dass sie meinte, in einen Schraubstock geraten zu sein. Energisch zog der Colonel sie mit sich.
    »Hol Dickon!«, rief Kitty Mary zu, die wie vom Donner gerührt dastand und ihnen nachstarrte. Zugleich trommelte sie mit der freien Hand gegen seine Schulter und schrie: »Lasst mich los!«
    Mit aller Kraft wehrte sie sich gegen den Mann, der sie mit Gewalt die Treppe zum ersten Stock hinaufzerrte, doch er war zu stark für sie. Unbeeindruckt hielt Charteris vor der ersten Tür inne, schob sie auf und stieß Kitty in das Gemach. Sie stolperte, raffte sich aber sofort wieder auf. Der Colonel warf die Tür ins Schloss und drehte den Schlüssel um.
    »Damit kommt Ihr nicht durch«, rief sie, während sie sich das schmerzende Handgelenk rieb. »Dickon wird gleich da sein und Euch aus dem Haus werfen!«
    »Niemand kommt hier herein, bevor ich mit dir fertig bin«, knurrte er kaltblütig.
    Mit der Ruhe eines jagenden Raubtiers nahm er einen Stuhl und schob ihn unter den Türknauf. Dann wandte er sich ihr wieder zu und musterte sie abschätzend. Aus seiner ganzen Art war deutlich abzulesen, dass er Frauen verachtete. Verzweifelt versuchte Kitty, Ruhe zu bewahren. Dickon, der Rausschmeißer des Bordells, würde sicher gleich kommen und die Tür aufbrechen! Sie musste Charteris hinhalten, bis Hilfe da war.
    »Was versprecht Ihr Euch davon, mich hier festzuhalten«, fragte sie, darum bemüht, das Zittern in ihrer Stimme zu überspielen.
    »Ich habe mir geschworen, Euch zu besitzen«, erwiderte er. »Freiwillig oder mit Gewalt.«
    Trotz seiner Leibesfülle war der Colonel erstaunlich flink. Als er auf sie zukam, wich sie zurück und stieß mit dem Rücken gegen einen der Bettpfosten. Seine Hände packten sie, zogen sie an den muskulösen Fleischberg, der nach Tabakrauch und Brandy roch. Ein feuchter Mund presste sich auf den ihren. Einem Impuls folgend biss sie zu.
    Mit einem Schmerzensschrei ließ Charteris sie los und tastete über seine blutende Lippe.
    »Dafür büßt du, Metze«, brüllte er und schlug ihr heftig ins Gesicht.
    Der Hieb war so kraftvoll, dass er Kitty von den Beinen riss. Benommen blieb sie einen Moment liegen. Furchtbare Angst überschwemmte sie, und in ihrem Magen breitete sich Übelkeit aus. Ehe sie wieder zur Besinnung kam, packte Charteris ihre Arme, zog sie hoch und stieß sie aufs Bett. Kitty wollte schreien, doch er schlug sie erneut und stopfte ihr ein Taschentuch in den Mund, dass sie kaum mehr atmen konnte. Vor ihren Augen tanzten vielfarbige Lichter, und ihr Kopf schmerzte. Als ihr Blick sich klärte, sah sie, wie der Colonel seine Hose öffnete und ein mächtiges steifes Glied hervorholte. Panik überflutete Kitty. Mit letzter Kraft bäumte sie sich auf und wollte vom Bett springen, doch Charteris war schneller. Sein massiger Körper senkte sich auf sie, drückte sie nieder, erstickte sie … Eine geballte Faust schlug gegen ihre Schläfe. Ein Feuerwerk an Schmerzen explodierte in ihrem Gehirn. Kraftlos sank ihr Kopf zur Seite.
    Jemand hämmerte an die Tür. »Öffnet! Öffnet auf der Stelle, Sir!«, brüllte Dickon.
    Als nichts geschah, warf er sich mit der Schulter gegen die Tür, doch sie hielt stand.
    In ihrer Benommenheit spürte Kitty, wie ihre Schenkel auseinandergeschoben wurden und Charteris sich

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