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Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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verzichten.“
    „Du bist gemein! “ Sie spie die Worte förmlich aus.
    „Nein, Tantchen. Ich bin es nur leid zu warten.“ Er schob den Stuhl vom Bett zurück und ging zum Fenster. „Von hier aus hast du einen wunderbaren Blick auf den Hafen. Du wirst bemerkt haben, dass dein Zimmer im vierten Stock liegt. Die Tür wird verschlossen sein - um dich zu schützen, natürlich und Mrs Warren wird sich um deine Mahlzeiten kümmern und um alles, was du sonst noch brauchst. Deine Schuhe und dein Kleid werde ich bei mir behalten, damit sie nicht schmutzig werden.“
    „Du kannst mich nicht hierbehalten und einsperren wie eine Gefangene!“, rief Caro aus und versuchte, nicht in Panik zu geraten. Sie durfte George keine Schwächen zeigen. „Weldon muss gesehen haben, was du getan hast. Er wird jemanden nach mir schicken ... “
    George lächelte leicht. „Weldon ist nicht dumm, Caro. Er weiß, woher der Wind weht. Er hat in deiner Abreise nichts Ungewöhnliches gesehen, und er wird den anderen Dienstboten dasselbe sagen.“
    „Du hast meine Diener bestochen! “ Unfähig, länger stillzuliegen, zog sie die Decke um sich und sprang aus dem Bett. „Erst entführst du mich, und dann bringst du meine Leute gegen mich auf mit deinen sinnlosen Versprechungen. Dieses Mal werde ich zu Mr Perkins gehen und dich anzeigen. Wenn er merkt, dass ich verschwunden bin ..."
    „Aber das wird er nicht. Perkins glaubt, dass du eine Freundin im Norden des Landes besuchst.“
    „Nicht auch noch Perkins!“, rief sie. „George, wenn ich das Frederick erzähle ... “
    „Aber das wirst du nicht, Caro, denn Frederick ist tot.“ Er wandte sich vom Fenster ab und ging zur Tür. Dann bedeutete er Mrs Warren, ihm zu folgen. „Je eher du seinen Tod akzeptierst und dich bereit erklärst, die üblichen Formalitäten einzuleiten, desto eher wirst du diesen Ort hier verlassen können.“
    „Nein, George, das werde ich nicht tun. Frederick ist nicht tot. Ich würde es spüren, wenn er tot wäre. Er lebt irgendwo und wartet auf mich, ich weiß es, und nichts, was du sagst oder tust, wird irgendetwas daran ändern.“ Sie versuchte, Georges Arm zu ergreifen, ehe er sie einschloss, aber sie blieb mit den Füßen in der Decke hängen, stolperte und schlug hart auf dem Boden auf. „Warte, George, verdammt noch mal, warte!“
    „Wie charmant“, spottete George durch die halbgeöffnete Tür. „Sag Mrs Warren Bescheid, wenn du wieder zur Besinnung gekommen bist, Caro, und dann reden wir weiter.“
    Sie hob den Kopf, als er die Tür von außen verschloss.
    Dann sank sie mit einem Verzweiflungsschrei auf den Boden zurück und verbarg ihr Gesicht in der Decke.
    Sie versuchte, an Frederick zu denken, an das Lächeln, das seine blauen Augen vor Vergnügen blitzen ließ, wenn sie für ihn das Piano spielte, egal, wie viele falsche Noten dabei waren. Sie versuchte, sich an den leichten Tabakgeruch zu erinnern, der immer von seinem Mantel ausging, und daran, wie zufrieden er seufzte, wenn er am Ende eines langen Tages in seinem Lehnstuhl saß. Sie versuchte sich vorzustellen, was er jetzt zu ihr sagen würde, wenn sie noch einmal neben ihm auf dem Boden knien könnte, den Kopf auf seine Knie gelegt, während er ihr zärtlich über das Haar strich und ihr sagte, dass sie sich keine Sorgen machen solle, weil das Leben zu schön sei, um es mit traurigen Gedanken zu vergeuden.
    Warum aber zerstörten dann Hass und Gier alles, was Frederick lieb und teuer war? Warum hatte er sie verlassen, als sie ihn am meisten brauchte?
    Sie rollte sich zusammen und hoffte auf den flüchtigen Trost, den die Gedanken an ihren Mann ihr vielleicht bringen würden. Doch dann veränderten sich ihre Erinnerungen auf seltsame Weise. Es war nicht mehr Fredericks Stimme, die sie in ihrem Innern hörte, sondern eine tiefere Stimme mit einem schweren amerikanischen Akzent.
    „Ich werde dafür sorgen, dass alles in Ordnung kommt, Liebes“, sagte Jeremiah Sparhawk. Seine warmen Hände ruhten auf ihrem Körper und gaben ihr Wärme und Sicherheit, eine zärtliche Geste, die ihr Herz schneller schlagen ließ. „Ich werde nicht zulassen, dass dieser Bastard dir wehtut. “
    Sie rang nach Luft und richtete sich auf. Was war nur über sie gekommen? Diese Droge musste daran schuld sein. George hatte sie ihr gegeben, damit sie bewusstlos wurde, und nun hatte sie ihr wieder die Sinne verwirrt. Der Mann hatte sie nur ein einziges Mal küssen dürfen, und schon saß sie hier wie ein verliebtes

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