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Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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er versuchte, einen Knoten zu lösen. „Bei einer Countess ist alles ein wenig anders, nicht wahr? Da, wo ich herkomme, gehen Mann und Frau einander zur Hand, und nicht nur dann, wenn es keine Dienstboten gibt.“
    „Damit hat es nichts zu tun“, sagte sie schnell. „Frederick schätzt nur solche Vertraulichkeiten nicht sehr.“
    „Ihr Engländer nennt so etwas hier schon vertraulich?“ Jeremiah lachte. „Ich dachte, dies sei mit ein Grund, warum man überhaupt heiratet.“
    „Du solltest dir über meine Heirat kein Urteil erlauben, Jeremiah.“ Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, deshalb konnte er ihr Gesicht nicht sehen. Doch er fühlte, wie angespannt sie war, wie ihre Heiterkeit einer sich langsam steigernden Nervosität wich. „Sicher entsprechen wir nicht ganz deinen Vorstellungen von einem Ehepaar, aber ich versichere dir, dass wir glücklicher sind als die meisten anderen Paare, die ich gesehen habe. Frederick versteht mich.“
    „Wird er verstehen, dass du einen anderen Mann bittest, dir beim Ankleiden behilflich zu sein? Dass du dich als die Ehefrau eines anderen Mannes ausgibst und eine Kabine mit ihm teilst?“
    „Unter den besonderen Umständen wird er dafür Verständnis haben“, sagte sie fest, doch sie zögerte ein wenig zu lange mit der Antwort, um wirklich so fest überzeugt zu sein, wie sie Jeremiah glauben machen wollte. „Außerdem wird das Kleid ja nicht vorn geschlossen. Was sollte an meinem Rücken schon so aufregend sein?“
    „Oh, Caro“, flüsterte er heiser, „du solltest mich nicht dazu verführen, es dir zu zeigen.“
    Mit den Fingerspitzen strich er sanft an ihrem Rückgrat entlang und fühlte, wie sie erbebte. Er lächelte und bewegte seine Hände weiter nach oben, spreizte die Finger, sodass er die sanften Wölbungen ihres Rückens berührte. Sie stöhnte leise, aber sie trat nicht zur Seite, und sie mahnte ihn auch nicht, aufzuhören.
    Und er hörte nicht auf.
    Caro hätte ihn nie um Hilfe gebeten, wenn sie geahnt hätte, dass es so enden würde. Damit hatte sie nicht gerechnet. Niemand hatte sie je zuvor auf diese Weise berührt. Sie spürte, wie er sanft ihre verspannten Muskeln massierte, und sie schloss die Augen. Ihr Herz schlug schneller, und eine angenehme Mattigkeit bemächtigte sich ihrer.
    Ihr Gewissen warnte sie, dass sie Jeremiah zu viele Freiheiten gewährte. Sie hatte sich so sehr bemüht, eine Lady zu werden, doch keine Lady würde je einem Mann erlauben, sie so zu berühren. Sie dachte an ihre Mutter und daran, was beinahe aus ihr selbst geworden wäre.
    Aber als Jeremiah ihr Kleid weiter über ihre Schultern nach unten schob, war sie nicht in der Lage, ihn daran zu hindern. Er ließ seine Hände über ihren Rücken gleiten, und dieses wundervolle, aufregende Gefühl war beinahe unerträglich schön. Seine Hände fühlten sich warm und beruhigend an, als er ihre Taille umfasste, über ihre Hüften nach vorn strich und sich dann weiter nach oben tastete, bis er die zarte Haut ihrer Brüste berührte. Sie stöhnte und beugte sich instinktiv nach hinten, näher zu ihm hin, suchte Halt an seiner Brust, als ihre Knie zu zittern begannen.
    „Oh, Jeremiah, was machst du mit mir?“, flüsterte sie atemlos. „Jeremiah!“
    Er lachte leise und legte einen Arm um ihre Taille, um sie zu stützen. „Was mache ich denn?“
    „Das weißt du genau.“ Dankbar schmiegte sie die Wange an seine Schulter. Die grobe Wolle seines Mantels kratzte ein wenig. Noch immer hielt sie die Augen geschlossen und spürte daher seine Berührungen umso deutlicher. Die Haare auf seinem Arm kitzelten sie, und die gestärkte Seide ihres Kleides rieb über ihre Haut.
    „Als ich kam, wusste ich ja noch nicht einmal, dass ich für dich die Zofe spielen sollte“, neckte er sie. Seine Lippen waren so nahe an ihrem Ohr, dass sie seinen warmen Atem spüren konnte. Sie erschauerte. „Du solltest also nicht davon ausgehen, dass ich jetzt weiß, was dir gefällt. “
    „Aber du weißt es ja“, sagte sie atemlos. „Besser, als ich es selbst weiß.“
    „Tatsächlich, meine süße Caro?“ Er legte eine Hand um ihre Brust, und sie hielt den Atem an. Sie erschauerte und wand sich lustvoll in seinen Armen. Unbewusst schmiegte sie sich enger an ihn, ohne zu ahnen, welch süße Qualen sie ihm damit zufügte, bis sie sein Stöhnen hörte und spürte, wie er sie fester hielt, damit sie sich beruhigte.
    „Steh still, Liebes“, sagte er, jetzt ebenso außer Atem wie sie. „Ich glaube nicht,

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