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Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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    ßenden Rauch sah sie die verblüfften Gesichter von Hamils Männern und Captain Tomaso, der mit offenem Mund dastand, als sie auf das Deck stürzte und die Pistole aus ihrer Hand fiel.
    Was ist geschehen? fragte sie sich verwirrt und schnappte nach Luft. Sie hatte auf Hamil geschossen, aber umgefallen war sie selbst. Sie hatte doch getan, was Jeremiah gesagt hatte: gespannt, gezielt, abgedrückt...
    „Caro, Liebste, sieh mich an!“, forderte Jeremiah sie mit besorgter Stimme auf. Er beugte sich über sie, und sein Haar berührte ihr Gesicht. Sie wollte lachen vor Freude und Erleichterung, aber sie konnte kaum atmen. Es ging ihm gut, er war unverletzt, und sie lag hier auf dem Boden, weil sein Körper sie niederdrückte. Sie hatte es getan, sie hatte ihn gerettet, ihren Jeremiah!
    Dann war sein Gesicht auf einmal verschwunden. Er wurde von ihr weggezerrt, und alles, was sie noch sah, war der blassblaue Himmel. Sie hörte Schreie und die Schritte von bloßen Füßen, hörte, wie Stahl gegen Stahl schlug. Als sie sich zur Seite rollte und sich auf ihre Hände und Knie stützte, war es wieder still. Vor ihr lag der reglose Körper Jeremiahs. Sein dunkler Mantel war zerrissen, sodass sie sein weißes Hemd sehen konnte. Der Wind spielte mit seinem schwarzen Haar, sein Gesicht war von ihr abgewandt und lag in einer Blutlache. Verständnislos sah sie Hamil an, der vollkommen unversehrt dastand und Jeremiahs Brust mit der Spitze seines Stiefels berührte.
    Stöhnend kroch sie über das Deck hin zu der Stelle, an der Jeremiah lag. Sie richtete sich auf und beugte sich über ihn. Er lag reglos, und seine Gesichtszüge Waren völlig entspannt. Die Lippen waren halb geöffnet zu einem letzten Wort, das sie nun niemals hören würde. Sie berührte seine Wange, die kühl war und unnatürlich bleich. Sie tauchte ihre Finger in das Blut, sein Blut, das das Deck neben seinem Kopf rot färbte.
    Außer sich vor Kummer, blickte sie zu Hamil auf. „Sie haben ihn getötet“, schrie sie verzweifelt. „Ich war diejenige, die auf Sie geschossen hat, aber Sie haben ihn getötet! “
    Hamil runzelte die Stirn. „Dieses zänkische Frauenzimmer ist eine Countess, Tomaso?“
    „Si, si, ja!“, versicherte Tomaso eifrig. „Ich würde Sie doch nicht mit einem wertlosen Geschenk beleidigen! Achten Sie auf ihr Haar, die porzellanzarte Haut unter dem Schmutz! “ Der Schotte strich mit den Fingern durch seinen Bart und musterte Caro.
    „Sie werden mir doch jetzt freie Fahrt gewähren, signore! Wer außer mir, Tomaso, hat Ihnen schon eine englische Lady für ihr Vergnügen verschafft?“
    „Sie sieht nicht aus wie eine Lady.“
    „Aber die andere, die grandiosa contessa Inglese, hat mir versichert, dass es stimmt“, rief Tomaso und rang ängstlich die Hände. „Hätte sie mich sonst so gut bezahlt?“
    Caro hob den Kopf. Tränen liefen über ihre Wangen. „Die verwitwete Lady Byfield hat das getan? Hat mich betrogen, während ich ihre Freundschaft suchte, ihre Hilfe erbat für ihren einzigen Sohn? Fredericks Mutter hasst mich so sehr, um mir dies hier anzutun?“
    Tomaso zuckte die Schultern. „Sie waren ihr unbequem, cara mia, ein Problem, das sie loswerden wollte. Sie haben ihren Sohn betrogen, oder? Jetzt hat sie Sie betrogen.“
    Caro beugte sich über Jeremiah. Kummer und Schuldgefühle drohten sie zu überwältigen. Es war alles ihre Schuld. Nicht nur, weil sie geschossen hatte. Nein, alles, von Anfang an. Wenn sie Jeremiah damals, in jener ersten Nacht, nicht aufgesucht hätte, dann wäre er jetzt noch am Leben. Sie hatte dem einzigen Mann, den sie jemals geliebt hatte, den Tod gebracht. Sie spürte noch genau die Wärme seiner Umarmungen. Es war keine Stunde vergangen, seit sie sich geliebt hatten, und die Schwere ihres Verlustes erschien ihr unerträglich.
    „Steh auf, Frau, damit ich dich ansehen kann“, befahl Hamil. „Los, sonst helfe ich nach! “
    Langsam stand Caro auf. Sie zwang sich, seinen Blick zu erwidern. Was auch immer Dorinda ihr angetan hatte, was sie auch selbst verursacht haben mochte, sie war noch immer die Countess of Byfield, und sie wollte Fredericks Namen keine Schande machen, indem sie sich wie ein Feigling benahm.
    Lieber Himmel, der arme Frederick, dachte sie, und ihr Mut sank wieder. Sogar ihn hatte sie im Stich gelassen!
    Hamil kniff die Augen zusammen. „Dein Name, Frau. Aber sag die Wahrheit, sonst werde ich deinem elenden englischen Leben ein Ende setzen, Allah ist mein

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