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Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Titel: Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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Christian finster an, als hätte dieser sich mit Avisa verschworen, Guy in etwas hineinzuziehen, das gefährlich werden konnte.
    Baldwin grinste. »Werden wir die Schwester dieser Frau retten?«
    »Baldwin, führe die Pferde an den Bach und tränke sie«, befahl Christian.
    »Ich komme mit.« Guy ergriff den Ring, der die Zügel seines Pferdes zusammenfasste. »Falls du dich auf Unfug einlassen willst, Bruderherz, vergiss nicht, dass mir nicht nach Heldentaten zumute ist.«
    Avisas Züge spiegelten ihre Verzweiflung wider, als sie den beiden nachblickte, die die Pferde fortführten. Mit geschlossenen Augen sagte sie: »Ich kann das Zaudern Eures Bruders verstehen. Lord Wain ist ein Furcht einflößender Gegner, den schon viele vergeblich zu bezwingen suchten. Nur die Tapfersten in ganz England würden wagen, sich ihm zu stellen.«
    Wie kam es, dass sie just die Worte fand, die ihn in Versuchung führten, ihr seine Hilfe anzubieten? Ein Mädchen aus der Gewalt eines Mannes, und sei es eines Lords, zu befreien, gebot die Pflicht eines jeden Ritters, sie jedoch aus der Gewalt eines Mannes zu befreien, der sie nicht kampflos freigeben wollte, würde jedem Ritter zur Ehre gereichen. Einen Mann zu bezwingen, der in vielen Kämpfen als Sieger hervorgegangen war, würde jedem Ritter Ruhm einbringen, so viel Ruhm vielleicht, dass damit der Name seiner Familie reingewaschen wurde.
    »Wohin brachte der ruchlose Lord Eure Schwester?«, fragte er.
    Ihre wundervollen Augen leuchteten wieder auf. »Ihr wollt mir helfen?«
    »Das muss ich erst entscheiden, da mein Weg mich zur einer Hochzeit nach Canterbury führt.«
    »Zu Eurer Hochzeit?« Hastig blickte sie weg, und er vermutete, dass sie enttäuscht war, weil ein Mann, der im Begriff stand, mit seiner Verlobten das Ehegelübde zu tauschen, sie voller Begehren im Arm gehalten hatte.
    »Zur Vermählung von Philip de Boisvert, einem Freund meines Vaters.« Er konnte den Blick nicht von dem dummen Schwert an ihrer Seite abwenden. Eine Frau, beherzt genug, eine solche Waffe zu besitzen, brauchte jemanden, der sie vor der Täuschung bewahrte, sie könne sich allein verteidigen. Sie mochte unklug sein, doch musste er ihren Mut bewundern – und ihre Schönheit, die sein Verlangen weckte.
    Plötzlich hob sie ihr Schwert, und er griff instinktiv nach seiner Klinge.
    »Hinter Euch!«, rief sie.
    Christian zog sein Schwert, als drei der Banditen hinter den Bäumen hervorbrachen. Eisen klirrte, und er nahm aus dem Augenwinkel wahr, dass Avisa es mit einem Kerl aufnahm. Sie führte ihre Waffe mit großem Können. Er selbst holte mit aller Kraft gegen seinen Gegner aus. Der Mann wich zurück, um ein lautes Lachen auszustoßen, als noch mehr Männer auf den Weg sprangen.
    »Christian!«
    Er warf einen Blick über die Schulter, als Baldwin abermals aufschrie. Er sparte sich einen Fluch, als zwanzig Männer seinem Pagen nachsetzten, der zu fliehen und gleichzeitig auf sein Pferd zu steigen versuchte. Die Männer verfolgten ihn mit blanken Klingen und unmissverständlich böser Absicht.
    Christian, dem allein der Gedanke an Rückzug zuwider war, wusste, dass er Avisas Sicherheit über seine Ehre stellen musste. Der Name seiner Familie würde von neuem besudelt, wenn er zuließ, dass sie ums Leben kam.
    Er schwang sich auf sein Pferd und durchstieß einen Banditen, ehe er Blackthorn so zügelte, dass das Ross sich aufbäumte. Die Männer sprangen zurück, um den Vorderhufen auszuweichen, liefen aber nicht weg wie zuvor.
    Als das Pferd wieder mit allen vieren auf dem Boden stand, streckte Christian eine Hand aus. Avisa ergriff sie und schwang sich mit erstaunlicher Behändigkeit aufs Pferd. Er zog sie auf seinen Schoß, und leiser Blumenduft stieg ihm in die Nase. Er hätte ihn gern ausgekostet, doch er hatte keine Zeit, an etwas anderes zu denken als an ihre Rettung.
    »Festhalten!« Er bedeutete Baldwin, ihnen zu folgen, als Guy an ihnen vorübersprengte. »Los jetzt!« Er lenkte sein Pferd direkt auf die Banditen zu und lachte, als sie auseinanderstoben.
    Er blickte zurück, als er gleichauf mit seinem Bruder war. Die Männer hatten ihre Verfolgung aufgenommen. Ihre oder – er warf einen Blick auf Avisa, die ihr Schwert kampfbereit hielt – Avisas Verfolgung? Ihre Schwester hatte die Begehrlichkeit eines Barons geweckt. War es denn möglich, dass seine Männer nun auch Avisa rauben wollten?
    »Wer sind die Männer, Avisa?«, wollte er wissen. »Wer ist ihr Herr?«
    »Es sind landlose,

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