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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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weißt.«
    »Warum hast du mich dann gehindert?«
    »Ich genieße jeden Vorwand, dich zu berühren.«
    Sie staunte, als er ihr zuzwinkerte. Er amüsierte sich. Er war so neugierig wie sie und wollte aufdecken, was die Bruderschaft zu verbergen hatte.
    »Wir müssen sehen, wer vor uns ist«, sagte sie.
    Als er die Lampe ausblies, umgab sie dichte Dämmerung. Als sie Stahl an Holz hörte, wusste sie, dass er sein Schwert gezogen hatte. Sie steckte Ryces Messer in seine Scheide und
machte ihre Peitsche einsatzbereit, da sie eher auf die ihr vertraute Waffe setzte.
    Das Licht bewegte sich nicht, als sie langsam näher gingen. Sie spitzte die Ohren, hörte aber nur ihren beschleunigten Herzschlag. Wieder wichen die Wände auseinander, und der Abstand zwischen ihnen wurde größer. Sie bedeutete ihm, er solle an der linken Wand bleiben, während sie sich an der anderen Seite weiterschob. An der linken Wand würde er mit seinem Schwert besser ausholen können, während ihre Peitsche nach allen Richtungen ihre Wirkung tat.
    Jordan bedeutete ihr, stehen zu bleiben, während er weiterschlich, bis er um die Ecke spähen konnte. Sie biss sich auf die Lippen, ihre feuchten Hände umfassten den Griff an ihrer Peitsche nicht mit gewohnter Sicherheit.
    »Niemand«, flüsterte er, als er sein Schwert senkte und ihr anzeigte, dass sie ihm folgen sollte. Der Raum wurde von zwei Fackeln erhellt. Ein einziger Tümpel lag am Rand des Lichtkreises. Der Boden war nicht geneigt. Sie konnten den Gipfel des Hügels noch nicht erreicht haben.
    »Sieh mal!«, flüsterte sie, da sie nicht wusste, wie weit ihre Stimme im Gang hallte.
    Sie deutete auf Zeichnungen im Stein. Sie konnte nicht unterscheiden, ob die Linien, die aussahen, als hätte ein großes Tier planlos die Wand zerkratzt, Symbole oder Worte waren oder nur Spuren des über die Wände fließenden Wassers. »Was soll dies deiner Meinung nach symbolisieren?«
    »Ich weiß es nicht.« Er atmete scharf ein, als er eine der Fackeln zwischen den Steinen hervorholte und sie ein Stück vor ihr nahe an den Boden hielt. »Hast du das gesehen?«
    Sie schnappte buchstäblich nach Luft. In den Boden geritzt,
sah sie eine größere Version des Wappens vom Messergriff. Nun konnte sie sehen, dass Ross und Reiter Rüstung trugen, die kleinere Gestalt, die das Pferd führte, jedoch nicht.
    Er bückte sich und verfolgte eine Linie, die von dem vor dem Pferd gehenden Mann zum Reiter führte. »Was ist das? Ein Kampfstock?«
    »Oder ein Zügel?«
    Angewidert verzog er den Mund. »Das lässt an zu viele schreckliche Dinge denken.«
    »Etwa, dass die Bruderschaft den Rest der Welt unterwerfen und alle Menschen an der Leine führen möchte?«
    »Ja.« Er richtete sich auf. »Du musst hier sofort verschwinden.«
    »Warum?«
    Wieder schnitt er eine Grimasse. »Ich nehme an, es erübrigt sich zu sagen, dass eine Frau in einem feuchten Tunnel, in dem der Tod lauern kann, nichts zu suchen hat.«
    »Deine Annahme trifft zu.«
    »Und wenn ich es vorschlagen sollte, würdest du mir sagen, dass ich verschwinden sollte, wenn das, was hier lauern könnte, meinen Argwohn weckt.«
    »Auch das ist eine richtige Annahme.«
    Er streckte seine Hand aus. »Ich hätte sagen sollen, dass wir beide hier unverzüglich verschwinden sollten.«
    »Nur eine Minute noch.«
    »Isabella …«
    Sie ging auf seine Ungeduld nicht ein, als sie sich bückte und das Symbol aus der Nähe betrachtete. »Halte das Licht etwas weiter rechts, damit ich die darunter eingeritzten Worte lesen kann.«

    »Wahrscheinlich steht geschrieben, dass sich hier nur ein Idiot länger aufhält.« Er fasste nach ihrem Arm. »So wie Ryce einer war, als er sich mit der Bruderschaft einließ. Ich möchte nicht auch dich noch verlieren.«
    »Glaubst du, dass er ein Mitglied war?« Sie hatten eine Stelle erreicht, wo die Wände sich wieder zueinander neigten.
    »Nein.«
    »Du scheinst deiner Sache sicher zu sein.«
    »Hättest du Ryce gekannt, wärest du auch sicher. Er lebte sein Leben mit möglichst wenig Verpflichtungen.«
    »Bis auf dich.«
    Er nickte. »Jetzt begreifst du, warum ich die Beerdigung veranlassen musste.«
    »Das wusste ich die ganze Zeit über.« Sie duckte sich, als der Gang niedriger wurde. »Es ist sonderbar, wie das Messer in sein Grab gelangte und warum jemand es so unbedingt haben wollte, dass er sich tötete, als er nicht in seinen Besitz gelangen konnte.«
    »Es gibt zu viele offene Fragen um die Bruderschaft.« Er warf einen Blick zurück

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