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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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beschützen.«
    Der Wirt protestierte und sagte, dass es bei ihm kein Ungeziefer gäbe, doch ignorierte ihn die Lady und heftete ihren Blick auf ihren Bruder, während sie mit der Fußspitze ungeduldig auf den Boden klopfte.
    »Das hört sich gut an«, sagte Isabella lächelnd. »Wenn Ihr uns nun unsere Kammer zeigen wollt, Walter …«
    Jordan sah dem Wirt nach, der die Treppe hinauflief. Isabella konnte sich um Lady Odette kümmern, doch beunruhigte ihn die plötzliche Leere der Schänke. Da Weirton es hingenommen hatte, dass der Wirt keine Erklärung lieferte, hatte Jordan von weiteren Fragen abgesehen.
    Zwei Türen lagen einander an einem so engen Gang gegenüber, dass er staunte, wie der Wirt es schaffte, sich durchzuzwängen. Eine dritte Tür lag ein Stück weiter am Gang. Der Wirt öffnete eine Tür und ließ sie eintreten.
    Es war nicht so schlimm, wie Jordan erwartet hatte. Zu
dem frischen Geruch einer vor kurzem gestopften Matratze auf dem Bettgestell gesellten sich Besenspuren am Kamin. Der Raum mit nur einem einzigen kleinen Fenster und dicken Deckenbalken war vor kurzem gereinigt worden.
    »Nein.« Weirton hatte für den Raum nur einen Blick übrig. »Das wird dir nicht genügen, Odette. Hoffentlich sind die anderen Räume komfortabler.« Naserümpfend erklärte er, als er das Bettgestell und dann den Wirt ansah: »Meine Schwester schläft nicht in diesem Schmutz und Unrat.«
    »Ich nächtige hier«, sagte Jordan, verärgert über Weirton.
    »Ihr sollt hier nicht unnötig leiden.« Weirton deutete auf die Tür. »Ihr könnt das Hinterzimmer haben, wenn Ihr wollt.«
    »Unsinn. Mir reicht das hier.« Er hakte seinen Umhang auf und warf ihn auf die Matratze.
    »Wie Ihr wollt.« Der Baron bedeutete seiner Schwester, mit ihm zu kommen.
    Isabella blieb neben dem Kamin stehen, als die anderen hinausgingen. Sie strich mit den Fingern über die Steine. »Darf ich noch einen Moment bleiben?«, fragte sie.
    »Schmerzen Euch die Ohren?«
    Sie lächelte, als man hörte, wie die Lady dem Wirt laut Anweisungen gab, wie er den Raum auf der anderen Seite des Ganges ihren Ansprüchen gemäß herzurichten hätte.
    »Lady Odette weiß genau, was sie möchte«, sagte er.
    »Und von wem sie es möchte.« Sie setzte sich auf den Rand der Feuerstelle und sah ihn mit einem breiter werdenden Lächeln an. »Jordan, seid auf der Hut.«
    »Ich weiß.« Er stützte die Ellbogen auf den Sims oberhalb ihres Kopfes. »Ich weiß die Warnung zu schätzen.«
    »Ihr seid mein Verbündeter, und ich möchte nicht, dass
Euch eine schöne Frau ablenkt, ehe wir unsere Aufgabe erfüllt haben.«
    »Könnt Ihr nicht wenigstens einen Hauch Eifersucht zeigen?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie zu sein, so wie umgekehrt sie sich nicht in mich hineinversetzen kann.« Isabella lachte und schaute zu Jordan auf, als er nicht in ihr Lachen einstimmte.
    Er beobachtete sie mit unverhohlenem Verlangen. Rasch wich er ihrem Blick aus, doch wusste sie, dass es ihm ebenso schwerfiel wie ihr zu vergessen, was sie geteilt hatten.
    Sie strich mit den Fingern über die Steine des Kamins. Sie musste ständig auf der Hut sein, ihn nicht zu berühren, da auch eine zufällige Berührung die Mauer zwischen ihnen niederreißen konnte.
    Sie wechselte das Thema und sagte: »Walter, unser Wirt, hat Angst.«
    »Nicht unbegründet.« Er atmete zwischen zusammengebissenen Zähnen aus. »Der Frieden ist brüchig, und falls es wieder Bürgerkrieg gibt, werden es Menschen wie unser Wirt sein, die zwischen die Fronten geraten.«
    »Vielleicht wird dies die Bruderschaft verhindern.«
    »Urteilt nicht auf Grund dessen, was Emery sagte. Er ist ein Junge, der mit anderen Burschen und Küchenmädchen Klatsch austauscht. Warum hält sich die Bruderschaft verborgen, wenn ihr Englands Zukunft so am Herzen liegt? Die Tempelritter und die Johanniter tun ihre Arbeit ganz offen.« Sein Lächeln zeigte sich wieder. »Ich würde es vorziehen, mich darauf zu verlassen, dass Ihr Eure Aufgabe erfüllt, Isabella. Königin Eleanor weiß um die Gefahren weiterer Kämpfe
zwischen Vater und Söhnen. Die Gründung von St. Jude’s Abbey war ein kluger Schachzug.«
    »Pst!« Sie legte den Finger an die Lippen. »Gebt Acht, was Ihr sagt.«
    »Das werde ich, Ihr aber riskiert, die Wahrheit jedes Mal zu verraten, wenn Ihr etwas Überraschendes tut, wie den Fluss zu überqueren oder Weirton zu Fall zu bringen.«
    Isabella stand auf. »Ihr wolltet wissen, wie ich Lord Weirton zu Fall

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