Die Lady mit der Feder - Roman
es denn möglich, dass dieser zärtliche, anziehende Mann sich nach mehr sehnte? Sie wagte das Wort Liebe nicht auszusprechen oder einzugestehen, wie leer ihr Herz ohne ihn war.
»Du bist eine erstaunliche Frau, die keinen Kampf scheut. Ich kann der Held nicht sein, den du verdienst«, sagte er, als er abrückte und sich mit dem Rücken zu ihr aufsetzte. »Du verdienst einen Mann, der gewillt wäre, für dich zu sterben.«
»Warum sollte ich mir das wünschen?« Sie strich mit den Fingern seinen Rücken hoch. »Ich möchte einen Mann, der gewillt wäre, für mich zu leben.«
Er sah sie mit erstauntem Stirnrunzeln an. »Das verstehe ich nicht.«
»Ich weiß.« Sie setzte sich und streichelte sein Gesicht. »Du bist entschlossen, dich dem Leben zu verweigern, weil du jeglicher Konfrontation ausweichen möchtest.«
»Mit dir ist das ausgeschlossen.«
»Das kommt daher, dass ich jedes Stückchen Leben auskosten möchte, die Freuden wie die Leiden, Hochgefühl wie Tiefpunkte. Du solltest dasselbe wollen.« Sie kniete sich hin und legte ihre Wange an seine Schulter. »Fürchte dich nicht.«
»Fürchten?«
Sie lächelte über sein Erstaunen. »Es ist nichts an dir, was schrecklich wäre, weder das, was du erlebtest, noch das, was du nicht wieder erleben möchtest. Nichts, was du gelobtest - auch wenn du an deinem Schwerteid gezweifelt hast -, ist falsch, weil du dies alles mit deinem Herzen geschworen hast. Wie kann eine Entscheidung des Herzens falsch sein?«
»Das ist nicht logisch.«
»Deswegen haben wir ja unsere Herzen - sie sollen uns sagen, dass alles möglich ist, wenn wir es nur genug wollen.« Sie fasste in sein Haar, um seinen Mund an sich zu ziehen. »Und ich will dich.«
Er flüsterte mit erstickter Stimme ihren Namen, ehe er von ihrem Mund Besitz ergriff. Als er sie mit einem tiefen, forschenden Kuss in die Matratze drückte, schmeckte sie sein Verlangen nach Heilung, ein Verlangen, das keines ihrer Kräuter, die sie im Sack trug, heilen konnte.
Sie wölbte ihren Nacken, um ihm freieren Zutritt zu gewähren, während seine Lippen ihre Wange entlangglitten. Sein heißer Atem versengte sie, als er die Verschnürung an ihrem Kleid löste und es wegschob.
»Was ist denn das?«, fragte er, als er den Schlüssel aus der Senke zwischen ihren Brüsten hob.
»Errätst du es nicht?«
»Der Schlüssel zu den Geheimnissen deines Herzens?« Sein keckes Lächeln steigerte ihr inneres Beben.
»Ich glaube nicht, dass ich nach dem heutigen Tag noch viele Geheimnisse vor dir haben werde.« Sie schob das Band über den Kopf und legte den Schlüssel auf den breiten Fenstersims. »Im Moment bin ich nicht Dame der Königin.«
»Nein, du bist meine Herzensdame.«
Ihr lautes Atemholen ob seines intensiven Tons wurde zu einem Stöhnen, als seine Zunge die Wölbung ihrer Brust über dem Hemd nachzeichnete. Er zog ihr Kleid herunter, schob einen Finger unter den Hemdträger und zog ihn herunter, so dass das Hemd über das Kleid fiel. Er rollte sich auf den Rücken, zog sie über sich und nahm eine Brustspitze in seinen Mund. Ein Verlangen, heiß und mächtig wie eine Flamme, durchschoss sie und setzte sich in der Leere zwischen ihren Beinen heiß und feucht fest.
Als er ihr Kleid noch tiefer schob, fragte er: »Wo ist deine Peitsche?«
»Ich … ich …«, flüsterte sie, um Worte kämpfend, da ihr Bewusstsein in Wollust ertrank. »Ich wollte sie nicht in der Kathedrale bei mir haben.«
»Eine Dame, die eine Peitsche trägt und gewillt ist, diese zu benutzen, hat etwas sehr Reizvolles - und Ungehöriges an sich.«
Lächelnd zog sie eine Linie über seine Brust, bis sie seinen Gürtel erreichte. »Wenn du möchtest, dass ich sie hole …«
»Nein, da du dir dann den Weg fort von mir freikämpfen könntest.«
»Das brauchst du nicht zu befürchten.« Schmunzelnd setzte sie hinzu: »Ich könnte sie benutzen, um zu erreichen, dass du tust, was ich möchte.«
Mit einer raschen Bewegung brachte er sie wieder unter sich,
als er ihr Kleid und Hemd über die Beine hinunterschob. Er strich durch ihr Haar und forderte ihren Mund von neuem.
Sie war überwältigt von den Gefühlen, die sie überfielen. Seine begierigen Lippen, seine heiße Zunge, der grobe Stoff seiner Tunika, der Druck, mit dem er auf ihr lastete, sein Verlangen, in ihr zu sein - jede dieser Empfindungen war eine Pein für sich.
»Ich brauche keine Peitsche, um dich zu zwingen, meine Gefangene zu sein«, knurrte er in ihr Ohr. Er schob ein Knie zwischen
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