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Die Lady mit der Lanze

Die Lady mit der Lanze

Titel: Die Lady mit der Lanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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Seite des Karrens und machte die Halteriemen fest, damit der Vogel nicht fortfliegen konnte. Dann griff er an ihr vorbei und zog an den Zügeln. Die Pferde blieben stehen.
    »Wir müssen die anderen einholen«, sagte sie. »Warum halten wir an? Habt Ihr den Verstand verloren?«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und hob es an. Als sich sein Mund auf ihren senkte, bewegte sie sich und lehnte sich an ihn. Langsam, jedoch mit einer Begierde, die sie sehr gut nachempfinden konnte, erkundete er ihre Lippen. Als ihre Finger seine Arme und Schultern hinaufglitten, schob er sie zurück auf die Bodenfläche des Karrens. Sein Arm war unter ihr, und er war über ihr. Seine männliche Kraft hüllte sie ein, und sie wollte ihm nicht entfliehen.
    Seine Zunge schnellte in ihren Mund, als sie um Atem rang. Gleichzeitig schoben sich seine Finger über ihre Brust und tasteten sich weiter, wie seine Lippen an ihrem Mund, wobei keine Stelle unberührt blieb. Ihr Verstand wurde von einem unbekannten Sehnen erfasst, als ein ganzes Meer von ungeahnten Empfindungen sie durchflutete.
    Sie wollte ihn berühren. Sie wollte ihm einen Teil der Wonne zurückgeben, die er ihr spendete. Als ihre Zunge über seine strich und in seinen Mund glitt, erbebte sie unter ihm. Es war ebenso viel Glück darin, ihn zu entdecken, wie von ihm berührt zu werden.
    Als er mit ihrer Brustspitze spielte, verkrampfte sie ihre Finger im Rücken seines Gewandes. Nichts, auch nicht ihr Entzücken, durfte sie davon abhalten, seine Berührungen ganz bewusst zu genießen. Ihr stoßweiser Atem klang laut in ihren Ohren, als sein Mund sich von ihrem löste, um Küsse auf Wange und Hals regnen zu lassen. Sie flüsterte seinen Namen, als seine Zunge ihr Ohr salbte, die Windungen langsam nachzeichnete, um jedes Lustgefühl, das dort wartete, zu entfachen.
    »Du bist köstlich«, raunte er an ihrem Ohr. »Und empörend.«
    Sie öffnete die Augen und blickte zu ihm auf. »Es ist nichts empörend daran, dich vor Lord de la Rochelles Verlies bewahren zu wollen.«
    »Gern hätte ich de la Rochelles Miene gesehen, als wir seiner Falle entkamen.« Als er lächelte, war es für sie ein Schock, denn seine Züge veränderten sich so, als hätte man eine Lampe dahinter entzündet. Sie berührte seine Wange dort, wo tiefe Fältchen um seine Augen verrieten, dass Vala Recht gehabt hatte. Er hatte oft gelächelt.
    Sie strich diese Falten von der Wange zur Schläfe entlang. Ihre Finger durchkämmten sein schwarzes Haar in hundertfacher Liebkosung. Aufseufzend flüsterte sie: »Wir sollten die anderen suchen. Sie werden in Sorge um uns sein.«
    »Ja, das sollten wir.« Er streifte ihre Lippen mit seinen.
    Wieder aufstöhnend lenkte sie seinen Mund zurück. Ein neckender Kuss war nicht genug. Würde ihr Verlangen nach ihm nie gestillt werden? Und war dies wünschenswert? Nein, daran wollte sie nicht denken. Als er sie auf die Bretter der Ladefläche drückte, gab sie sich seiner Berührung hin.
    Lachen traf Tarrans Ohren wie eine Ohrfeige. Der Karren schwankte, und er blickte auf - in die vertrauten Gesichter seiner Männer. Sich auf die Knie aufrichtend, sah er, wie Elspeths Gesicht seine Weichheit verlor, als sie erfasste, dass sie nicht allein waren.
    »Elspeth, wir haben bei Eurer Rettung mitgeholfen. Ihr könnt uns ebenso Eure Dankbarkeit zeigen.« Kei schlug sich lachend auf den Schenkel.
    Nur sein Vetter lachte mit, verstummte aber, als er merkte, dass sonst niemand einstimmte.
    Elspeth errötete tief, als Kei sich über die Bordwand lehnte und ihr zuzwinkerte. Er griff in ihr Haar, und sie wollte ihn schlagen, verfehlte ihn aber, weil Tarran Keis Gewand vorne packte und ihn jäh zu sich riss und die Faust hob. Keis Augen wurden rund vor Staunen.
    »Nicht, Tarran«, bat Elspeth. »Er ist dein Freund.«
    Ihre Fingerspitzen auf seinem Arm brachten ihn zur Vernunft. Er versetzte Kei einen Stoß und ließ ihn los. Er war bereit gewesen, einem vertrauten Freund die Faust ins Gesicht zu rammen. Er hatte im Begriff gestanden, ihre Kameradschaft zu gefährden aus Wut, weil er gestört worden war, als er Elspeth verführte. Anstatt wütend zu sein, hätte er Kei für seine Störung dankbar sein müssen.
    Valas mahnendes Stirnrunzeln galt beiden, und Kei und sein Vetter drängten sich um Iau, der zusammengesunken auf seinem Pferd saß. Tarran sprang vom Karren.
    »Wir sind froh, dass Ihr wohlbehalten und frei seid«, sagte Seith, als er Elspeth vom Gefährt

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