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Die Lady mit der Lanze

Die Lady mit der Lanze

Titel: Die Lady mit der Lanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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sie schaute in seine Richtung. War die Anwesenheit einer Normannin inmitten der alten Toten von Cymru der Grund für die Misstöne? Sie hatte sein ganzes Leben durcheinandergebracht. Konnte sie dasselbe in Annfwn bewirken?
    »Was machst du hier?«, fragte er.
    »Du hast mich hierhergebracht, Tarran. Selbst konnte ich den Weg nicht finden, da meine Kenntnis der alten Sagen begrenzt ist.« Wieder blickte sie zum Himmel empor. »Wo sind wir?«
    »Ich würde nicht wünschen, dass du tot bist.«
    Sie schloss die Augen und seufzte. »Meine Frage, auf die du bei der Kathedrale keine Antwort gabst, ist jetzt beantwortet. Du möchtest tot sein, damit du bei Addfwyn sein kannst.« Sie schlug die Augen auf und ließ den Blick durch die Halle wandern. »Welche ist sie?«
    »Dort sitzt sie.« Er deutete dorthin, wo Addfwyn in seinen anderen Träumen mit ihm gesprochen hatte. Halb erwartete er, dass sie verschwunden war, doch war sie anwesend. Auch über die Entfernung war die Wärme ihres Lächelns zu spüren.
    »Du solltest zu ihr gehen.«
    Er sah, wie schwer es für Elspeth war, diese einfachen Worte zu sagen. Ein Hunger füllte ihre ehrlichen Augen, ein Hunger, den sie mit ihm stillen wollte. Oder sah er sein eigenes Verlangen nach ihr, in ihren Augen widergespiegelt? Seine Finger umfassten ihre Wange, und sie lehnte sich gegen seine Handfläche. Die Bewegung war ungemein vertrauensvoll. Empfand sie das wirklich so oder zeigte sein Traum, was er empfand?
    Als er sie noch fester an sich drückte, erregte ihn die rasche Bewegung ihrer Brüste, während ihre Lippen sich öffneten und ihre schnellen Atemzüge in seinen Mund strömten. Sie flüsterte etwas für ihn Unverständliches, als er sie festhielt und seine Schenkel an sie drückte. Er konnte nicht darüber nachdenken, was sie gesagt hatte. Er konnte nur an den Schmerz denken, der tief in ihrem Inneren Linderung finden würde. Als ihre Hände seinen Rücken streichelten, zog er sie hinunter und über seine Hinterbacken. Er starrte in ihre Augen, die vor Verlangen verschwammen.
    Er umfasste ihre Brüste, die ideal in seine Hände passten, und konnte sein Aufstöhnen nicht unterdrücken. Ihre Hände zogen ihn enger an sich, als seine Daumen ihre Brustspitzen liebkosten, die sich gegen den Stoff ihres Gewandes abzeichneten. Er löste die obersten Bänder, während er die begierige Hitze ihres Mundes kostete.
    Sie drehte den Kopf weg. »Wir sollten nicht … nicht hier, wo …« Ihre Stimme verging in einem Seufzen, als seine Lippen die köstliche Haut an ihrem Hals kosteten.
    »… wo wir gestört werden könnten?«
    Als wären seine Worte eine Aufforderung, überlief ihn ein Frösteln. Als Elspeth schaudernd zurücktrat, zog er sie an sich und legte seinen Mantel um sie.
    »Was geschieht?«, fragte sie.
    Er gab keine Antwort, als König Arawn, Herr des Totenreiches, auf sie zuschritt. Obgleich er es mit dem Tod nicht aufnehmen konnte, griff Tarran nach seinem Schwert. Es ließ sich nicht ziehen. Entsetzt sah er, wie sich das mächtige Schwert des Todes erhob, nicht gegen ihn, sondern gegen Elspeth, die sich aus dem Schutz seines Mantels löste.
    Sie hob ihren Stock und stellte sich einem Kampf, von dem er bezweifelte, dass ein menschliches Wesen ihn gewinnen konnte. Er konnte seine Füße nicht bewegen, seine Hände waren wie an seinen Seiten festgenagelt. Er konnte nur zusehen, wie Elspeth sich mit ihrem Kampfstock stellte, während der Tod über ihr aufragte.
    »Haltet ein!«, rief Tarran.
    Das Schwert sauste auf den Stock herab. Elspeth wich mit einem Sprung zur Seite aus, und die Klinge bohrte sich tief zwischen zwei Steine. Sie ließ ihren Stock fallen und zuckte zusammen. Ihre Finger verkrampften sich wie im Schmerz, doch war sie nicht getroffen worden.
    »Was tut Ihr hier?«, rief er.
    »Das geht dich nichts an, Tarran ap Llyr.«
    Ein eisiger Hauch durchfuhr ihn, als er die Stimme des Todes seinen Namen nennen hörte. Er konnte sich nicht rühren, als Elspeth auf die Knie fiel und ihre Finger anstarrte, die so rot waren, als hätte sie sich verbrüht.
    »Sie steht unter meinem Schutz«, widersprach er.
    »Sie behauptet, dass sie deines Schutzes nicht bedarf.« Mit seinem mächtigen Schwert schlug König Arawn leicht auf ihren Stock.
    Sie griff danach, während sie sich langsam erhob, als wate sie bis zur Taille im Wasser. Sie kämpfte um Luft, die sich um sie herum verfestigt zu haben schien.
    »Was wollt Ihr, was soll ich sagen?«, rief Tarran. »Dass ich auch Elspeth

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