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Die Lady mit der Lanze

Die Lady mit der Lanze

Titel: Die Lady mit der Lanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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das Lachen entschlüpfte ihr.
    »Hier haben wir zu viel Gesellschaft«, sagte er mit einem finsteren Blick, der dem Schwein galt. »Wir müssen einen ruhigeren Ort aufsuchen. Wo du mir heute die Lektion mit dem Stock erteiltest, wäre das geeignete Plätzchen.« Mit einer Hand zog er ihr Kinn zu sich, während die andere von ihrer Taille hinaufglitt, um ihre Brüste zu liebkosen. Als sie erbebte, raunte er ihr zu: »Ich versprach dir, dich einiges zu lehren. Um diese Stunde wird der Ort verlassen sein.«
    »Ich habe einen besseren Vorschlag. Die Bäume am Flussufer geben mehr Deckung.« Sie strich mit dem Finger über seinen Ärmel, auf dem Wassertropfen hingen. Ein Wunder, dass es in der mit jeder Berührung steigenden Hitze nicht zischend verdampfte. »Ich möchte deine Haut im Mondschein sehen.«
    »Eine verlockende Idee.«
    Sie lächelte wie er auch. »Ich dachte mir, dass du sie zu schätzen weißt.«
    »Und ich möchte dich nackt und in Flammen unter mir sehen.« Aufstöhnend küsste er sie voller Verlangen, das sie nur zu gut nachempfinden konnte.
    Er zog sie auf die Beine und an sich. Spürte er, wie sie sich mit allen Fasern danach sehnte, ihm noch näher zu sein? Als seine Hände ihren Rücken hinunterstrichen, um sie fester an sich zu drücken, so dass sie über sein Verlangen nicht im Zweifel sein konnte, küsste sie ihn.
    Eine Stimme, die durch die Nacht drang, ließ sie aufschrecken.
    Tarran warf einen Blick über die Schulter. »Es ist Vala.« Er gab sie frei und drückte ihre Hand. »Ich will sie beruhigen, dass alles in Ordnung ist.«
    »Wir treffen uns am Fluss.«
    Er schüttelte den Kopf. »Bleib hier, ich werde dich holen.«
    »Mach dir meinetwegen keine Sorgen.« Sie lachte. »Ich kann selbst auf mich aufpassen. Wir treffen uns am Fluss.« Kühn ließ sie ihre Hand über seinen Unterleib gleiten.
    Er haschte nach ihrem Handgelenk. »Ein Stückchen tiefer, und es würde mich nicht kümmern, wenn uns ganz Cymru hier zusieht.«
    Elspeth nahm seinen glühenden Kuss mit sich, als sie den mondbeschienenen Abhang hinunter an den Fluss lief. Sie konnte es kaum erwarten, dass er wieder zu ihr käme. Zu ihr käme. Vorfreude ließ sie schaudern. Ihre Mitschwestern im Kloster hatten Vermutungen darüber angestellt, was ein Mann und eine Frau miteinander teilen mochten. Erinnerungen drängten sich auf. Ihr fiel ein, wie ihre Mutter an einem Morgen, nachdem sie Elspeth unter dem Karren und nicht darauf schlafen gelegt hatte, vor Glück glühte. Erst später war ihr klar geworden, was die leisen, drängenden Laute über ihrem Kopf zu bedeuten hatten. Sie wollte vor Liebe glühen wie ihre Mutter.
    Das Mondlicht lag wie ein Silberband auf dem Flusslauf. Sie wünschte, sie hätte es nehmen und um die Augenblicke schlingen können, die ihr bevorstanden, um diese für immer zu bewahren. Sie trat in die Dunkelheit zurück und suchte nach einer Stelle ohne Steine.
    Sie lachte laut auf. Seit ihrer Ankunft in Wales war sie davon besessen, einen bestimmten Stein zu finden. Und jetzt wollte sie nichts mit den vielen Steinen um sie herum zu tun haben.
    Plötzlich wurde sie am Arm gepackt. Fest. Sie zuckte zusammen und wollte Tarran eben fragen, warum er so grob war. Ihre Stimme versagte, als ein Messer an ihre Kehle gedrückt wurde.
    Sie hielt den Atem an, wohl wissend, dass ihr nur Sekunden zur Reaktion blieben. Mit beiden Händen fasste sie nach dem Arm des Angreifers und drückte ihn herunter, bis das Messer flach auf ihrer Brust lag. Die Knie beugend zog sie an seinem Arm, dass er über ihren Rücken geschleudert wurde. Er schrie erstaunt auf, als er auf dem Boden auftraf, doch sie lockerte den Griff um seinen Messerarm nicht und fasste mit einer Hand an seine Kehle.
    Er starrte zu ihr hoch. Er war kahlköpfig oder hatte seinen Kopf rasiert. Oder trug er eine Tonsur? War ihr Angreifer ein Mönch? Der Gedanke war zu absurd, um auch nur in Betracht gezogen zu werden. Er bewegte sich, und sie erblickte eine Narbe auf seiner linken Wange, die wie ein Messerschnitt aussah. Er war nicht älter als Tarran und hatte gleich diesem dunkles Haar und ebensolche Augen. Seine Kleidung war schlicht und aus grobem Zeug.
    »Wer bist du?«, herrschte sie ihn an.
    Wortlos starrte er sie an.
    »Sag schon!«
    Er schüttelte den Kopf.
    Sie verschob die Hand zu seinem Nacken, so dass er ihr nicht entkommen konnte. Ihre Finger stießen auf eine Lederschnur. Sie erschrak, als sie sah, dass eine Perle und ein Kruzifix daran hingen. Beide

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